Kapitel Einunddreißig

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Schlecht.
Das war nicht das erste Mal. Aber das erste Mal, dass es mir in den Armen von Lukas schlecht wurde. Er küsste gerade meine Brüste, als ich ihn wegstieß.
,,Lukas. Geh weg!", keuchte ich.
Er schien an meiner Stimme zu merken, dass es mir ernst war und mit einem schnellen Ruck drehte er sich auf den Rücken.
Ich rannte ins Badezimmer und hing über der Toilette als auch schon mein ganzes Essen hoch kam.
Irgendwann spürte ich Hände, die mir mein Haar aus meinem Gesicht hielten. Lukas.
,,Was ist los, süße?", fragte er mich und streichelte mir mein Rücken, während ich versuchte nicht meine Seele aus meinem Körper zu kotzen.
,,Etwas schlechtes gegessen.", keuchte ich, bevor ich wieder mein Essen los wurde.

Als ich endlich fertig war, saß ich auf dem Boden vor der Badewanne.
Mein ganzer Körper schwitzte und ich fühlte mich, als hätte ich eine böse Grippe. Ich hatte einmal eine, als ich noch bei Dom war. Und es war wirklich heftig gewesen.
,,Geht es dir wieder besser, süße?"
,,Ich denke..."
Ich schaffte es nicht den Satz zu Ende zu sprechen, sondern übergab mich schon wieder.

Dr. Golden war gekommen. Lukas wollte, dass er mich untersuchte. Er reagierte zwar über, aber ich hatte bei den Sachen sowieso wenig mit zu sprechen.
,,Wie geht es Ihnen, Sarah?", fragte er mich und tastete mich ab.
Er tauschte einen Blick mit Lukas. Dieser presste seine Lippen so stark zusammen, dass sie weiß anliefen. Ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Es geht. Mir ist nur ein bisschen übel. Lukas übertreibt.", flüsterte ich leise, plötzlich von Müdigkeit erfüllt.
Ich wollte nur noch schlafen. Das alles hier war unglaublich erschöpfend für mich.
Dr. Golden schaute mich besorgt an.
,,Bekommen Sie genug Schlaf, Sarah?", fragte er schließlich.
Lukas wollte gerade antworten, als ich schuldbewusst zusammen zuckte. Sofort wanderte sein Blick zu mir.
Verdammt. Und ich hatte gehofft, ihm das verheimlichen zu können. Natürlich sah man an meinen Augenringe, dass ich müde war, aber bisher hatte er nie etwas gesagt.
,,Süße?", fragte Lukas mich jetzt und klang härter, als sonst.
Ich schaute ihn nur kurz an und öffnete meinen Mund. Ich befeuchtete meine Lippen und schloss dann wieder meinen Mund.
Kurz senkte ich meinen Blick, aber da war er auch schon mit ein paar Schritten bei mir und hob mein Kinn hoch.
,,Du schläfst meistens schon, aber ich kann nicht schlafen. Wenn ich schlafe, ist er wieder da und du. Er verletzt dich, Lukas. Und das kann ich nicht mit ansehen. Ich habe Angst davor. Ich will nicht, dass man dir weh tut und seine Augen. Er macht mir Angst. Ich kann so nicht schlafen.", prasselte es aus mir heraus.
Lukas kniff seine Augen zusammen.

,,Ich hätte dieses Schwein zehn Mal umbringen müssen. Allein um dich zu rächen.", fluchte er und drehte sich zu Dr. Golden.
,,Was kann man machen, dass sie wieder schlafen kann?"
Als er mein Kinn los ließ und auch Dr. Golden einen Schritt zurück machte, entspannte ich mich ein bisschen.
Dr. Golden schaute mich einmal von unten nach oben an und zu Lukas.
,,Die normalen Tabletten kann ich nicht geben. Nicht ohne dem Baby zu schädigen."
Lukas nickte.
Und erst ein paar Sekunden später realisierte, was Dr. Golden da gesagt hatte.
,,Baby? Wessen Baby?", fragte ich leise und vorsichtig nach. Ich hatte mich bestimmt nur verhört. Ich war einfach zu müde.

Dr. Golden wandte sich mir zu.
,,Ihres, Sarah. Sie sind schwanger. Wir wollten es Ihnen nicht gleich sagen. Sie waren in einem gefährlichen Zustand und wir wollten, dass Sie sich erst erholt haben."
In meinen Ohren rauschte es.
Und nur langsam drangen die Worte in mein Kopf ein.
,,Schwanger? Ich bekomme ein Baby? Aber ich... wir hatten doch..."
Ich wollte verhütet sagen, aber dann fiel es mir wieder ein. Ich hatte Lukas gesagt gehabt, dass mein Verhütungsstäbchen bald seine Wirkung verlieren würde und irgendwie war immer etwas dazwischen gekommen.
Mein Kopf drehte sich.
Ich bekam nicht einmal mit, wie Lukas sich zu mir aufs Bett setzte.
,,Es ist schon in Ordnung, süße. Es geht uns allen gut und dem Baby auch. Ihm ist nichts passiert, selbst bei den Tagen bei Ilija.", flüsterte er leise.
Ich riss meine Augen auf und schüttelte langsam den Kopf.
,,Nein.", sagte ich leise.
,,Nein."
Ich wurde immer lauter, bis ich schließlich Lukas anschrie.
,,Nein! Ich will es nicht. Ich will dieses Kind nicht!", schrie ich und schaute flehend zu Dr. Golden.
,,Bitte, Sie müssen es raus nehmen. Ich kann das nicht. Ich will das nicht.", sagte ich und stand auf um die Hände von Dr. Golden zu ergreifen.
Lukas packte meine Hände. Fest, sodass es schon weh tat, aber ich wollte Dr. Golden nicht los lassen, nicht bis er mir versprochen hatte, das Kind aus mir zu holen.

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