Eine kleine Zeitreise an Weihnachten

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DER vierundzwanzigste Dezember war ein verschneiter Tag. Die dicken Schneeflocken, die bereits seit den frühen Morgenstunden vom Himmel herabfielen, hatten längst die gesamte Stadt in eine weiße Hülle getaucht. Der kleine Schneemann, der draußen im Garten stand, lag bereits unter einer weiteren dicken Schneeschicht verborgen und die vielen Fußspuren, die quer durch den Garten geführt hatten, waren nicht mehr zu erkennen.

Draußen dämmerte es bereits und während das kleine Mädchen die braune Gardine zur Seite zog und hinaus in den verschneiten Abend sah, da fielen die winzigen Eiskristalle weiterhin lautlos auf die Stadt herab.

Ihre kleine Hand lag an der Fensterscheibe, sie spürte die Kälte dieses Dezemberabends an ihren Fingern und beobachtete staunend den vielen, neuen Schnee, der hoch oben in den Baumkronen, im hellen Schein der Straßenlaternen, funkelte. „Schau mal, Eli", flüsterte sie, ihre kleine Nase gegen die kühle Fensterscheibe drückend. Sie hielt den Plüschelefanten fest in ihrer Hand und ließ die braunen Augen andächtig über den verschneiten Garten wandern. „Hast du schon einmal so viel Schnee gesehen?", fragte das kleine Mädchen. Sie ließ ihre Finger über die Fensterscheibe wandern, tippte mit den Fingerspitzen an die kalte Scheibe, an der sich einzelne Eiskristalle angesammelt hatten und dann sah sie hinab auf ihren Elefanten, den sie mit einem aufgeregten Lächeln bedachte. „Nein?", fragte sie und dann schüttelte sie den Kopf. Einzelne Haarsträhnen, die mit bunten Haarspangen an ihrem Hinterkopf befestigt worden waren, fielen ihr nun in die Stirn. Hastig strich sie sich diese zurück hinter das Ohr und drückte ihren Elefanten an ihre Brust. Sie ließ die Hände über sein weiches Fell wandern und dann antwortete sie ihm: „Ich auch nicht."

Er beobachtete das kleine Mädchen und konnte dabei nicht verhindern, dass das sanfte Lächeln auf seinen Lippen größer wurde, je länger er ihr zusah. „Was machst du denn da?", fragte er nach einem Moment, während seine Schritte ihn hinüber zu dem kleinen Mädchen führten. Er kniete sich neben sie, sah hinaus aus dem Fenster und ohne aufzusehen antwortete sie: „Eli und ich warten auf den Weihnachtsmann." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, reckte den Kopf in die Höhe und ließ ihre Augen durch den dunklen Garten wandern. Und plötzlich erhellte ein Lichtstrahl den Garten und das kleine Herz in ihrer Brust, schlug aufgeregt. „Ich glaube da kommt der Weihnachtsmann", hörte er sie flüstern. Lächelnd sah er sie an, er öffnete den Mund, doch noch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, rannte sie bereits los durch das Wohnzimmer.

„Mummy, der Weihnachtsmann kommt!"

Ihre aufgeregte Stimme hallte durch das Haus. Er folgte ihr mit zuckenden Mundwinkeln und als er in der Küche ankam und sich gegen den hölzernen Türrahmen lehnte, da beobachtete er die junge Frau, die ihre Arme um das kleine Mädchen schlang und ihr aufgeregtes Lächeln mit einem liebevollen Blick erwiderte. Sein Lächeln wurde sanft.

„Wirklich?"

Das Mädchen nickte, sie sah aus großen, aufgeregten Augen hinauf zu der jungen Frau und zog ungeduldig an ihrer Hand. „Komm, Mummy!" Eine braune, lockige Haarsträhne fiel ihr erneut ins Gesicht, doch dieses Mal störte sie sich nicht daran und durchquerte mit ihrer Mutter an der Hand das Wohnzimmer. Ihren Elefanten Eli, hielt sie dabei immer noch fest an ihre Brust gedrückt im Arm. Aufgeregt blieb sie vor den Fenstern im Wohnzimmer stehen und als sie die Gardine erneut zur Seite ziehen wollte, da schwang der braune Stoff zur Seite und einen Augenblick später, drang ein enttäuschtes Seufzen über ihre Lippen. „Daddy!" Sie ließ den Kopf hängen, während der junge Mann einen Schritt ins Wohnzimmer hinein machte. Schneeflocken rieselten dabei auf den Boden. Er stelle den schweren Holzkorb neben dem Kamin ab und dann wandte er sich dem kleinen Mädchen zu, das nun enttäuscht an ihm vorbei hinaus in den dunklen Garten sah.

„Wo bleibt denn der Weihnachtsmann?"

Er schmunzelte und tauschte einen Blick mit der jungen Frau, die dicht hinter dem Mädchen stand und ihr sanft über den Kopf strich. Sie erwiderte seinen Blick mit einem stummen Lächeln und beobachtet dann, wie der junge Mann vor dem Mädchen in die Hocke ging. Er strich über ihren Arm und als sie den Blick von der Fensterscheibe löste und ihn ansah, da ließ er seinen Blick für einen Moment lang über sie wandern. Er betrachtete die braunen Zöpfe, die ihr unordentlich über die Schulter hingen. Er musterte das rote Strickkleid mit den aufgestickten Weihnachtsmustern und er schmunzelte über ihren Elefanten, der an diesem Tag einen ihrer geblümten Halstücher trug. Dann sah er wieder hinauf in ihr trauriges Gesicht.

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