Musik

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Ich habe alle Fächer mit Mimi oder einer meiner neuen Freunden aus der Cafeteria. Außer Musik Wahlpflichtfach, da bin ich auf mich alleine gestellt wobei ich kein Problem habe. Immerhin liebe ich Musik und bin gewöhnt daran allein zu sein. Ich liebe Musik, nicht nur sie zu hören sondern auch Noten zu lesen und über ihre Geschichte zu erfahren. Von klein auf ist sie ein großer Teil meines Lebens gewesen, sie hat mich begleitet an guten wie in schlechten Tagen. Wenn ich könnte würde ich sie Heiraten.

Die meisten Anderen halten mich für Verrückt, weil ich mir freiwillig so etwas "antue". Als ich Mimi gesagt habe ich gehe freiwillig noch mehr Musik hat sie mich gleich für verrückt erklärt.

"Ich mag Musik ja auch ... aber nicht das langweilige darum herum" waren glaube ich ihre genauen Worte.

Für sie ist es eine Bestrafung Musik Unterricht zu haben. Für mich ein Segen. Ich tue mir bei Gewissen Sachen einfacher, denn ich spiele Gitarre. Zwar nicht sonderlich gut aber der Wile zählt. Früher, bevor mein Vater so krank geworden ist haben wir immer zusammen gesungen. Er hat mir das Gitarre spielen beigebracht. Ich vermisse es. So sehr, meinen Vater singen hören. Wenn wir Gemeinsam gesungen haben fühlte ich mich immer wie in einer Blase. In dieser spielte nichts eine Rolle außer die Melodie des Herzens. Ich hatte das Gefühl nichts kann mir etwas anhaben und ich vergaß sogar kurz meine Sorgen.

Aber jetzt mal Schluss mit den so deprimierenden als auch kitschigen Gedanken, sage ich mir. Denn ich freue mich schon irrsinnig auf die erste Stunde. Ich habe extra meine Gitarre mitgenommen, falls ich sie gebrauchen kann. Es ist schon sehr lange her seit dem ich das letzte mal gespielt habe.

Ich gehe in das Klassenzimmer, in dem nur zwei Leute sitzen. Noch dazu ein Pärchen. Gott, ich hasse es mit Pärchen in einem Raum zu sein. Es deprimiert mich immer, dass ich laufend daran erinnert werde, das ich ja niemanden habe. Hoffentlich kommt noch jemand sonst werden Gruppenarbeiten (falls es welche gibt) einbisschen Nerven aufreibend.

Es läutet und ein Lehrer kommt herein. Er stellt sich als Mr. Wiesen vor: "In diesem Kurs dürft ihr mich aber mit meinem Vornamen Valentin ansprechen." Dieser Lehrer ist mir jetzt schon sympathisch. Valentin fährt fort: "Mir scheint als würde noch einer meiner favoriten fehlen... Jack Black." Ich kann nicht sagen ob dies Sarkasmus ist oder nicht.
Ich hatte schließlich auch keine Ahnung wer das sein sollte, aber wie aufs Stichwort wird die Tür geöffnet.

Es ist der komische Junge. Der aus der Cafeteria... Na das wird bestimmt ein spaß.

Ich will mich gerade wegdrehen, denn ich habe keine Lust genervte Blicke einzukassieren, als er mich anlächelt und in meine Richtung kommt. Oh Gott, Nein. Bitte nicht in meine Richtung kommen. Zu spät...

"Hi. Ich glaube ich bin Gestern noch nicht dazugekommen mich vor zu stellen", sagt er mit einem schiefen Grinsen und streckt mir die Hand hin. Als ich sie zögernd ergreife sagt er nocheinmal seinen Namen.

"Alice...Aber das weißt du ja schon", sage ich mehr oder weniger kalt ich meine er war bis jetzt ja auch nicht besonders freundlich zu mir. Wärend ich noch mit diesem Gedanken spiele räuspert sich Mr. Wiesen.

Wir werden in zweier Gruppen geteilt. Da wir nur vier in der Klasse sind, ratet mal mit wem ich in der Gruppe war!? Richtig, mit Jack.

Wir sollten bis nächste Woche ein Lied einüben. Na, Toll. Jetzt muss ich meine Freizeit auch noch mit ihm verbringen.

Wir wurden entlassen und ich hatte irgendwie das Gefühl das der Lehrer Heute nicht wirklich Lust hatte zu Unterrichten, deswegen wahrscheinlich auch diese Aufgabe.

"Heute nach der Schule bei mir??" fragt Jack mich grinsend denn er merkte wie ungern ich mit ihm in der Gruppe bin.

"Ja, klar", sage ich mit soviel Euphorie das ich es mir bei nah selber abkaufe. Leider triefte meine Antwort auch vor Ironie die kaum zu überhören war. Toll, jetzt habe ich sicherlich einen guten Eindruck gemacht.

Zum Abschied gibt er mir einen Fistbump den ich für Cringe halt. Aber das macht man ja schließlich so. Als wir uns Berühren kribbelt meine ganze Hand und ich erröte leicht. 

Ich blicke zu Boden damit er das nicht sieht aber dieser Verbrauch von Energie war eh Unnötig denn ohne mich eines Blickes zu würdigen dreht er um und geht weg.

Die Zeit lässt vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt