35. Kapitel

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Hailey

„Du – ist alles okay zwischen euch?" Mist, jetzt habe ich Sydney misstrauisch gemacht.
„Ja, alles super. Ich bin nur etwas unsicher, mehr ist es nicht", sage ich und bemerke, wie Anthony gerade in die Bar kommt.

Ihn habe ich schon länger nicht gesehen – das letzte Mal, war der Tag, wo ich ihm gesagt habe, dass ich nichts außer Freundschaft von ihm will. Komisch ihn jetzt zu sehen.
Aber ich habe einfach keine romantischen Gefühle für ihn und auch wenn ich zuerst dachte, das wäre nicht schlimm – jetzt habe ich die Sache mit London und ich bin froh, dass zwischen Anthony und mir nichts geworden ist. Auch wenn das etwas fies klingt.
„Unsicher? Das klingt aber nicht nach 'nichts'. Wenn du drüber reden willst, ich habe immer ein offenes Ohr", sagt Syd und ich lächle sie dankbar an. Ich finds süß, wie sie davon überzeugt ist, dass London und ich das perfekte Paar wären. Sie ist so positiv und das ist mal eine erfrischende Abwechslung meinen Gedanken gegenüber. 

Anthony kommt auf mich zu und schiebt sich einen Stuhl neben meinen ran.

„Hey Leute", sagt er in die Runde und bekommt von links und rechts ein halbherziges „Hey" zu hören.
Er zieht seine Jacke aus und ich begrüße ihn ebenfalls.
„Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen", begrüßt er mich und ich stimme ihn zu. Mal abgesehen davon, dass es zwischen uns nicht gefunkt hat, ist er ein netter Typ.

„Ja, ich bin eigentlich nicht sooft hier", sage ich und fange an mich mit Anthony zu unterhalten. Sydney hat sie eh wieder Nate zugewendet.

Während ich Anthony zuhöre, gleitet mein Blick zu London. Dieser starrt mich an. Und er ist sauer. Ganz offensichtlich. Jedoch verstehe ich nicht ganz den Grund, ich rede immerhin nur mit Anthony.

Ich verfolge mit meinem Blick wie London aufsteht und auf Anthony und mich zukommt. Anthony hört auf zu reden, sobald London vor uns steht und in quasi mit Blicken erdolcht.

„Hallo Anthony, Hailey könnte ich kurz mit dir reden?"

Ich entschuldige mich kurz bei Anthony und muss peinlicherweise feststellen, wie viele uns angucken. Sydney wirft mir ein aufmunterndes Lächeln zu.

London greift nach meiner Hand und lost mich zu einem etwas stilleren, ablegenden Punkt in der Bar, wo wir nicht so viele Zuhörer haben.
„Könntest du mir sagen, was du hast?", fragt er und dreht sich mit einem leicht verzweifelten Gesichtsausdruck zu mir um, „Den ganzen Abend verhältst du dich komisch und weichst meinen Blicken aus."

Ich blicke Londons Gesicht und studiere genau seinen Gesichtsausdruck. „Es ist nichts. Ich bin einfach nur ein bisschen in Gedanken versunken."

„Bist du sicher? Du weißt das du mir alles erzählen kannst, wirklich", sagt London und zieht mich sanft an sich. Ich muss lächeln.

„Ja, ich bin mir sicher", sage ich und drücke ihn ebenfalls an mich. Wieso mach ich mich eigentlich so verrückt? So wie es zwischen uns ist, ist es gut. Wieso will ich das ändern? Nur weil wir kein klares „Beziehungslabel" haben, heißt das doch nicht, dass wir uns nicht trotzdem nahe sein können.

„Und muss ich mir Sorgen machen wegen Anthony?", fragt London und ich lache laut los.

„Okay, schlag dir sofort den Mist aus dem Kopf. Eifersucht ist nicht nötig, Anthony und ich sind nur Freunde und das habe ich ihm auch klar gesagt. Gegenfrage, muss ich mir Sorgen machen wegen der Kellnerin?"

„Nein musst du nicht, wir haben nur einmal miteinander geschlafen. Aber das war nichts besonders", höre ich ihn sagen und löse mich augenblicklich von ihm. Hat er das jetzt wirklich gesagt?

„Ähm ... wie bitte?"

London kratzt sich etwas verlegen am Kopf und blickt mich leicht entschuldigend an.
„Naja, kannst du dich noch an das Mal erinnern, wo du mit hier warst und dieses heiße rotes Kleid an hattest? Am Tag danach haben wir uns getroffen und -"

„Ich will gar keine Details hören", sage ich und hebe abwehrend die Hände.

Auch wenn es mir Bauchschmerzen bereitet, dass er mit der Kellnerin was hatte, kann ich nichts gegen sagen. Immerhin ... immerhin sind wir nicht zusammen und ich meine ich war auch nicht besser. Ich hatte auch etwas mit Anthony.

„Tut mir Leid", sagt London etwas zerknirscht. Er merkt wohl, dass mir seine Aussage nicht sehr gefallen hat. Was denkt er denn auch? Das ich Luftsprünge mache, weil er mit der Kellnerin im Bett war?
„Kein Problem, ich meine, ich hatte ja auch etwas mit Anthony", sage ich so beiläufig, wie möglich.

„Moment, was?", fragt London mich und blickt mich geschockt an. Davon wusste er wohl noch nichts.
„Du wusstest doch, dass wir ein Date hatten und wir haben uns halt zum Abschied geküsst", sage ich und fühle mich einfach nur scheiße. Ich wollte ihm das nur erzählen, um ihm eins reinzuwürgen und das ... das ist echt bitter.
„Nur geküsst?", fragt er nach und ich sehe, wie seine Hände zu Fäusten geballt sind.
„Ja, wir haben nicht zum Abschied miteinander geschlafen", sage ich etwas sauer und gehe zurück zum Tisch. Meine Stimmung ist vollstens im Keller und ich will, ehrlich gesagt, einfach nach Hause.
Ich blicke auf, als wenige Minuten später London wieder an den Tisch kommt und sich mir gegenüber hinsetzt. Ich versuche seinen Blick aufzufangen und ihm irgendwie zu signalisiere, dass es mir Leid tut, aber er würdigt mich keines Blick. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und schließe die Augen.

So ein verdammter Mist.

***

Teil 3 der Lesenacht :)

Hmm ich weiß nicht ob ich ein 4. Kapitel schaffe (außer ihr seid soo motivierend, dann könnte ich es vielleicht schaffen *zwinker* :))

Und ich grüße wieder alle! (Damit du nicht traurig bist icebel :D)

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