Einige Tage waren vergangen, seit der Drache den Thronsaal gesprengt hatte. Zelda konnte sich einfach nicht länger anhören, wie ihr Vater nun auch von Link sprach. Das war nicht mehr der Mensch, den sie kannte. Er hatte sich so stark verändert. "Findet diese Feuerwürmer und bringt sie mir lebend! Am besten Link den Verräter" verlangte der König in einer Besprechung. "Wie ihr wünscht, Mylord" antworteten alle. Zelda hätte sich am liebsten die Ohren zu gehalten, doch sie musste nicht nur Anwesenheit zeigen, sondern durfte die Autorität ihres Vaters nicht untergraben. Oh ihr Göttinnen Hyrules, bitte helft mir Hyrule in ein neues friedliches Zeitalter zu leiten, dachte sie für sich.
"Mylord, entschuldigt die Störung. Aber das Pferd von Link macht Randale im Stall. Anscheinend will sie hinaus." Eine Wache war hinzu gekommen, die das berichtet hatte. "Er wird sie herbei geflötet haben" meinte Zelda und bereute es diesen Satz gesagt zu haben, denn ihr Vater hatte dies ganz sicher gehört und er wollte ihn ja zu fassen bekommen. "Lasst das Pferd raus und folgt ihr. Bringt mir Link und lasst ihn am Leben." Nein, was habe ich getan?, dachte Zelda.Link saß auf einem Baumstumpf in den verlorenen Wäldern und sah in die Ferne auf einen unbestimmten Punkt. Seit der Offenbarung waren einige Tage vergangen und er war immernoch nicht schlüssig darüber, was er von dem allen halten sollte. Er ein Halbdrache und gleichzeitig auch noch der Prinz der Drachen und Halbdrachen? Tief im Inneren wusste er, dass es stimmte. Gedankenverloren zupfte er einen Grashalm und flötete darauf nach Epona. Die treue Stute gab ihm seelische Unterstützung.
Komm nach Hause, Sohn, hörte er die Stimme seines Vaters in seinem Kopf. "Lass mich in Ruhe verdammt. Kann ich nicht mehr Zeit für mich haben?" fluchte Link leise vor sich hin. Komm nach Hause Link, dein Pferd will zu dir und die Menschen schicken Ritter hinterher. Ich wiederhole mich nicht noch einmal, also komm endlich! "Vergiss es, hier kann mich niemand finden. Niemand aus Hyrule kennt sich hier aus. Lass mich in Ruhe" brummte Link trotzig. "Und raus aus meinem Kopf!" Ich lasse nicht zu, dass sie dich mir auch noch weg nehmen, die Stimme von Selath wurde bedrohlicher, aber Link war das egal. "Hast du von Leuten gehört, die jemals aus den verlorenen Wäldern zurück gekommen sind? Kinder die hier verloren gehen, werden zu Horror Kids, Erwachsene werden zu Stahlfossrittern. Jeder Hylianer kennt diese wahre Geschichte. Des weiteren fürchten sie sich deswegen vor dem Wald. Ich kenne mich hier aus, hier in diesen Wäldern ruht das Masterschwert. Ich bin hier sicher, also verdammt nochmal, lass mich endlich in Ruhe!" Link konzentrierte sich angestrengt auf etwas, um seinen Vater aus seinem Kopf zu vertreiben. Er wollte nicht nach Hause. Ehrlich gesagt wollte er seine Gedanken ordnen, bevor er überhaupt etwas tat."So stur wie seine Mutter" murmelte Selath und weckte damit Lillans Aufmerksamkeit. "Was gibt es denn, Vater?" fragte sie neugierig. "Dein Bruder weigert sich nach Hause zu kommen" brummte der Drachenkönig. Ihm war anzusehen, dass ihm das nicht passte. "Soll ich vielleicht...?" begann die Prinzessin, doch sie wurde unterbrochen. "Nein, das eine mal lasse ich ihm das durch gehen. Das nächste mal bekommt er seine Strafe" brummte Selath.
Inzwischen in einem anderen Teil von Hyrule
Die Kreaturen versammelten sich, Bokoblins und viele andere von Gannondorfs Schergen. Unter ihnen war er, ein mächtiger Magier und einst Gannondorfs Rechte Hand. Schon bald konnte er mit der Zeremonie beginnen, um seinen alten Meister zurück zu holen aus dem Totenreich. Die kleinen niederen Schergen hatten ihm schon fast alles besorgt, was er bräuchte um Gannondorf wieder zum Leben zu erwecken. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er los legen konnte.Als Epona bei ihm ankam, bemerkte er, dass sie verletzt war. Sie humpelte stark. "Hey Liebes, wer hat dir das denn angetan?" fragte Link und untersuchte vorsichtig die Wunde. "Phirone wird dir sicher helfen können" meinte er. "Komm, gehen wir zu seiner Quelle." Langsam gingen die beiden zu der Quelle des Lichtgeistes. Dort angekommen, ließ er immer wieder Wasser über die Wunden laufen und begann sich zu fragen, wer oder was für diese Wunden verantwortlich war. Die Stute tat keinem Menschen etwas zu leide. Wer sollte also etwas gegen sie haben? Oder zielte das gar nicht auf die treue Epona ab, sondern im Endeffekt auf ihn? Link konnte nicht weiter darüber nachdenken, da Epona unruhig wurde. Jemand war auf dem Weg hier her, und wie es schien, wollte sie weg. Gleichzeitig wollte sie aber auch nicht weg von ihm. Link und Epona verband eine tiefe Freundschaft, die weit über das einfache Verhältnis von Pferd und Reiter hinaus ging.
