Machtlosigkeit

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Lillan stand am Abend auf dem Balkon ihres Gemachs und sah in die Ferne. In den letzten Wochen wurden immer wieder Halbdrachen tot aufgefunden und immer wieder war war ersichtlich, dass es kein Mensch gewesen war. Gerüchte verbreiteten sich langsam aber sicher unter ihrem Volk und die Königin der Drachen und Halbdrachen konnte nichts weiter tun, als zu warten. Ihr Gefährte und ihr Vater waren beide damit beschäftigt den Zirkel zu finden, doch immer wenn sie abends zurück kamen, waren sie genau so schlau wie vorher. So auch heute Abend wieder.
"Ich befürchte, es hat keinen Sinn weiter nach ihnen zu suchen" sagte sie zu beiden, als sie wieder herein kam. Lillan sah in den Augen ihres Vaters etwas, was sie nicht genau zuordnen konnte. Es war vielleicht lodernde Wut, aber genau konnte sie es nicht deuten. "Eben nicht. Ich habe etwas gefunden" sagte Selath und Lillan sah ihren Vater mit großen Augen an. Kasimyr fixierte den alten Drachen, als dieser eine rote Schuppe hoch hielt. "Diese Schuppe habe ich bei der letzten Leiche gefunden" erklärte er. "Da sie noch ihre Farbe hat, werde ich heraus finden können, wem sie gehört." Bei diesen Worten keimte Hoffnung in ihr auf, doch gleichzeitig stieg auch die Angst. Was wenn dies eine Falle war? Was wenn ihrem Vater etwas zustoßen würde? Lillan wollte ihre Familie nicht verlieren.

Warum...? Warum habe ich mit meinen schlechten Gefühlen nur immer recht? Warum habe ich nur gewusst, dass ihm etwas passiert? Lillan saß drei Tage später am Bett ihres Vaters und stumme Tränen liefen ihr über die Wangen. Man hatte ihn nicht weit entfernt schwer verletzt und bewusstlos aufgefunden. Eindeutig Drachenspuren, das war sicher. Sie wusste, wessen Schuld es war und sie bereute es. Das ist alles meine Schuld. Ohne mich würde es dir gut gehen. Wenn ich euch beiden nichts davon erzählt hätte..., dachte Lillan und es zerriss ihr das Herz. Ihr Vater lag in Menschengestalt in seinem Bett, stündlich kam der Arzt und vergewisserte sich, dass der einstige König auf dem Weg der Besserung war. Kurz bevor die Tür geöffnet wurde, wischte sich Lillan die Tränen weg und riss sich zusammen. Vor anderen würde sie nicht weinen. Keiner sollte sie schwach erleben. Sie musste stark bleiben für Ihr Volk, für ihren Vater. Lillan hob den Blick zur Tür, als sie geöffnet wurde. Der Arzt kam wieder. Er untersuchte Selath gründlich und sorgte für neue Verbände. Zwar war der einstige König in seiner Menschengestalt verletzlicher, aber es war auch einfacher ihn zu behandeln.

Link trainierte mit den Menschen von Zeldas kleiner Stadt. Die jenigen, die nie gekämpft hatten, machten langsam Fortschritte. "Gut so, immer den Punkt angreifen, der schutzlos ist" lobte er eine junge Frau, die ihren Trainigspartner entwaffnet hatte. Link ging weiter durch die Reihen und blieb schließlich bei Zelda stehen, die mit den einstigen Rittern von Hyrule trainierte. Er beobachtete den Schlagabtausch eine Weile, bis er das ganze unterbrach. "Nett, dass du Zelda nicht verletzen willst, aber so bringt es ihr nichts. Außerdem sind das Trainingsschwerter, also geben sie nur blaue Flecken" meinte er. Er bedeutete dem Ritter ihm das Schwert zu geben und sah Zelda dann auffordernd an, welche ihm einen verwirrten Blick zu warf. "Greif mich an" sagte er ruhig, aber auch bestimmt. Zelda nahm Kampfhaltung an, schien aber verwirrt zu sein, dass er es ihr nicht gleich tat. Um Zelda gar nicht erst die Möglichkeit zu geben darüber nachzudenken, griff Link dann zuerst an und zielte auf ihre ungeschützte rechte Seite. Gerade noch so schaffte Zelda es den Angriff zu parieren, doch das eher schlecht als recht. Nach und nach fand sich die Prinzessin von Hyrule in den Kampf ein. Eines merkte Link allerdings schnell, die Ritter hatten sie geschont. Und das betraf nicht nur die Schwerttechnik, sondern auch die Kondition.
Gerade, als er etwas zu ihrer Technik sagen wollte, spürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. Gleichzeitig fühlte es sich aber auch nicht so an, als käme das von seinem Körper. Trotzdem brachte es ihn dazu zurück zu weichen und sich an die Brust zu fassen. "Link? Alles in Ordnung?" fragte Zelda, doch er reagierte darauf nicht. Er schickte seinen Geist auf die Suche und sah erst bei den Drachen in der Umgebung nach, ob das von ihnen kam, doch da war alles gut. Dann kam ihm der Gedanke bei seiner Schwester nachzusehen. Und von ihr kam es auch.
"Link! Was ist los?" fragte Zelda und stand inzwischen vor ihm. Das Trainingsschwert hatte sie auf den Boden geworfen und sah den jungen Halbdrachen besorgt an. "Ich muss zu meiner Schwester" sagte er und gab einem der Ritter sein Trainingsschwert. "Was ist passiert?" fragte Zelda verwirrt. "Ich weiß es nicht. Marc? Trainierst du weiter mit Zelda die restliche Zeit? Ich muss nach Hause..." bat Link und wartete nicht auf die Antwort des Kriegers. Er ging einige Schritte zurück und nahm seine Drachengestalt an, bevor er  abhob und zum Drachenreich flog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 30, 2017 ⏰

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The Legend of Zelda - Drachenschuppen *Abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt