2. Kapitel

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Jason
Stumm betrachtete ich den schlafenden Fremden, dessen Name sich als Tim raus gestellt hatte und überlegte was ich jetzt mit ihm machen sollte. Könnte ich ihn einfach hier lassen? Könnte ich ihm vertrauen? Naja, in seiner Verfassung würde er eh keinen Meter laufen können, geschweige den die Möglichkeit haben was zu klauen und dann ab zu hauen.
Doch was sollte ich machen? Ich weiß nicht was mit ihm passiert ist, vielleicht war er ja ein Krimineller? Vielleicht wurde er ja sogar von der Polizei gesucht? Aber warum sollte die Polizei ihn so zurichten? Vielleicht gehört er ja auch einer Gang an und wird von irgendwelchen Geisteskranken Killern gesucht, die dann plötzlich hier auf der Matte stehen? Aber warum zur Hölle hat er dann in einer Abstellkammer eines Studentenwohnheims gelegen?
Das einzige was ich machen konnte war zu warten, bis er wach wurde und mir weiter den Kopf zu zerbrechen.
Nach einer Weile entschloss ich mich meiner besten Freundin zu schreiben, mit der ich ihn auch gefunden hatte. Also schrieb ich sie an um ihr die neuesten Erkenntnisse mit zu teilen und in der Hoffnung das sie vielleicht vorbei kommen würde.
Schnell kramte ich mein Handy raus, entsperrte es und ging auf ihren Chat:

Jason: »Hey Lissa, hast du Zeit vorbei zu kommen? Der Fremde war kurz wach.«

Lissa: »Nicht dein Ernst! Ich komme sofort rüber! Vielleicht wacht er ja nochmal auf!!!«

Jason: »Jaja, beruhig dich erst mal, wenn du so bist wenn er auf wacht fällt er gleich wieder in Ohnmacht!«

Darauf antwortete sie nicht's mehr, doch nach ein paar Minuten wurde auch schon meine Tür aufgestoßen und Lissa, die anscheinend gerannt war stand außer Atem in meinem Türrahmen.
»Anklopfen wäre vielleicht mal eine Option...«
Meckerte ich und schaute sie mit meinem allbekannten ausdruckslosen Blick an. Doch sie verdreht nur die Augen und betrat den Raum, schmiss die Tür hinter sich in's schloss und setzte sich neben mich auf die Bettkante. Ich schaute ihr nur stumm dabei zu wie sie über die Decke und so über das Bein des Fremden strich der noch immer im 'Land der Träume' auf reisen war.
»Er hat uns einiges zu erklären... ich habe einen Herzinfarkt bekommen als er da lag... wie konntest du nur so ruhig bleiben?«
Fragte sie mich, den Blick weiter auf den Fremden gerichtet.
»Es bringt nicht's in so einer Situation hysterisch zu werden, damit hilft man dem Betroffenen erstrecht nicht...«
Mahne ich und richte meinen Blick ebenfalls auf Tim.
»Ist ja auch egal... und? Was hat er dir gesagt als er wach war?«
Fragte sie aufgeregt und hibelig.
»Das sein Name Tim ist... mehr nicht.«, berichte ich ihr und seufzte dabei. Sie wirkte enttäuscht das er nur so wenig gesagt hat und seufzt ebenfalls.
Wie auf's Stichwort bewegt sich Tim ein wenig und öffnet zögern die Augen.
Er schaut sich um und bleibt mit dem Blick an mit und Lissa kleben.
»Guten morgen Schneewittchen!«
Begrüßt sie ihn aufgedreht und fährt mit der Hand über seine Wange wobei er heftig zusammen zuckt und mich Hilfesuchende anschaute.
»Hey, kleiner! Wie war dein Name? Ach ja Tim. Ich beiße nicht!«
Meinte sie beleidigt und verschränkt die Arme vor der Brust.
»Du hast uns noch einiges zu erklären Tim, geht es deiner Stimme besser?«
Meldete ich mich zu Wort und musterte ihn neugierig. Er nickt nur und starrte an die Decke des Raumes. Er schien nicht sehr erzählfreudig zu sein, doch er wird es uns wohl oder übel sagen müssen...
»Hey! Wir haben ein Recht es zu erfahren! Immerhin wärst du verreckt wenn wir dich nicht gerettet hätten!«
Sagte Lissa beleidigt und wütend, wofür sie von mir in die Seite geboxt wurde. Sie war echt ungeduldig.
»Ähm... also... em... ich....«
Stotterte Tim mit einer immer noch rauen und ausgetrockneten Stimme. Ich schüttle verzweifelt den Kopf und zog die Decke, die ich über ihn gelegt hatte bis zu seinen Schultern. Er sah noch ganz und gar nicht gut aus.
»geht es dir besser? Du warst sehr erschöpft. Tut es irgendwo mehr weh als an den anderen stellen?«
, fragte ich und wusste eigentlich schon was kommen würde. Er nickte und zeigte auf seine Schusswunde.
Ja, die Wunde war wirklich schlimm und ich musste all mein Wissen nutzen um sie zu behandeln. Doch Lissa wurde langsam ungeduldig.
»Jetzt Erzähl schon! Wir müssen es wissen!«
, sie schaute ihn weiterhin böse, aber auch neugierig an und er begann zögernd zu erzählen....

Hurt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt