Gebrandmarkt

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"Na gefällt dir das Fest, Zelda?" fragte Link, welcher sich gerade in Menschengestalt zu ihr an den Tisch setzte. Sie hatte die Haare leicht gewellt und offen. Sie trug den Umhang, den Link auch schon von ihr kannte. Darunter konnte man leicht hellblauen Stoff hervor blitzen sehen.
"Es ist etwas anderes und wesentlich lauter, als ich es mir vorgestellt habe. Ich bin fasziniert von der Kultur hier. Hier sind alle so freundlich" antwortete Zelda und lächelte Link an. "Sag, wird das Bündnis weiterhin bestehen?"
Link nickte. "Das hat sie versprochen. Lillan lässt sich da auch von den Ältesten rein reden." Er ließ den Blick wandern. Er bemerkte, wie ihn einer der Ältesten beobachtete. Ein alter roter Drache, der seinen Blick nicht von ihm abwandte. Der Drache kam auf sie zu und Link bekam das Bedürfnis die Prinzessin von Hyrule zu beschützen, auch wenn er vermutlich nicht die geringste Chance hatte ihn zu besiegen.
"Amüsiert ihr euch, Mylord?" fragte der Drache. Es war eine einfache Frage, doch Link ahnte, dass dort mehr dahinter steckte. Schon allein die Worte seines Vaters klangen ihm dabei in den Ohren nach. "Bis eben schon" antwortete Link kühl. Er wollte klar machen, dass ihm gerade nicht danach war mit dem alten Drachen zu reden. "Ich will auch nicht lange stören. Kann ich kurz unter vier Augen mit euch reden?" Link spannte sich an und sah dem Roten in die braunen Augen. "Muss das jetzt sein? Außerdem, wenn ihr wollt, dass ich meiner Schwester einen Floh ins Ohr setze, dann müsst ihr euch schon was anderes einfallen lassen" erklärte Link ruhig.
Hüte dich bei deiner Wortwahl, mein Sohn. Alaster ist rachsüchtig! Er wird dir deine Worte sicherlich nachtragen und versuchen sie gegen dich zu verwenden! warnte ihn sein Vater, der die ganze Sache wohl von der Ferne aus beobachtete.
Eine Rauchwolke umspielte die Nüstern des roten alten Drachen. Ihm schien es nicht zu passen, dass Link diese Bitte ablehnte. "Wie ihr wünscht, Mylord" sagte Alaster und verließ die beiden wieder. Wobei er es sich wohl nicht nehmen ließ seinen schuppigen Schwanzes neben Link auf den Boden krachen zu lassen.
"Was war das denn?" fragte Zelda. "Er sah so aus, als wollte er dich fressen!" Link schüttelte den Kopf und nahm sich einen Chateau Romani, als ein Halbdrache mit Getränken herum ging. "Es ist wie Vater gesagt hat, sie wollen mich beeinflussen, um wieder mehr Macht zu bekommen. Aber ich dachte, sie fangen später damit an" murmelte er und trank einen Schluck. "Sei bloß vorsichtig!" Der besorgte Blick der Prinzessin machte ihn etwas nachdenklich, aber das zeigte er gerade nicht. Warum war sie so besorgt ihm gegenüber.
"Bin ich, versprochen" sagte er dann und lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Fest. Es wurde ausgelassen getanzt. Die Stimmung war herrlich. Für einen Moment konnte man seine Sorgen vergessen.

Am nächsten Morgen saß Link auf einem Hügel und beobachtete die Sonne beim Aufgehen. Er ließ sich dann rücklings ins Gras fallen und sah in den Himmel. Eigentlich wollte er den Kopf frei bekommen, doch statt dessen dachte er über die verschiedenen Sachen nach. Wie es nun weiter ging, was ihm seine Träume sagen wollten. Beinahe jede Nacht träumte er von den verschiedensten Dingen, die sich in Hyrule zutragen könnten. Was ihn am meisten erschütterte dabei, waren Bilder von Gannondorf. Diesem schrecklichen Mann, dem er das Masterschwert durch die Brust gestoßen hatte. Und er sah noch einen jungen Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Doch sein Instinkt sagte Link, dass er sich vor diesem genau so in acht nehmen musste, wie vor Gannondorf. So viel war sicher. Der junge Mann hatte helle Haut, rote Augen und lilane Haare. So viel hatte Link sich aus seinen Träumen merken können. Mehr war leider nicht hängen geblieben.
"Hier bist du" sagte plötzlich Zelda, die sich dann zu ihm ins Gras setzte. "Guten Morgen" sagten sie beide gleichzeitig und schmunzelten darüber. Link setzte sich auf. "Du musst wieder los, richtig?" Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. "Ja, ich muss den Leuten Mut machen. Und wir sind immer noch nicht so gegen Angriffe geschützt, wie ich es mir vorstelle. Das letztens hatte das wieder gezeigt" antwortete sie. "Was ist passiert?" "Einige Ritter wollten mich gewaltsam zurück holen. Nur den Drachen haben wir es zu verdanken, dass es mir gut geht" antwortete sie. Das muss an dem Tag gewesen sein, als er seiner Schwester mitgeteilt hatte, dass Ritter kommen und er Zeldas Leute gewarnt hatte.
"Ich werde mitkommen" sagte er. Irgendwie fühlte er sich schuldig dafür, dass er sie dort sich selbst überlassen hatte und wollte es wieder gut machen. Auch wenn er es nicht offen zugeben würde, so wollte er sie beschützen.
"Wirst du nicht hier gebraucht?" fragte Zelda und sah ihn mit großen Augen an. "Nun, als Kämpfer werde ich hier nicht wirklich gebraucht. Bei dir kann ich schon mehr von nutzen sein. Außerdem wird es so leichter sich mit meiner Schwester abzusprechen. Es wird vermutlich nicht zu verhindern sein, dass es Kämpfe geben wird zwischen dir und deinem Vater. Wenn du wirklich Frieden willst, führt daran kein Weg vorbei" erklärte Link ihr.
"Gut gesprochen, kleiner Bruder" sagte Lillan plötzlich hinter den beiden. Link sah sie erschrocken an. Sonst bemerkte er eigentlich, wenn sich jemand anschlich. "Heiliger Deku, erschreck mich nicht so!" Lillan kicherte, während Zelda leicht schmunzelte. "Daran musst du noch arbeiten. Ich wollte dich sowieso mit schicken, damit du außer Reichweite für die Ältesten bist. Dein Training kannst du auch von einem der Drachen dort erhalten. Dir fehlt es noch an einigen Techniken und Ausdauer" erklärte die Königin der Drachen und Halbdrachen dann.
"Ich danke euch für diese große Hilfe, Königin Lillan" sagte Zelda förmlich und dankbar zugleich. "Sobald das hier alles vorbei ist, werden wir tief in eurer Schuld stehen." Lillan winkte ab. "Nein, solange der Frieden herrscht, den ihr euch vorgestellt habt, steht ihr nicht in unserer Schuld." Die neue Königin der Drachen und Halbdrachen lächelte freundlichen der Prinzessin von Hyrule zu. "Dann lasse ich euch beiden mal wieder allein. Link, wir bleiben über Gedankenverbindung in Kontakt!"
Link nickte und sah seiner Schwester nach. "Jetzt weiß ich, was alle meinen, dass sie unserer Mutter so unglaublich ähnlich ist. Das ist nicht nur das äußere Aussehen..." Er fühlte sich plötzlich stärker mit seiner Schwester verbunden als je zuvor. "Eine starke Frau" stimmte Zelda ihm zu und folgte seinem Blick.

The Legend of Zelda - Drachenschuppen *Abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt