Wonderful Christmastime

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Für Gina. Ich hoffe ich kann dir damit eine Freude machen

Seit ich denken konnte, war Weihnachten für mich das tollste Fest, das es überhaupt gab. Als ich noch ein kleiner Junge war, da hatte ich es geliebt zusammen mit meiner Mutter und Gemma Weihnachtsplätzchen zu backen, das Haus zu schmücken und Weihnachtslieder zu singen.

Ich erinnerte mich daran, dass Mum uns jeden Abend vor dem zu Bett gehen eine Geschichte erzählt hatte und das meine Schwester und ich es kaum abwarten hatten können, bis endlich der Weihnachtsmann kam und uns Geschenke daließ.

Ich hätte niemals geglaubt, dass Weihnachten für mich jemals noch schöner werden könnte, als es schon war. Doch da hatte ich mich getäuscht, denn genau das war passiert. Das gesamte Weihnachtsfest hatte für mich plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Es ging nicht mehr nur darum, dass all meine Wünsche, die ich auf meiner Wunschliste notiert hatte, in Erfüllung gingen und auch nicht darum, denn Weihnachtsmann zu sehen und die Türchen meines Adventskalenders aufzumachen.

Es ging nur mehr darum, Weihnachten mit den Menschen zu verbringen, die ich liebte und darum, ihnen eine Freude zu bereiten.

Weihnachten zusammen mit Grace zu verbringen, war jedes Mal unheimlich schön. Ich liebte es, wenn wir gemeinsam einen Weihnachtsbaum aussuchten, Kekse backten und nach den passenden Geschenken für uns suchten. Das alles machte jedes Jahr noch viel mehr Spaß und obwohl es immer wieder dasselbe war, war es mit meiner Frau doch jedes Mal noch viel aufregender als im Jahr zuvor.

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest zurückdachte. Es war unglaublich, wie viel sich seit damals bei uns verändert hatte. Wir hatten so viel erlebt und zusammen durchgestanden und im Moment war ich so glücklich, wie lange nicht mehr. Grace und ich waren an einem Punkt angelangt, an dem ich mir sicher war, dass uns nichts mehr auseinanderbringen würde.

Denn das hatten die letzten Jahre doch schließlich gezeigt.

Wir hatten einen Tiefschlag nach dem anderen erlebt, schlechte sowie gute Zeiten überstanden und niemals die Hoffnung aufgegeben, auch wenn es dafür genügend Situationen gegeben hätte. Aber wir hatten an uns festgehalten und uns nicht entmutigen lassen.

Die Zeit nachdem wir unsere Tochter verloren hatten, war für uns beide die schlimmste, die wir jemals durchgemacht hatten. Trotz den ganzen schlaflosen Nächten, dem Schmerz und dem Gefühl, dass wir nie wieder glücklich werden konnten, hatten wir genau das geschafft. Irgendwann war der Tag gekommen, an dem dieses Gefühl verschwunden war und wir plötzlich wieder lächeln und Spaß haben konnten.

Der Schmerz in unserem Herzen verließ uns nicht, aber wir schafften es zumindest ihn ein Stückchen zu überwinden und ihn für ein paar Stunden sogar zu vergessen.

Daran, was passiert wäre, wenn wir das alles hätten alleine durchstehen müssen, wollte ich gar nicht denken. Denn wenn alles ganz anders gekommen wäre, dann würden wir jetzt nicht an diesem Punkt stehen, an dem wir uns nun befanden.

Ich hätte Grace wohl niemals geheiratet. Ich hätte nicht erfahren wie wundervoll sie war und wie sehr sie mein Leben bereicherte. Und ich hätte auch nicht erfahren, wie es sich anfühlen würde, wenn uns das Leben eine zweite Chance schenkte.

Und diese Chance hieß Amelia.

Sie war unser kleines Wunder und der Grund dafür, warum ich meine Frau kaum noch aus den Augen ließ und angefangen hatte, die Tage bis zum 4. März zu zählen. Unsere Tochter war schon jetzt mein größter Stolz, dabei war sie noch gar nicht geboren. Aber die Momente, in denen ich spüren und sogar sehen konnte, wie sie sich in Graces Bauch bewegte, machten mich glücklich und lösten zugleich Gefühle in mir aus, von denen ich nicht gedacht hätte, dass ich sie jemals wieder fühlen konnte.

Story of our LifesWhere stories live. Discover now