Kapitel 29

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Sicht Kedos:

Das könnte jetzt echt knapp werden. Wie sollten wir unbemerkt wegkommen? Ich schaute zu Manu und er gab mir Zeichen, dass wir auf drei in den Wald rennen. 1 2 3 und wir rannten los. Im Schnee war es nicht so einfach, schnell wegzukommen, aber wir rannten um unser Leben und diesmal stimmte es ja auch. Es ging um unser Leben. Bestimmt 10 Minuten rannten wir einfach geradeaus bis Manu stehenblieb. Wir waren beide außer Atem. "Das sind noch keine 30 Kilometer, aber für das Erste sollten wir sicher sein. Hoffe ich", meinte er. Wir gingen langsam weiter. Es war etwas gruselig. Wir sahen nichts und man musste langsam nach vorne gehen, um nicht wegen irgendwas zu stolpern. Meine Gedanken schleiften ab. Wie es Dario wohl geht und wo er gerade ist. Ob er auch gerade an mich denkt? Er wird wohl in Sicherheit sein, wenn er bei Peter ist. Oder ist das auch irgendeine miese Falle und warum muss das ausgerechnet in meinen Freundeskreis passieren. Das ist doch mal wieder typisch. Bei allen läuft es glatt und hier passiert so etwas. Das ist doch wie in einen Horrorfilm. Nur in Filmen ist es egal, ob da einer stirbt oder nicht. Im echten Leben lebt dieser dann noch. Wenn hier einer stirbt, ist er tot. Ich wurde plötzlich von hinten gepackt und mir wurde ein Tuch vor die Nase gehalten. Ich wurde bewusstlos.

Sicht Manu (während Kedos über Dario nachdenkt)

Ich hatte das Gefühl, dass ich Schritte höre und es nicht unsere sind, doch ich konnte auch nichts erkennen. Jaa warum wohl. Es ist mitten in der Nacht und stockdunkel. Außerdem laufen wir durch einen Wald. Statt so paranoid zu sein, sollte ich mir lieber einen Plan überlegen. Ich hatte ein Handy mit, aber hier oben wird wohl kaum Empfang sein und dann bringt uns Google Maps schon mal nichts. Wir sollten einfach weiter geradeaus gehen und dann müssten wir irgendwann am Ende vom Wald ankommen. Die Stadt müsste ja auch nicht weit entfernt sein. Ich wollte gerade ansetzen und Kedos von meiner Idee erzählen als mir ein Tuch vor die Nase gehalten wurde und ich bewusstlos wurde..

Sicht Dario:

Wir saßen schon seit gefühlten Ewigkeiten auf dem Baumstamm und redeten nicht. Ich hatte mittlerweile den Ernst der Lage verstanden und warum es so schlimm war, dass wir uns verlaufen hatten. Ich würde ja gerne helfen, aber in diesen Wald kenne ich mich nicht wirklich aus. Als Kind durfte ich hier nie rein, als wir hier Urlaub gemacht haben und als ich hier hergezogen bin, hatte ich nicht wirlich das Bedürfnis mir den Wald anzugucken. Natur interessiert mich nicht wirklich. Die ist zwar manchmal ganz schön, aber nicht wofür ich mich begeistern könnte. Ich hörte plötzlich Stimmen, aber ich konnte nur Bruchteile verstehen. Wir blieben still sitzen und kurze Zeit später verstummte alles wieder. Ich konnte nur "verlaufen" und "endlich" verstehen. Die Stimmen klangen aber soweit weg, dass sie unmöglich uns meinen konnten. Ca. eine halbe Stunde nachdem ich die Stimmen gehört hatte, fing Peter an zu reden: "Hast du die Stimmen auch gehört?" "Ja, aber ich habe nicht wirklich etwas verstanden.", antwortete ich. "Geht mir genauso. Weißt du was? Es bringt nichts, hier rumzusitzen. Dann können wir auch einfach weiterlaufen. Verirrt haben wir uns sowieso schon." Wir standen auf und liefen weiter.

Neue Liebe, neues Leben| Kelay FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt