Partner In Charge

Hey

Ich gehe auf ihn und Sophie zu und begrüße sie mit einem freundlichen "Morgen". Harry läuft rot an, weil ihm das Verkutzen vermutlich peinlich war.

"Hi",gibt Harry zurück und Sophie tut es ihm gleich. Er starrt mich von oben bis unten an. Nach ein paar Sekunden des Starrens stellt er seine Tasse an den Tresen. 

"Ähm, ja, Olivia du kommst gerade rechtzeitig, wir sollen meinem Dad helfen, die Mietverträge zu sortieren", es wirkt als würde er das nicht zu mir sagen, sondern eher zu den anderen Leuten im Raum um den peinlichen Moment von eben zu überspielen. Er geift mich an der Schulter und zieht mich von den anderen Weg in Richtung Francis' Büro. 

"Morgen mein Sohn",sagt Francis etwas streng. "Olivia, dein Outfit von heute hat sich aber schnell verändert." 

"Du hast sie heute morgen gesehen?" Harry sieht seinen Vater erschrocken an. "Klar. Sie hat dich ja zum Glück nach Hause gebracht. Sonst würdest du vermutlich hier drauf noch schlimmer aussehen." 

Er hält uns das Titelblatt einer Zeitschrift entgegen, dessen Bild mir sofort ins Auge sticht. Es zeigt Harry und mich. Gestern. Das war als er seine Hand auf meinem Hintern hatte. Ist ja klar das genau diesen Moment ein Fotograf aufgenommen hat. Nachdem ich das Bild gründlich abgecheckt habe, blicke ich weiter nach rechts um die Überschrift zu lesen.

'Harry Styles unterwegs mit neuer Fla-'

"Hey!",sage ich. Harry hat seinem Vater die Zeitung aus der Hand gerissen und somit auch aus meinem Blickfeld.

"Nur damit eins klar ist: Das was hier oben steht ist vollkommener Bullshit," ruft er wütend und lauft mit der Zeitung im Arm aus dem Büro.

Francis verdreht die Augen. "Wieso muss er immer, wenns für ihn unangenehm wird, weglaufen."

Ich zucke mit den Schultern. "Hat er dich bedrängt?" 

"Nein, nein. Ich habe ihn nur nach Hause gebracht und bin darauf hin eingeschlafen", erkläre ich. 

"Achso",meint Francis und grinst. "Gut. Ehm...Könntest du mir beim sortieren der Mietverträge helfen?"

"Klar."
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"Danke Olivia, du warst mir echt eine große Hilfe. Du kannst jetzt gehen."

Ich blicke auf die Wanduhr. Schon 16 Uhr. Krass wie schnell die Zeit vergangen ist.

"Kein Problem. Bis Morgen." 

Ich räume die Zettel noch in die Ordner zurück und gehe dann aus dem Büro. 

Bevor ich in den Fahrstuhl steige, stelle ich mein Glas zurück in die kleine Kaffeeküche und verabschiede mich schließlich von Sophie. Im Erdgeschoss angekommen gehe ich auf dem Gehweg, der sich neben der stark befahrenen Straße befindet und rufe mir ein Taxi.
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Endlich zu Hause angekommen werfe ich meine Tasche in die Ecke und schlendere in die Küche.
"Hi, Mum!",sage ich reflexartig zu meiner Mutter, die gerade etwas kocht. Hoffentlich hat sie die Klatschpresse heute noch nicht gesehen. Nicht, dass sie mich noch darauf anspricht.
"Hi, Oliv. Wie geht es dir?", fragt sie freundlich wie immer. Sie hat die Zeitung noch nicht gesehen, zum Glück.
"Gut. Bin nur von der Arbeit ein bisschen müde."

"Waren die Kinder denn so schlimm?"

"Nein. Nein."
O doch. Wenn sie nur wüsste. Das kleine Baby ist mal wieder vollkommen ausgetickt.

"Mum, hast du was dagegen wenn ich hochgehe und mich hinlege?"

"Nein, nein. Geh ruhig."
Ich umarme meine Mum noch schnell und gehe dann hoch in mein Zimmer.

Ich lege mich in mein kuscheliges Bett, klappe meinen Laptop auf und beginne mir einen Film anzusehen.

Plötzlich reißt es mich aus dem Schlaf, als der laute SMS-Ton meines Handys piept. Reflexartig greife ich nach meinem Handy. Die Helligkeit lässt mich fast erblinden. Mit einem Auge blicke ich auf den Bildschirm.

Das kann jetzt nicht sein ernst sein. Der reißt mich aus dem Tiefschlaf und alles was er schreibt ist 'Hey'.

Wieder läutet es. 'Ach halt jetzt einfach deine Klappe', denke ich mir, schalte das Handy auf stumm und schmeiße es auf die kleine Couch neben meinem Schrank, bevor ich mich wieder in meine Decke kuschle.