Link zögerte keine Sekunde. Momentan war er unbewaffnet und da war Flucht die beste Möglichkeit. Er schwang sich auf den ungesattelten Rücken der Stute und schon trabte sie los, ohne auf die Hilfen von ihm zu warten. Kaum über sie Brücke zu Ordon hinüber, setzte Epona zum Galopp an und bog vor Links Haus zu einem versteckten Weg ab. Die Wälder rund um Ordon waren weitläufig. "Hey wo willst du denn hin?" fragte Link sein Pferd, welches nur ein leises wiehren von sich gab und den Kopf schüttelte. Wie sonst hätte ihm sie auch antworten können? Sich an der Mähne festhaltend sah Link sich nach hinten um. Staub war aufgewirbelt. Man hörte Pferde wiehren und Link erschrack sich über die Tatsache, dass er floh. "Seht, nieder getrampelt..." mehr konnte Link nicht hören, als ihm klar wurde, dass sie ihn suchten und verfolgten.
"Los mein Mädchen, die hängen wir ab!" spornte Link seine Stute an und es begann eine Verfolgungsjagd. "Zu den verlorenen Wäldern, das ist unsere einzige Chance!" Über die Weiden von Ordon preschend ging die Jagd durchs Dorf. Der Abstand zu ihren Verfolgern wurde immer kleiner. "Aus dem Weg!" konnte Link noch brüllen und verhindern, dass einer der Dorfbewohner zertrampelt wurde. "Komm du schaffst es!" Link wusste, er forderte gerade alles von seinem Pferd. Die Brücke zum Wald von Phirone wackelte bedrohlich, doch er machte seinem Pferd Mut und so waren sie im Wald. "Jetzt nicht nach lassen, bald sind wir da!"
"Los, schnappen wir ihn uns. Er entkommt uns nicht!" rief einer seiner Verfolger. Sicherlich waren das hylianische Ritter. Der Auftritt seiner Familie im Schloss hatte ihn ebenfalls zum gejagten gemacht, wobei er nicht einmal wusste, wozu das ganze Theater.
Vor dem kleinen Weg hoch zum Waldschrein ließ Link Epona links neben dem Weg springen. Beim Landen schlitterte sein Pferd einen Abhang hinunter, doch er hatte es soweit unter Kontrolle, dass Epona nicht hin fiel. Am Ende trieb er sie wieder an und galoppierte nach rechts in eine dunkle Höhe, die Link inzwischen im Schlaf beherrschte. Dahinter war eine weiße Nebelwand, einer der vielen Eingänge zu den verlorenen Wäldern. Wer sich hier nicht zurecht zu finden wusste, kam nur mit sehr viel Glück wieder hinaus. Spuren hinterließ Epona keine, das Gras richtete sich sofort wieder auf. Wie auch immer so etwas ging. Hier herrschten wohl andere Gesetze, als außerhalb dieses verwunschenen Waldes.
Link verringerte das Tempo und dirigierte sein Pferd zu einem kleinen See, der gleichzeitig auch eine Feenquelle war. Er stieg ab und ging mit Epona noch einige Runden, bis sie wieder runter gekommen waren. "Danke mein Mädchen, dafür hast du dir was verdient" sagte er und kraulte sie zwischen den Ohren. Die Verfolger hatten aufgegeben. Er wusste es, denn die Hylianer fürchteten diesen Wald, weil eben nur die wenigsten hinaus fanden.
"Hihihi, was hast du denn ausgefressen, dass dich Ritter von Hyrule jagen?" fragte eine Stimme von oberhalb, die Link sehr bekannt vor kam. Er blickte nach oben und sah das Horror Kid auf einem dicken Ast sitzen.
