Erklärungen

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Der nächste Tag brach an und im Thronsaal der Drachen und Halbdrachen herrschte eine angespannte Stimmung. Eine Entscheidung musste her und diese würde der Drachenkönig als eine seiner letzten Handlungen vor seinem Abdanken tun.
"Also, was gedenkst du zu tun, Prinzessin von Hyrule?" verlangte Selath zu erfahren.
"Mein Vater ist in meinen Augen wahnsinnig. Er ist schon lange nicht mehr der friedliche, freundliche und gültige Mann, den ich aus meiner Kindheit kenne. Es schmerzt mich das sagen zu müssen, aber ich will nicht unter seiner Herrschaft Leben. Ich möchte ein neues Hyrule erschaffen, in dem Menschen und Drachen sowie Halbdrachen in Frieden Leben können" erklärte Zelda ruhig, aber bestimmt. Es klang so, als hätte sie sich diese Worte eine lange Zeit überlegt, wie sie es ausdrücken konnte. "Du willst eine Welt, in der wir nicht gejagt werden? Wie willst du es schaffen? Wir sind wesentlich mächtiger als ihr Menschen. Für euch sind wir aus gutem Grund geheimnisvolle Wesen, aber gleichzeitig fürchtet ihr uns. Was Menschen in Angst versetzt, wollen sie jagen und die vernichten" meinte Selath. Er stellte die Prinzessin auf die Probe. Er wollte wissen, ob sie wirklich zu dem Stand, was sie sagte oder ob sie nur leere Versprechungen machte. Mit seinen dunklen Augen musterte er die junge Menschenfrau.
"Ich stimme euch zu, dass mein Volk vor vielem Angst hat. Ich weiß auch, dass es nicht einfach ist, diese Angst zu überwinden. Doch ich werde alles daran setzen, dass irgendwer aus Spaß Drachen oder Halbdrachen jagt. Jeder, der eurem Volk etwas antut, soll seine Strafe erhalten." Die Prinzessin sah in die Runde. Nicht nur der Drachenkönig und seine Kinder waren hier. Auch einige Älteste waren anwesend. "Ich weiß, dass auch bevor mein Vater mit diesem Zinnober anfing, die Beziehungen zwischen unseren Völkern nicht besonders einfach waren. Ich will das nicht in Vergessenheit geraten lassen." Sie machte eine Pause, bevor sie weiter Sprach. "Ich will, dass die Menschen nicht vergessen, wie lange euer Volk lebt und dass ihr nichts vergesst. Ich will dass der Vergangenheit immer gedacht wird, solange ich lebe und weit darüber hinaus."
"Es freut mich zu hören, dass du die Vernunft zu haben scheinst, die man deinen jungen Jahren nicht zutraut. Nur wie willst du dein Volk überzeugen dir zu folgen und nicht deinem Vater?" wollte Selath nun wissen. Er hatte seine Entscheidung eigentlich schon gefällt, doch er wollte zur Sicherheit alle wichtigen Fragen durchgehen.
"In der Monarchie wird mir niemand folgen. Die Adligen haben viel zu sehr Angst. Viel mehr will ich das gemeine Volk auf meine Seite ziehen und vielleicht einige der Ritter von Hyrule, wobei diese meinem Vater die Treue geschworen haben. Ich weiß, dass ich damit eigentlich die Krone verrate, aber ich glaube fest daran, dass ein Frieden mit euch der einzige Weg ist vollkommen Frieden für Hyrule zu erwirken. Mein Erbe hat schon so viele Kriege gesehen" sprach Prinzessin Zelda und sah dabei nun Selath an. Er nickte langsam und erhob sich langsam von seinem Thron.
"Kasimyr, verlasse mit der Prinzessin einen Moment den Thronsaal" befahl der König der Drachen und Halbdrachen nun und wartete, bis dieser seinem Befehl Folge geleistet hat, bevor er sich mit seinen Kindern und den Ältesten besprach.

