Der Wecker reißt mich wie jeden Morgen aus dem Tiefschlaf. Kurz denke ich nochmal an gestern zurück, denn irgendwie hat es mir ja gefallen. Nach mehreren Versuchen sich wieder in die Decke zu kuscheln stehe ich schließlich auf und schlendere zum Schrank. Ich krame aus dem letzten Winkel eine schwarze Hose, die ich bei meinem Schulabschluss getragen habe. Eigentlich habe ich sie in die Ecke gestopft, damit ich sie nicht so schnell wieder tragen muss, aber naja. Sie ist halt eine der wenigen 'feinen' Hosen, die ich besitze. Dazu nehme ich mir noch einen eleganten Pullover, soweit ein Pulli elegant sein kann und mache mich im Bad noch fertig. Danach hüpfe ich die Treppen runter in Richtung Esszimmer. Meine Eltern sind vermutlich schon in der Arbeit, denn der Radio in der Küche läuft bereits. Ich drücke mir nur einen Espresso von der Maschine als Frühstück runter und werde plötzlich von der Haustürglocke unterbrochen. Auf einen Satz kippe ich die Tasse runter und muss husten, als die heiße Brühe meinen Rachen verbrennt. "Fuck." Schreie ich noch und laufe zur Garderobe. Eigentlich könnte ich heute mal Heels anziehen. Ich überlege nicht lange und greife nach einem Paar schwarzer Stilettos, die eigentlich meiner Mum gehören, aber naja. 'Leider' haben wir die gleiche Schuhgröße. Geschickt schlüpfe ich rein, greif nach meiner Tasche und öffne ruckartig die Tür. Mein Atem stockt. Wieso muss er mir das antun? Harry steht in einem schwarzen Anzug und schwarzem Hut vor mir. Doch etwas ganz anderes lenkt mich ab. Er hat sein schwarzes Hemd ziemlich weit aufgeknöpft. So weit, dass ich schon seine oberen Bauchmuskel sehen kann und noch etwas. Ein Tattoo. Sieht irgendwie aus wie ein Schmetterling. Ich versuche nicht weiter auf seinen durchtrainierten Body zu starren und sage ein schlichtes "Hi."
"Hi. Ich habe beschlossen heute selbst mit dem Auto fahren. Ich hoffe, es stört dich nicht."
"Nein, tut es nicht, es sei denn, du bist ein Raser",sage ich und zwinkere ihm zu.
"Keine Sorge, steig ein!" Er trabt zur Fahrertür und ich läufe ihm wie ein Hund nach.
"Fährst du?",fragt er und grinst schellmisch.
"Nein, wieso darf ich nicht Beifahrer sein?"
"Das ist ein deutsches Auto, Liebes. Da ist das Lenkrad auf der linken Seite",erklärt er und ist kurz davor einen Lachanfall zu bekommen.
"Ach ja",antworte ich und laufe schnell zur Beifahrertür. Wie peinlich. Ich merke wie ich knallrot werde. Wir steigen beide ein und Harry startet den Motor. Der Sound verleiht mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.
"Mmmh ein 230 SL...",schnaube ich und lehne mich zurück.
"Hey, woher weißt du das?",fragt er sichtlich überrascht und legt den Gang ein.
"Das ist das Traumauto von meinem Vater", erkläre ich und er nickt.
"Ahh, ja ich hab ihn echt gern, er fährt sich verdammt gut", sagt er und klopft dabei auf das weiße Lenkrad.
Harry fährt schneller und meine Haare fliegen wie wild im Wind. Jetzt weis ich, warum er einen Hut trägt. Ich krame aus meiner Tasche meine verspiegelte Sonnenbrille heraus und beobachte ihn dann von der Seite. Das ist das beste an verspiegelten Brillen. Man kann andere Leute beobachten ohne, dass sie es merken.
"Gefällt dir, was du siehst?"
Mist. Sofort bringt er mich in Verlegenheit. Er blickt kurz zu mir rüber und schmunzelt.
"Mir gefällt dein Hut",lüge ich und blicke nach rechts.
"Mhm. Danke." Dann bleibt er mitten vor dem Eingang des Gebäudes von SRE stehen.
"Ehm, wir dürfen hier nicht stehen bleiben", stelle ich fest und zeige dabei auf das Parkverbotsschild.
"Ich darf das", sagt er, als wäre es selbstverständlich und steigt aus. Ich tue es ihm gleich und stöckle ihm mit meinen hohen Schuhen nach. Bevor wir das Gebäude betreten kommt uns ein Mann, in Dienstkleidung gekleidet, entgegen.
"Morgen David, bitte versorg' ihn!", sagt er zu dem Mann und lässt seine Autoschlüssel in dessen Hand gleiten. Der Mann geht auf das Auto zu und wir gehen hinein in den Aufzug.
"Weißt du eigentlich, dass du in diesen Schuhe rattenscharf aussiehst?",haucht er und die Türen schließen sich hinter ihm. Ich drücke auf die Taste des vierten Stocks.
"Da hats wohl jemand eilig", redet er weiter und kommt mir immer näher, bis ich an der Wand des Aufzugs anstehe. Er riecht unheimlich gut. Ich weiß nicht wonach, aber es riecht jedenfalls gut. Harry stützt sich mit der linken Hand neben meinem Kopf ab. Uns trennen nur noch wenige Zentimeter bis sich schließlich unsere Nasenspitzen berühren und ein 'Kling' zu hören ist. Ruckartig lässt er von mir ab und ich merke, wie er sein Gesicht verzieht. Die Türen öffnen sich.
"Da hast du ja noch mal Glück gehabt", gibt er genervt von sich und betritt das Büro.
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Partner In Charge
Fanfiction"Ich brauche keine Aufsichtsperson! Ich brauche nur deinen Körper!" Olivia hat gerade ihren Schulabschluss erfolgreich abgeschlossen und ist nun auf der Suche nach einem Job. Eines Tages findet sie ein Inserat in einer Zeitung und bewirbt sich darau...