"Ich weiß es nicht und ich verstehe es auch nicht."Kasimyr, einer der Krieger der Drachen und Halbdrachen, wollte eben sein Training beginnen, als sich jemand an ihn heran schlich und ihm die Augen zu gehalten wurden. Er begann zu lächeln. Er wusste, dass es sich um die Prinzessin handelte, doch er tat, als wüsste er es nicht. "Nana?" fragte er - seine Bezeichnung für seine Mutter. Die Hände blieben wo sie waren. "Hm, Lillan?" fragte er nun, und vernahm hinter sich ihr vertrautes Lachen. Er nahm die Hände von seinen Augen und drehte sich zu ihr um. Sie lächelte so herzlich, dass ihm wieder einmal mehr das Herz aufging. Er zog sie eng an mich und küsste sie innig. Als Lillan jedoch nur halbherzig erwiderte, wusste er, dass etwas nicht stimmte und sah sie aufmerksam an. Kasimyr wusste, dass Lillan nicht gekämpft hatte, somit war sie auch nicht verletzt. "Was ist los?" fragte er sie also verwundert und besorgt zugleich. "Vater wird bald abdanken" sagte sie und sah ihn an. "Die Ältesten waren bei dir, habe ich Recht?" kombinierte er scharfsinnig. Lillan nickte und löste sich aus seiner Umarmung. Die Prinzessin der Drachen und Halbdrachen drehte sich um und sah in die Ferne. "Sie wollen, dass ich meine Gefährtenwahl treffe. Sie wollen mehr Macht - wie schon immer - und sie jammern, was sie schon immer bejammert haben. Trotzdem, es gefällt mir nicht" sagte sie und Kasimyr hörte heraus, dass es ihr ganz und gar nicht gefiel. Er legte ihr die Hände auf die Hüfte und zog sie sanft an sich. "Was wirst du nun tun?" fragte er, im Wissen die Antwort schon zu kennen. "Ich werde einen Teil davon erfüllen, den Rest können die sich in die Haare schmieren. Ich regiere, wie ich es für richtig halte" meinte Lillan entschlossen. "Vaters Meinung wird mir weiterhin wichtig sein. Und meinen Gefährten habe ich mir schon ausgewählt, auch wenn diese Wahl noch nicht offiziell ist." Kasimyr hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. Das hatte er erwartet, doch dass der König bald abdankte, das war nicht das, was er erwartet hatte. Kasimyr wusste, was damit auf ihn zu kam. Er würde König werden, doch für ihn war das im jetzigen Moment eher nebensächlich. "Meinst du nicht, dass dein Vater mich in Stücke reißen wird?" fragte er leicht um seine Haut besorgt.
"Wenn ich gewollt hätte, dass meine Tochter unglücklich wird, dann würde ich dir jede Schuppe einzeln ausreißen, bevor ich dir die Haut abziehen und dich dann in Stücke reißen würde" ertönte hinter ihm die Stimme des Königs. "Mylord, ich..." versuchte sich Kasimyr recht zu fertigen, doch der alte Drache winkte ab. "Kasimyr, du bist für meine Tochter mehr als nur einer unserer Krieger. Ich bin froh, dass sie sich für dich entschieden hat. Du bist stark und wirst mit meiner Tochter zusammen unser Volk schützen.""Was?! Ihr habt ihn entkommen lassen? Ihr unfähigen Nichtsnutze!" brüllte der König von Hyrule durch den Thronsaal. Er lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab vor seinem Thron. "Er ist wie ein irrer geritten und hat ohne zu zögern die verlorenen Wälder betreten! Niemand kehrt von dort zurück" versuchte der Hauptmann sein Handeln und das seiner Ritter zu verteidigen. "Welchen Teil von 'Bringt mir Link und lasst ihn am Leben ' habt ihr nicht verstanden? Ich bezahle euch nicht dafür, dass ihr Vollpfosten mir mit leeren Händen zurück kommt!" brüllte der König. Der Hauptmann zuckte zusammen. Den Anwesenden wurde klar, dass der König von Hyrule sich verändert hatte. Er war nicht mehr der friedliche und gültige Mensch von früher. Auch wenn die Menschen nicht mehr um Königin Akira trauerten, so war der König noch lange nicht darüber hinweg. Dabei war dieses Ereignis nun schon über fünfzehn Jahre her.
"Geht und kommt erst wieder, wenn ihr ihn in die Finger bekommt!"
Zelda hatte das alles mitbekommen. Ich muss dem ein Ende setzen. Hyrule wie wir es kennen wird daran zu Grunde gehen, wenn es so weiter geht. Ich muss Vater stoppen, doch von hier aus werde ich nicht viel anrichten können. Ich muss hier weg kommen! Vielleicht können mir die Drachen helfen. Nur muss ich sie überzeugen, dachte die Prinzessin von Hyrule und ging zu ihrem Turmzimmer. Während sie durch die Flure ging und langsam die Treppen doch, machte sich die junge Prinzessin einige Gedanken, wie sie das Schloss ungesehen verlassen konnte. Ihr Vater war inzwischen ziemlich paranoid, sodass sie eigentlich rund um die Uhr von Rittern Hyrules bewacht. Eine Flucht würde sich also schwierig gestalten. Doch sie war nicht unmöglich. In ihrem Zimmer angekommen, klügelte Zelda einen Plan aus, welchen sie schon bald in die Tat umsetzen würde.
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The Legend of Zelda - Drachenschuppen *Abgebrochen*
FanfictionIn Hyrule Leben viele Lebewesen, darunter auch Drachen und Halbdrachen. Nachdem Link Hyrule gerettet hatte, muss er erkennen, dass er kein Mensch ist, sondern ein Halbdrache. Die Menschen jagen Drachen und Halbdrachen, doch damit sie die nicht alle...