"Was passiert nun?" fragte die Prinzessin von Hyrule den Drachen, der sie aus dem Thronsaal begleitete. "Unser König spricht mit seinen Kindern und den Ältesten. Sie entscheiden, ob sie mit euch einen Packt eingehen. Wie lange das dauert keine Ahnung" antwortete der Drache. Oder war er doch ein Halbdrache? "Sagt, wie unterscheiden sich Drachen von Halbdrachen? Link sagte er wäre letzteres, aber ich sehe keinen Unterschied" wollte Zelda nun wissen. "Nun, unser König ist ein Drache. Vom äußeren ist die Unterscheidung schwieriger. Ausgewachsene Drachen sind grundsätzlich größer als Halbdrachen, zumindest in der Drachengestalt. Sollte man das nicht erkennen, dann schaut in die Augen. Ein wahrer Drache hat Augen, so ähnlich wie eine Katze mit ovalen Pupillen. Selbst in Menschengestalt ist dies ein gutes Zeichen, nur die meisten Menschen achten da nicht so drauf" erklärte ihr der Krieger. Zelda sah ihm in die Augen. Kasimyr hatte ovale Pupillen, also war er ein Drache. Sie nickte zu dem, was der Drache ihr gesagt hatte und sah zur Tür des Thronsaales. Wie lange es wohl dauern wird, bis eine Entscheidung getroffen ist? Vermutlich würde Link diesmal nicht einschreiten, um sie vor dem Feuer zu beschützen. Oh ihr großen Göttinnen, ich hoffe ihr lächelt auf mich herab und seid mir hold, dachte Zelda für sich und seufzte leise. "Ich denke unser König wird euch unterstützen, aber auch seinen Preis fördern" meinte Kasimyr plötzlich neben ihr. "Danke..." murmelte Zelda leise und sah zur Tür. Was mache ich nur, wenn er es nicht tut? Vater tobt sicherlich schon, weil ich weg bin. Vielleicht schickt er sogar Ritter um mich zu suchen. Oh bei Nayrus Liebe, was habe ich nur getan?, dachte Zelda und faltete wartend die Hände ineinander. Die Wartezeit kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dabei wartete sie nur eine halbe Stunde.
Als die riesige Flügeltür zum Thronsaal geöffnet wurde, überkam Zelda ein mulmiges Gefühl. Von Kasimyr geführt, ging es wieder in den Saal hinein. Er nahm seinen Platz neben der Prinzessin der Drachen und Halbdrachen wieder ein. Zelda ließ den Blick angespannt wandern. Alle Anwesenden waren in Drachengestalt und Zelda kam sich verdammt klein vor. Jetzt gab es kein zurück mehr, sie hätte auch die Dekus, Zoras oder Goronen um Hilfe fragen können, doch das hatte sie nicht getan. Stattdessen fragte sie die Wesen, welche Menschen nicht gefährlicher sein könnten.
"Ich habe meine Entscheidung getroffen" erhob der Drachenkönig seine Stimme. Er fixierte Zelda, welche vor Anspannung gerade kaum ruhig stehen konnte. Sein Blick glich dem Blick eines Jägers, der seine Beute ausgesucht hatte. "Wir werden euch helfen, allerdings nur, wenn ihr vor den Göttern schwört, den Frieden mit uns zu wahren und es nicht symbolischer Natur ist. Viele haben das Gleiche versucht wie du, doch bei ihnen konnte ich deutlich spüren, dass es ihnen nicht ernst war. Dir hingegen ist es ernst." Drachenkönig Selath erhob sich von seinem Thron und ging einige Schritte auf Zelda zu. Kurz vor ihr, blieb er stehen. Er senkte seinen Kopf und sah ihr fest in die Augen. Dabei fühlte sich Zelda plötzlich seltsam, so als würde ihr die Luft ab gedrückt und gleichzeitig fühlte sie sich so verletzlich und klein. "Solltest du uns hintergehen, solltest du einen Plan hegen uns so auszulöschen, so wisse, dass dich und dein Gefolge jeder Drache und jeder Halbdrache jagen wird, finden wird und blutrünstig vernichten wird. Wir haben genug gelitten wegen euch schuppenlosen Zecken."
"Ich schwöre vor den Göttinnen Hyrules, den Lichtgeistern und vor meinen Vorfahren, dass ich den Frieden mit eurem Volk wahren werde. Kein Mitglied eures Volkes soll unter meiner Herrschaft gejagt, versklavt oder getötet werden!" schwor Zelda. Sie hatte riesigen Respekt vor dem riesigen Drachen. Als er sich von ihr ab wandte, gaben ihre Beine nach. Die Anspannung fiel von ihr ab. Ein Ziel hatte sie somit geschafft.
"Prinzessin Zelda!" Link war von einem auf dem anderen Moment bei ihr und das in Menschengestalt. Er hielt sie auf, dass sie nicht vollkommen zusammen brach. "Ich..." stammelte Zelda und sah Link mit glasigen Augen an. Die Präsens war fort und sie erschöpft, so als hätte sie ohne Pause einen ganzen Tag lang ihre magischen Kräfte benutzt.
"Damit ist die Sitzung beendet. Kasimyr, teile Patrouillen ein, ich will zusätzlichen Schutz. Lillan, besprich dich mit Link und der Prinzessin von Hyrule, wie und wann sie sich ein Gefolge aufbauen will und wohin es untergebracht werden soll. Und ihr Ältesten, ich dulde kein Untergraben meiner Autorität. Ich bin kein Küken mehr, welches euch am Rockzipfel hängt. Meine Entscheidung wird auch meine Tochter nicht ändern, sobald sie auf diesem Thron sitzt!" Das waren vorerst die letzten Worte des Drachenkönigs, bevor er den Thronsaal auf leisen Sohlen verließ.

The Legend of Zelda - Drachenschuppen *Abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt