Kapitel Zehn

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,,Hallo, Sylvie.", sagte ich, als ich die Stimme von der Frau hörte, die mich in die Welt gesetzt hatte.
,,Mein kleines Mädchen, warum hast du schon lange nicht mehr angerufen? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut? Alles gute zu deinem Geburtstag, Schatz.", sagte sie und ich konnte mir ihr lächeln vorstellen.

,,Danke. Mir geht es gut. Ich hatte nur zu tun.", sagte ich und versuchte nicht zu viele Informationen zu sagen. Immerhin wussten sie nicht, dass ich bei Lukas war. Sie dachten, ich wäre verreist und im Moment konnte ich ihnen noch nicht die Wahrheit sagen. Jetzt nicht.
,,Erzähl mir über deine Reise. Wie ist es so dort wo du bist?", fragte sie.
Ich seufzte leise und dachte dann angestrengt nach.

,,Europa ist sehr schön.", sagte ich schließlich, da mir auf die schnelle nichts besseres einfiel.
,,Dort bist du! Ja, es ist wunderbar da."
Ich lächelte und setzte mich auf das Bett und spielte mit meinen Haaren.
,,Und wie geht es euch? Gibt es etwas neues?", versuchte ich sie vom Thema abzulenken.
Die nächste halbe Stunde erzählte sie mir, dass sie einen Hund geholt haben. Da es viel zu einsam im Haus war.
Ich musste immer wieder lachen, als ich mir vorstellte, wie sie hinter einem Hund aufräumte. Zumindest fühlte ich mich nicht mehr so schlecht.
,,Das ist schön, Sylvie. Ich muss jetzt gehen. Es ist bereits abends. Das Essen sollte bald fertig sein."
,,Ist gut, Süße. Aber ruf bitte wieder an. Dieses Mal früher, als jetzt, sonst machen wir uns Sorgen."
,,Versprochen. Bis dann."

Ich legte auf und legte das Handy weg.
Ich wollte noch nicht so schnell runter gehen. Hier war ich noch alleine und mit meinen Gedanken nur bei mir.

Es klopfte an der Tür. Mittlerweile hatte ich die Zeit vergessen und es dauerte ein wenig, bis ich wieder zu mir kam.

Es war stockdunkel und ich konnte nicht gleich erkennen, wer ins Zimmer kam.
,,Lukas?", flüsterte ich und räusperte mich.
,,Ja, das Essen ist schon lange fertig. Was ist los? Haben deine Eltern etwas gesagt?", fragte er und kam zu mir.
,,Es tut mir leid. Ich war in Gedanken. Nein, ihnen geht es gut. Sie haben einen Hund geholt.", grinste ich leicht.
,,Da du ja weg bist, brauchen sie etwas. Und da sie jetzt wissen, dass es dir gut geht müssen sie sich keine Sorgen mehr machen. Hast du Hunger? Sollen wir runter gehen?", fragte er und strich mir meine Haare hinters Ohr.
,,Nein, danke. Ich... bin müde. Können wir uns einfach hinlegen, bitte?", bat ich ihn.
Lukas runzelte die Stirn.
,,Süße. Du solltest essen. Es tut mir leid, dass wir diesen Streit hatten. Aber du musst essen.", sagte er eindringlich.
,,Es wird schon nicht schlimm sein, wenn ich mal etwas nicht esse. Bitte."
Wahrscheinlich sah Lukas mir an, dass es mir wichtig war. Nur dieses Mal meinen Willen zu bekommen.
Er streichelte mir meine Wange und nickte dann.
,,Ist gut, aber Lisa hat extra für dich gebacken. Einen Stück musst du essen, okay?"
,,Meinetwegen, aber wenn dann hier im Bett. Ich will nicht runter gehen."
Lukas grinste und ging raus.

Minuten später hörte ich Schritte und dann wurde gesungen.
,,Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday, Happy Birthday, liebe Sarah. Happy Birthday to you."
Die Tür wurde geöffnet und ich sah die Gesichter von Lukas, Tess, Lisa und Tom. Obwohl ich Tom nicht so gut kannte, war ich trotzdem froh, dass alle daran gedacht hatten.
Lukas trug eine große runde Scholadentorte auf der Kerzen brannten.
,,Oh mein Gott. Danke.", flüsterte ich und weinte.
,,Du wolltest nicht runter, also musste ich sie hoch bringen.", erklärte Lukas und kam zu mir und hielt mir den Kuchen vor mein Gesicht.
,,Wünsch dir was und puste dann die Kerzen aus.", lächelte er mich zärtlich an.
Ich tat was er verlangte.
Alle klatschten und Tess knutschte mich ab.
,,Alles gut.", lächelte sie und hielt mir Teller und ein Messer hin.
,,Wir wollen nur kurz ein Stück und dann kannst du schlafen, versprochen.", grinste sie.
Ich lachte und schnitt für jeden ein Stück ab.
Lukas setzte sich neben mich und fing an zu essen, genauso wie ich. Der Kuchen schmeckte fantastisch und sofort fühlte ich mich besser.
,,Wir haben noch etwas für dich.", sagte Lisa schließlich, nach dem Essen.

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