Prolog

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Ein Augenblick.Ein Augenblick und alles kann sich ändern. Ein Augenblick und alles ist vorbei. Mein Herz setzt einen Moment lang aus. Das Blut in meinen Adern gefriert. Ich halte die Luft an. Meine Sicht verschwimmt und ich spüre wie mir langsam heiße Tränen die Wangen hinunter laufen.

Das kann nicht die Realität sein. Es DARF nicht wahr sein. Ich habe so lange gekämpft und was dabei herauskam waren nichts als falsche versprechen. Sie haben gesagt er schafft es. Sie haben gesagt zu 99 Prozent. Sie haben Hoffnung gemacht, wo sie es nicht hätten tun dürfen. Aber ich muss aufhören mich selbst zu belügen... es ist meine Schuld.

Ich hätte wissen müssen, dass es so ausgehen wird. Ich hätte mehr da sein müssen. Jede einzelne Sekunde genießen. Aber ich ließ mich ablenken. Ablenken von etwas, was mich nicht hätte ablenken dürfen. Von dem starken Gefühl des Hingezogenseins: der Liebe. Alle schwärmen immer von ihr als würde sie nur gutes tun, dies ist jedoch die größte Lüge überhaupt. Es hat mich so viel Kraft gekostet an sie zu glauben. Sie zu erleben. Aber wenn die Liebe solch einen Schmerz und Unrecht hervorruft will ich lieber nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich hätte es besser wissen müssen. Mich nicht darauf einlassen.

Aufeinmal bekomme ich keine Luft mehr. Meine Hände greifen um meinen Hals als ich krampfhaft versuche Luft zu bekommen. Alles fängt an sich zu drehen und schwarz zu werden. Zuerst habe ich nur das Gefühl zu lange ins Licht geschaut zu haben aber von Sekunde zu Sekunde wird es dünkler und ich merke wie meine Knie immer instabiler werden. Die Kontrolle über meinen Körper lässt nach. Ich will dagegen ankämpfen gegen die Dunkelheit und das "nichts".

Doch wofür soll ich eigentlich noch kämpfen? Ich lasse los. es ist fast schon befreiend...

Ich bekomme gerade noch mit als mich zwei starke Arme auffangen und flüstern:" Alles ist gut. Ich hab dich. Dir kann nichts passieren."

Dann lasse ich zu, dass mich die Dunkelheit vollends verschlingt denn, nichts ist gut. Niemand hat mich, denn ein Teil meines Herzens war gerade gewaltsam von mir gerissen worden. Und passieren kann mir nichts. Denn alles was passieren könnte, ist schon passiert.

Die Zeit lässt vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt