1. Kapitel

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Als ich wach wurde fühle ich mich unbeschreiblich leicht, als würde ich auf einer Wolke schweben. Ich stellte mir drei ausschlaggebende Fragen:
1. Wo bin ich
2. Warum bin ich hier
3. Wie zur Hölle bin ich hier her gekommen?
Angestrengt suchte ich in mir nach eine Antwort doch um so mehr ich mich anstrengte umso weiter schienen die gesuchten Information zu entgleiten. Ich ließ jede Erinnerung in meinem Kopf ab spielen die mir gerade in den Gedanken kamen um nach dieser einen Erinnerung zu suchen. Diese eine Erinnerung an gestern. Oder sogar noch heute? Wie spät ist es eigentlich? Vielleicht sind es ja auch ganz viele Erinnerungen die dafür gesorgt haben das ich hier bin? Würde es lange dauern mich an alle zu erinnern? Fällt mir überhaupt eine wieder ein? Ich schweife mit meinen Gedanken immer weiter ab... vielleicht sollte ich einfach aufgeben? Dachte ich mir und strengte weiter meinen Kopf an, das furchtbare dröhnen ignorierend.
Doch mein Kopf schien so leer... ich erinnerte mich nur an belanglose Sachen, wie zum Beispiel der Rowdie in unserer Schule, James Dillen, als er mich an den Haaren gepackt hat um meinen Kopf in die dreckige stinkende Toilettenschüssel zu stecken, eine Erinnerung die ich dann doch lieber verdrängt hätte. Aber auch mein erstes Mal das ich einen Joint rauchte viel mir wieder ein oder als ich mich das erste mal geprügelt hatte...
Doch egal was ich versuchte wollte mir die Erinnerung an den gestrigen Abend verwehrt bleiben. Das einzige was ich noch wusste, war als ich aufwachte und mich dieser Mann irgendwo hin getragen habe.
Langsam versuchte ich mein Arm zu bewegen, was eher schlecht als recht funktionierte.
Aber meine Information habe ich dadurch erhalten, denn jetzt spüre ich das Gewicht der Decke auf mir und den weichen Stoff unter mir wie eine Erhöhung an meinem Kopf. Also liege ich in einem Bett.
Aber in wessen?
Vielleicht... sollte ich einfach mal die Augen auf machen? Das wäre vermutlich schon mal ein Anfang.
Also öffnete ich zögernd meine schweren Lieder, die ich aber durch das grelle Licht des Zimmers wieder schließen musste.
Ich nahm eine Bewegung neben mir wahr und startete einen erneuten Versuch meine Augen ganz zu öffnen um zu sehen wer oder was sich da bewegte.
Beim zweiten Anlauf klappte es dann schon etwas besser.
Meine Augen gewöhnten sich einigermaßen schnell an das Licht und langsam schärfte sich das Bild.
Ich lasse meinen Kopf auf die Seite, in den Raum hinein, rollen und konnte schon die einzelnen Gegenstände erkennen.
Tisch, Couch, Fernseher, Schränke....
Ich sah mich etwas um, bis ich eine Person neben mir auf dem Bett wahr nahm, die anscheinend noch nicht bemerkt hatte das ich bei Bewusstsein war. Um die Aufmerksamkeit der Person auf mich zu lenken versuchte ich etwas zu sagen aber alles was ich zustande bringen konnte war ein leises krächzten.
Die Person dreht sich zu mir und mustert mich von oben bis unten, nahm mein Kinn zwischen die Finger und drehte mein demoliertes Gesicht von links nach rechts, hoch und runter und betrachtet mich.
Um ihn zum aufhören zu bewegen wimmerte ich leise und fasste mit zitternden Fingern sein Handgelenk. Dass hatte ich mir auch irgendwie anders vor gestellt.
Zögernd schaue ich dem Mann der vor mir auf der Bettkante saß und sich über mich gelehnt hatte in's Gesicht und betrachtete ihn.
Er war recht schlank, hatte kurze braune Haare die ihm im Gesicht rum wirbeln und einen undercut. Es hatte strahlend blaue Augen und eine Brille an, die sein markantes Gesicht perfekt umspielt.
»hey... du bist ja wach. Geht es dir besser? Du bist ziemlich stark verletzt...«
Ich nickte als Antwort nur und starre ihn weiter an.
»wie heißt du?«
, fragte er mich und starrt mich ebenfalls an. Langsam öffnete ich den Mund um etwas zu sagen. Ich entschloss mich es so kurz wie möglich zu halten, damit meine Stimme nicht versagte bevor ich ihm die angeforderte Information mitteilen kann.
»Tim«, sagte ich mit einer kratzigen Stimme und sofort begann mein Hals zu brennen. Wie lange hatte ich da gelegen das meine Stimme so kaputt war?
»Moment ich hole dir Wasser, es tut vielleicht am Anfang weh aber du musst trotzdem weiter trinken.«
Im nächsten Moment hielt er mir auch schon ein Glas unter die Lippen und hob meinen Kopf an. Als ich den ersten Schluck nahm, bahnte sich die Flüssigkeit meinen Hals hinunter und hinterließ einen Stechenden Schmerz in meinem trockenen Hals, doch wie mir befohlen, trank ich weiter und das Brennen wurde Schluck für Schluck weniger.
»Danke...«, krächzte ich hervor und schloss wieder die Augen. Ich fühle mich so müde...
»Mein Name ist Jason... ruh dich erst einmal aus, wir reden später...«
Sagte er und strich mir durch die Haare. Das tat so verdammt gut, dass ich befürchtete gleich das schnurren an zu fange.
Das war dann auch der ausschlaggebende Punkt und ich schlief erneut ein.

Hurt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt