Caught

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Essen. Endlich. Wir haben fast eine Ewigkeit warten müssen heute! Schnell schnappe ich mir eine gut gefüllte Schale mit dem matschigen Brei und setze mich zu Jackson auf den kalten Steinboden. Jackson ist mein bester Freund, er is auch 17, hat dunkelblondes Haar und dunkle Augen.

"Oh, hi Kat! Brauchst du ein Kissen! Hier, nimm das da." Er reicht mir ein altes, verratztes Kissen aber ich danke ihm und setze mich darauf. Alles ist besser, als der eiskalte Steinboden hier im Lager. So nennen wir Insassen das Gefängnis, in dem wir leben. Keiner hier hat etwas wirkliches verbrochen, wir, unsere Eltern oder weiter zurückliegende Verwandte waren aufmüpfig gegenüber der Regierung und wollten für ihre Freiheit kämpfen und dann wurden sie schnurstracks ins Lager gebracht.

Ich nehme eine schnelle Bewegung vor meinem Gesicht wahr.

"Ähh...Jackson? Was ist?", frage ich meinen besten Freund verdattert. Dieser lacht und winkt ab.

"Ich meinte nur, dass der Brei heute tatsächlich mal nach etwas schmeckt, meinst du nicht?" Ich brumme als Antwort und lasse meinen Blick über die anderen in unserer Zelle schweifen. Die kleine, zierliche Max, die immer allein in einer Ecke steht, der große, angeberische Josh, die große, hübsche, blonde Emily und so viele mehr.

Der Brei, den wir täglich zu essen bekommen, schmeckt nach nichts, doch Jackson will immer das Gute in allem sehen.

"Jackson? Jackson! Ach hier bist du!" Mrs Harper, Jackson Mutter, setzt sich lächelnd neben uns. Sie ist klein und total niedlich. Jacksons Vater, Mr O'Donell, starb vor etwa 10 Jahren. Er wurde, zusammen mit meinen Eltern, vor den anderen Insassen umgebracht. Die drei waren schon ewig befreundet und hatten einen Plan, wie sie aus dem Lager freikommen konnten. Doch sie wurden geschnappt und erschossen. Eigentlich existiert eine 'Regel'. Diese besagt, dass ein Mitinsasse sich für jemand anderen opfern darf. Doch niemand opferte sich. Und so musste ich mitansehen, wie meine Eltern erschossen wurden.

Ein lautes Pfeifgeräusch reißt mich aus meinen Gedanken.

"Was ist das?", brülle ich über den Lärm hinweg und halte mir die Ohren zu. Das Pfeifen ist ohrenbetäubend laut. Jackson Blick trifft meinen und ich entdecke ein wenig Angst in seinen Augen. Ist dies hier ein Grund, Angst zu haben? Ich entscheide mich für Nein und will schon weiter an das Gitter der Zelle gehen, als der Lärm plötzlich abebbt. "Gefängnisinsassen, hört her! Am Sonntag ist wieder Tag der Hinrichtung! So, ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg!" Es ist eine tiefe, raue und, wahrscheinlich aufgrund der Lautsprecher, sehr mechanisch klingende Stimme. Der oberste Gefängnisleiter. Er muss uralt sein, denn er leitete das Gefängnis schon zur Zeiten meiner Eltern und auch zur Zeit deren Eltern. Es gibt immer eine Durchsage, wenn wieder jemand hingerichtet wird, so wie damals bei meinen Eltern, doch dieser Alarm ist neu.Etwas gedankenverloren kämme ich meine dunklen, welligen und im Moment leider auch total zerzausten Haare mit meinen Fingern durch. Ich stehe ganz vorne am Gitter unserer Zelle und starre die kalte, graue Steinwand an, die mir gegenüber liegt.

Meine Finger bleiben hängen. Na toll, mal wieder ein dicker Knoten in den Haaren.

"Lass deine Haare doch leben! Sie sind viel zu schön um so an ihnen zu reißen!", lacht Jackson hinter mir. Ich stimme in sein Lachen mit ein und drehe mich um.

"Aber die haben hier ja auch keine Kämme! Das wäre mal etwas sinnvolles hier im Lager."

Jackson fährt sich langsam durch sein Haar und grinst.

"Siehst du: Schon gekämmt", grinst er. Ich boxe ihm spielerisch in die Seite und er stöhnt gespielt. Wir beginnen beide zu lachen und als uns Max und Emily verwirrt ansehen, lachen wir nur noch mehr.

Meine Augen bleiben wieder an Jackson hängen, der mich unerwartet ernst ansieht.

"W-Was ist? Hab ich... Brei im Gesicht oder so?"

"Nein..." Er zieht das Wort endlos is die Länge.

"Katherine, morgen ist Sonntag."

Sonntag. Der Tag der Hinrichtung. Alle ziehen sich hübsch an und werden dann gruppenweise alle an einen großen Platz geführt. Und dann wird jemand erschossen. So wie es auch bei meinen Eltern und Jacksons Vater war. Ich hasse Sonntage so sehr.

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A/N

Soo hier noch mal etwas anderes.....

Hope u like it

-Kim

CaughtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt