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Francis setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett und beginnt wieder zu sprechen: ,,Hör zu, Olivia, ich kann es vollkommen nachvollziehen, wenn du nicht mehr bei SRE arbeiten möchtest."

"Nein",gebe ich als sofortige Antwort, ,,er hat es ja nicht mit Absicht gemacht."

Francis atmet beinahe erleichtert aus. "Schön, dass du es so siehst." 

"Wann darf ich wieder nach Hause?"

"Die Ärzte meinten heute Abend, wenn dein Zustand sich nicht verschlechtert."

"Okay. Danke nochmal für alles."

"Ist doch selbstverständlich. Ich muss dann eh wieder. Gute Besserung!",sagt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen und geht zur Tür. Er stoppt noch einmal kurz. "Ach und Olivia? Bleib morgen Zuhause und ruh' dich aus."

"Mach ich, danke." Ich winke ihm noch, bevor er hinausgeht. Was hab ich eigentlich für einen netten Chef. Sein Sohn ist dafür verantwortlich, dass ich im Krankenhaus liege und er bringt mich eigenhändig auch noch hier her. Ich weiß, man kann streiten darüber, ob er es jetzt absichtlich gemacht hat oder nicht. Ich lasse mich wieder in meinen Polster fallen und schlafe ein.

_________

Nach einem sehr erholsamen Schlaf wache ich wieder auf und sehe auf die Uhr, die über der Tür hängt. Kurz vor sieben Uhr abends. Vielleicht darf ich ja schon nach Hause. Um Bescheid zu wissen drücke ich den Klingelknopf am Bett. Nach circa einer halben Minute kommt die Ärztin von vorhin herein.

"Miss Watson. Sie dürfen nach Hause. Es wurde bereits ein Auto für Sie bestellt."

"Genau deswegen wollte ich fragen", sage ich mit einem Lächeln, soweit mein schmerzender Kopf das zulässt. 

"Sie können sich anziehen. Hier steht Ihre Tasche. Neue Kleidung wurde auch geschickt", erklärt sie und zeigt auf meine Tasche und eine Harrods Einkaufstasche, die auf dem kleinen Esstisch beim Fenster stehen. 

"Danke." Die Ärztin grinst auf meine Antwort und nuschelt noch "Gute Besserung", bevor sie wieder aus dem Zimmer verschwindet. Francis ist echt wirklich sehr nett, wie kann ich ihm nur jemals nur danken. Erst rettet er mich, dann bestellt er mir noch einen Wagen und schickt mir frische Kleidung. Ich stehe vorsichtig auf und spüre sofort meinen Kopf wieder mehr. Ich schlendere zur Tüte, nehme die Sachen heraus und begutachte sie. Ein weißer Pulli, schwarze Sweatpants und Unterwäsche? Er hat wirklich an alles gedacht sogar an frische Calvin Klein Unterwäsche. Ich zieh mir alle neuen Sachen an, meinen schwarzen Mantel und schnappe aus meiner Tasche noch meine grüne Beanie. Dann gehe ich ins Badezimmer und sehe mich in den Spiegel. O Gott. Meine linke Augenbraue ist blau unterlaufen und zwei Haftpflaster kleben über der kleinen aber tiefen Wunde. Ich krame aus meiner Tasche meine große Sonnenbrille und setze sie auf, damit man meine Verletzung nicht sieht. Bevor ich aus dem Raum gehe, zieh ich mir noch meine Timberland Boots an und kämme meine Haare mit meinen Fingern rasch durch. Ich hänge mir meine schwarze Tasche über die Schulter und torkle aus dem Krankenhaus. Vor der Tür wartet John und haltet vermutlich nach mir Ausschau. 

"Olivia, da hast du uns allen ja einen großen Schreck eingejagt

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"Olivia, da hast du uns allen ja einen großen Schreck eingejagt. Gott sei Dank geht es dir wieder besser. Komm, ich bringe dich nach Hause." Er hält mir seinen Arm hin, damit ich mich einhängen kann. 

"Danke, John, dass ihr euch so um mich sorgt." John grinst und öffnet mir die Wagentür. Ich steige ein und suche in meiner Tasche nach meinem Handy. Während der Fahrt checke ich mein Handy. 

Zwei Anrufe in Abwesenheit von: Mum. 

Eine neue Nachricht von Mum. "Hallo, mein Liebling, wann kommst du nach Hause?"

Ich schreibe ihr jetzt nicht zurück, sie wird mich ohnehin gleich sehen. John hält an unserem Haus, ich steige aus und bedanke mich noch. "Sag' Mr Styles noch einmal danke von mir. Tschüss." 

"Mach ich. Tschau." Dann mache ich die Autotür zu und steige hoch zu unserer Haustür. Meine Mum kommt mir zuvor und öffnet mir diese.

"Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!",plappert sie völlig verwirrt. 

"Mum, ich bin ja nur eine halbe Stunde später als normal", sage ich und umarme sie. Wir gehen in die Küche, wo uns bereits mein Vater erwartet. Ich setze mich gegenüber von ihm an den Tisch und nehme meine Brille ab.

"Liv, was hast du da? Hast du dich etwa geprügelt? Bist ja doch meine Tochter", ruft er begeistert und hämmert mit der Faust auf den Tisch. 

"Was hat sie?",schreit meine Mutter ängstlich und kommt sofort zu mir um die Verletzung zu begutachten.

"Mum, es ist nichts. Ich bin gestolpert und mit dem Kopf gegen die Tischkante. Mein Chef hat mich zur Sicherheit gleich ins Krankenhaus gebracht, aber es ist alles in Ordnung, wirklich", versuche ich sie zu beruhigen.

"O Gott, wieso hast du nicht angerufen?"

"Ich war kurz ohnmächtig, da kann man 'nicht unbedingt' telefonieren."

"Du musst dringend ins Bett. Du brauchst dringend Ruhe."

"Ich geh ja schon. Gute Nacht." Meine Eltern wünschen mir ebenfalls eine gute Nacht und ich gehe nach oben in mein Zimmer. Dort nehme ich mir meinen Laptop und sehe Netflix, als es plötzlich an der Türe klopft. Ich klappe meinen Computer zu und gebe ein klar und deutliches 'Ja' von mir. Meine Mum steckt ihren Kopf herein und grinst.

"Liebes, es ist Besuch für dich da." Sie öffnet die Tür weiter und zu meinem Erstaunen erblicke ich Harry im Türrahmen.

"Ich lass euch zwei mal alleine, bis dann", sagt sie und hüpft beinahe schon aus dem Zimmer.

"Hey, erm, ich wollte mich bei dir entschuldigen", erklärt er und kratzt sich dabei im Nacken. "Also ich wollte das echt nicht. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist."
Er zupft an seinem weißen, mit Blättern verzierten, kurzärmeligen Hemd. Seine Tattoos leuchten im Licht meiner Nachttischlampe und seine lockigen Haaren hängen ihm ins Gesicht.

"Komm, setz dich", sage ich und klopfe mit der Hand auf den Hocker vor meinem Bett. Zaghaft bewegt er sich zum Hocker, nimmt darauf Platz und stützt seine Arme auf seinen Knien ab.  

Ich stehe auf, um mir Socken aus dem Kasten zu nehmen

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Ich stehe auf, um mir Socken aus dem Kasten zu nehmen. Als ich mich wieder umdrehe, merke ich wie Harry mich genau mustert mit einem Lächeln im Gesicht.

"Du trägst die Sachen."

Auf einmal legt sich ein Schalter in meinem Kopf um. Ich seh an mir herab. Wieso sollte mir Francis Calvin Klein Unterwäsche und Nike Sweat Pants kaufen. Ruckartig blicke ich wieder auf zu Harry.

"Du hast mir die Sachen gekauft."

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