Liam POV:
'Es ist nun einen Monat her, dass ein Mitglied der berühmten Boyband 'One Direction' spurlos verschwunden ist. Louis Tomlinson war am 15. Oktober mit seinem Bandkollegen und festem Freund Harry Styles auf dem Weg zu einem Interview, von einem oder mehreren Unbekannten überfallen worden. Anders als Mr. Styles, welcher mit einer Verletzung am Kopf davon kam, wurde Mr. Tomlinson seitdem nicht mehr gesehen. Da die Erinnerungen seines Freundes gelöscht sind und es sonst keine Zeugen gab, gibt es keine Hinweise darauf, wo Mr. Tomlinson sein könnte. Da bis jetzt noch keine Leiche gefunden wurde, geht man davon aus, dass er entführt worden ist.
Ob der Fall etwas mit dem Outing von ihm und Mr. Styles am vorherigem Tag zu tun hat, ist bis jetzt unklar, doch vieles spricht dafür. Wir melden uns in einer Viertelstunde mit einem Live-Interview mit Harry Styles.'
Was?! Harry gab ein Interview? Er hatte seit dem Vorfall kaum ein Wort gesprochen, noch nicht einmal mit uns Jungs oder seiner Familie. Ich hatte keine Ahnung, wie er jetzt dazu in der Lage sein sollte, mit jemand Fremden über Lou zu reden. Das war bestimmt ein Auftrag von Simon. Ich seufzte und beschloss, später nochmal zu ihm zu gehen. Er tat mir so verdammt leid, ich wusste, dass er sich Vorwürfe machte und am liebsten einfach seinen Lou retten würde, aber er konnte nichts machen, außer zu hoffen.
Louis POV:
Ich war jetzt seit einem Monat hier und hatte seitdem kaum geschlafen oder gegessen. Harry hatte sich seit dem Tag nach der Entführung nicht mehr gemeldet, aber er hatte mir ja gesagt, dass er es so für besser hielt. Vielleicht hatte er Recht, aber ich vermisste ihn einfach unsagbar doll und hätte alles dafür gegeben seine Stimme wieder zuhören, und ich glaubte auch nicht, dass die Sehnsucht irgendwann nachlassen würde. Mein Entführer machte eigentlich nichts, außer zu versuchen, mir einzureden, dass ich Harry nicht lieben konnte. Ich hörte ihm immer nur halb zu, ich hatte Angst mich von ihm beeinflussen zu lassen, so wie er es wollte. Ab und zu schlug er mich, wenn ich ihm widersprach, oder er zwang mich dazu etwas auszusprechen, was das Gegenteil von meinen Gefühlen zu Harry war. Ich kreuzte dann, wie am ersten Tag, jedes Mal meine Finger und log ihn an. Ich lag gerade, wie eigentlich immer, auf dem harten, kalten Boden und dachte darüber nach, was Harry wohl gerade tat, als die Tür aufging. Mein Entführer trat grinsend ein. Ich wusste seinen Namen immer noch nicht, aber ich traute mich auch nicht ihn danach zu fragen.
"Tommi, ich habe eine Überraschung für dich! Harry gibt gleich ein Interview und du darfst es dir ansehen, wenn du willst." Harry gab ein Interview?! Ich hätte nicht gedacht, dass er das schon konnte, normalerweise zog er sich bei Problemen, Trauer, etc. immer zurück. Wahrscheinlich hatte Simon ihn gezwungen oder er hatte etwas wirklich Wichtiges zu sagen. Ich nickte hastig und der Mann lächelte mich freundlich an. Er war öfters so nett zu mir, aber ich musste aufpassen, ihm niemals zu vertrauen. Er war gestört. Nur war es schwer sich, der einzigigen Person, die für einen da war und sogar manchmal lieb zu einem war, nicht hinzugeben.
Er streckte mir die Hand hin und ich ergriff sie zögerlich. Er nickte mir aufmunternd zu und zog mich aus dem Raum heraus. Es war das erste Mal, dass ich ihn verließ und ein Gefühl der Erleichterung überkam mich. Er führte mich eine Treppe hinauf, in ein relativ kleines und unaufgeräumtes Zimmer. Mittendrin stand eine Couch und er bedeutete mir, mich hinzusetzen. Es war wunderbar nach einem Monat, sich endlich nicht mehr auf einem Steinboden zu befinden. Er setzte sich zu mir, wobei ich auf einen gewissen Abstand achtete, und schaltete einen alten Fernseher ein. Es lief noch Werbung und ich sah mich unauffällig in dem Raum um, darauf bedacht irgendwelche Hinweise über meinen Entführer zu finden. Überall standen Bier- und Weinflaschen herum. Ich hatte schon länger vermutet, dass er ein Trinker war, da sein Atem nicht selten nach Alkohol roch. Ansonsten lagen Klamotten, Papiere, Plastikmüll, Lebensmittel und alte Möbelstücke auf dem Boden. Nichts was mir irgendetwas genaueres über ihn verraten konnnte.
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Caught-Larry Stylinson (German)
FanfictionManchmal kann die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe mikroskopisch klein sein. Doch sowohl Liebe, als auch Freundschaft funktioniert nur, wenn man sich sieht, wenn man der Stimme des anderen zuhören kann, wenn man sich in den Arm nehmen kann. ...