Verzeih mir, Maura!

Kapitel 12

Als Maura im Krankenhaus ankam, ging sie sofort zu Jane. Dr. Winston hatte ihr am Telefon bereits Etage, Station und Nummer gesagt. Leise klopfte sie an, bekam jedoch keine Antwort und trat somit einfach ein.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus als sie Jane sah. Eine riesige Platzwunde an der Stirn, ihr Gesicht und Körper mit Schürfwunden übersät und ein Stützverband um ihre Rippen.
,,Oh Gott Jane, was ist nur passiert? Was machst du denn für sachen?" sie setzte sich neben die schlafende Jane, nahm ihre Hand und strich darüber.
,,Meine süße kleine Janie. Du musst doch aufpassen was du machst. Weißt du was da alles hätte passieren können? Du hattest großes Glück, du hättest sterben können meine süße. Ich brauch dich doch noch, ich liebe dich doch. Trotz allem was war." mit einer Hand strich sie weiterhin über Janes Hand und mit der anderen vorsichtig über ihre Stirn. Für den Moment war alles vergessen. Der ganze Streit, ihre Wut und Enttäuschung, ihr gebrochenes Herz und das Ende ihrer Freundschaft...das ende ihrer Beziehung. Das einzige was zählte war Jane und das sie wieder Gesund werden würde. Den ganzen Tag verbrachte Maura an Janes Bett, welche nicht ein einziges mal die Augen geöffnet hatte. Doch Maura war sich sicher, dass Jane spürte das sie da war. Tief in ihrem inneren. Als abends eine Ärztin kam um Jane zu untersuchen und ihre Werte zu checken, achtete Maura genau auf alles.
,,Wie geht es ihr?" fragte Maura die Schwester.
,,Den Umständen entsprechend gut. Ihre Werte sind unverändert, was dafür spricht das sie wohl bald aufwachen wird. Jedoch braucht Detective Rizzoli noch etwas Ruhe und kann Ende der Woche entlassen werden, so wie es bis jetzt aussieht." klärte sie Maura lächelnd über Janes Zustand auf. Kurz nach der Schwester verließ auch Maura das Zimmer. Sie hatte seit Tagen nicht mehr richtig gegessen und jetzt überkam sie der Hunger. Sie ging in die Krankenhaus Cafeteria um sich dort etwas zu essen zu holen. Als sie zurück kam, war Jane wach. Verschlafen und fertig blickte sie Maura an und lächelte leicht.
,,Wo bin ich?" fragte Jane sofort nach und Maura setzte sich neben sie.
,,Im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall nachdem ich dich weggeschickt habe. Aber nichts tragisches. Schürfwunden, eine Platzwunde an der Stirn und eine geprellte Rippe. Du wirst es überleben." lächelte Maura sie an.
,,Was machst du hier? Du musst nicht hier bleiben. Du kannst gehen. Du bist nicht mehr dazu verpflichtet." flüsterte Jane schwach und sah zur Seite. Sie freute sich zwar das Maura hier war, bei ihr war trotz allem, doch Maura und sie standen in keinerlei Verbindung mehr.
,,Jane rede nicht so einen Blödsinn. Natürlich bin ich hier und ich bleibe auch. Ich lass dich doch jetzt nicht allein." wieder nahm Maura, Janes Hände in die ihren und streichelte sanft darüber.
,,Wieso?" flüsterte Jane und schloss die Augen.
,,Weil du mir trotz allem nicht egal bist. Du hast einen Fehler gemacht und mir das Herz gebrochen, doch ich...ich liebe dich noch immer. Du warst mal meine beste Freundin, deshalb bin ich hier. Weil du mir trotz allem wichtig bist. Dein Unfall hat mir gezeigt wie schnell ich dich tatsächlich verlieren kann. Auch wenn ich es in letzter Zeit oft gesagt und mir gewünscht habe, ist es doch nicht wahr." sanft legte sie eine Hand auf Janes Wange und beide lächelten.
,,Wir müssen noch einiges klären und uns ausprechen, doch wenn wir beide es wollen und ehrlich zueinander sind, können wir es vielleicht schaffen. Dann gebe ich dir vielleicht noch eine Chance. Eine allerletzte. Jedoch musst du mir Zeit geben, das Vertrauen wieder aufzubauen, aber erst musst du Gesund, dann reden wir und dann sehen wir weiter." redete Maura weiter und Jane hörte ihr mit geschlossenen Augen zu. Ihr Herz schlug schneller und sie freute sich.
,,Meinst du es Ernst? Natürlich will ich das. Ich liebe dich doch. Ich habe dich immer geliebt und ich...ich bereue es so sehr. Es tut mir so verdammt leid! Ich würde es rückgängig machen wenn ich könnte. Es tut mir so leid!" müde sah Jane sie an. Sie würde alles dafür tun das Maura ihr verzieh. Nie wieder würde sie einen Fehler machen und ihre Beziehung gefährden.
,,Ja, ich meine es ernst. Werde Gesund und wir klären das und dann gebe ich unserer Liebe vielleicht noch eine Chance. Wir werden sehen." bestätigte Maura ihre Worte und lächelte Jane an.
,,Schlaf ein wenig. Du bist müde und brauchst viel Ruhe." Maura drückte Jane ein Kuss auf die Stirn und strich über ihre Wangen.
,,Wirst du da sein, wenn ich aufwache?" fragte Jane müde und gähnte. Maura nahm das sämtkästchen mit dem Verlobungsring von Jane und steckte sich den Ring an, was Jane genau beobachtete.
,,Ich werde da sein. Ich werde immer da sein wann du mich brauchst. Ich liebe dich doch." flüsterte sie und küsste Jane sanft, welche den Kuss lächelnd erwiderte bevor sie einschlief.
Maura war da. Sie würde immer da sein, wenn Jane sie brauchte. Sie hatte ihr nicht verziehen, noch lange nicht und es tat ihr auch noch immer weh, doch es ein Anfang. Ein Anfang in die richtige Richtung. Die Zukunft würde zeigen was aus den beiden wird. Doch solange, würde sie warten. Warten bis Jane Gesund war und sie alles geklärt haben. Janes Genesung war wichtiger. Sie ließ Janes Hände los und stellte sich ans Fenster. Sah in die Sterne und dachte zurück. Zurück an eine andere Zeit. An eine Zeit vor vielen Jahren...