3. Kapitel

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Tim
Ein bisschen überfordert starrte ich die beiden an. Ich wollte es nicht erzählen... unter keinen Umständen, also dachte ich mir schnell eine Lüge aus und Tische Ihnen diese auf.
»Um... ich bin in eine Schlägerei geraten als ich jemandem helfen wollte... die ist dann ausgeartet und plötzlich hat jemand eine Pistole raus geholt und rum geschossen...«, log ich und schaute die beiden unschuldig an, in der Hoffnung das sie's einfach schlucken und nicht mehr darauf ein gehen. Dieses Mädchen glaubte es anscheinend, aber der Junge, dieser Jason, schien es nicht zu schlucken und hob skeptisch eine Augenbraue, sagte aber nicht's mehr dazu.
Sie dürfen einfach nicht wissen was passiert ist... sie dürfen einfach nicht!
Sie würden falsch von mir denken, mich missachten, mich hassen und mich raus werfen wenn sie wüssten was man mit mir gemacht hat...
sie würden sich ekeln, ganz bestimmt...
Das Mädchen unterhielt sich noch mit dem Jungen und ging dann aber auch bald wieder, nachdem sie sich beschwert hatte das sie so viele Hausaufgaben hätte.
Nachdem sie weg war sah mich Jason mit hochgezogener Augenbraue an und musterte mich.
»Wenn du in diese Schlägerei geraten bist, warum und wie bist du dann hierher gekommen?«
Fuck... was soll ich denn jetzt sagen? Ich muss mir schnell was einfallen lassen...
»das hier war das erste Gebäude was ich gesehen habe und die Tür nach außen hin war offen...«, sagte ich wahrheitsgemäß nur, dass das einen anderen Grund hatte.
»Und warum bist du hier überhaupt rein? Du hättest ja auch irgendwo klingeln können und die hätten dann den Krankenwagen gerufen.«, fragte er mich weite aus.
»Ich...«
Jetzt war ich in der Sackgasse, egal was ich mir jetzt ausdenken würde, es würde zu lange dauern und er würde mir nicht mehr glauben... Fuck...
Ich schaute einfach nur auf die Bettdecke um ihm zu signalisierten das nicht's mehr von meiner Seite kommen würde und er seufzte nur und hob die Hand. Ich riss meine Augen auf, machte mich klein, hielt schützend meine Arme vor mich und kniff meine Augen zusammen. Jetzt wird er mich schlagen, ganz sicher. Er wird mich bestrafen das ich nicht die Wahrheit gesagt habe... er wird mich auf jeden Fall bestrafen... er wird mich schlagen... er wird mich schlagen...
Doch der Schlag bleibt aus. Als nicht's kam blinzelte ich und schaute ihn an, wie er mich geschockt an sah und die Hand wieder zurück zog. Jetzt hatte ich mich selbst verraten...
»Hey... ich will nur deine Wunde anschauen...«, meint er beruhigend und streichelt mir über meine verbeulten und mit blauen Flecken übersäten Arme.
»Alles ist gut... ich werde dich nicht schlagen...«
Beruhigt von den Worten entspannte ich mich und ließ meine Hände neben mich fallen.
Ich atmete tief durch und saugte an meiner aufgeplatzten Unterlippe.
Nur meine Wunde anschauen also... ich bin so dumm...
Ob er jetzt Verdacht geschöpft hat?
Das nicht alles gut ist?
Das mehr war als das Erzählte?
Was mache ich mir überhaupt noch Hoffnungen, er weiß es doch eh schon...
Verzweifelt versuchte ich seinem Blick aus zu weichen, währen er mir mein Shirt aus zog um meine Wunden neu zu verbinden.

Hurt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt