Ich sah auf die Uhr und mein eigentliches Extra-Training hatte schon vor 10 min angefangen. Ich wollte hin und mit Levi sprechen, doch ich hatte nicht den Mut dazu. Denn ich wusste, dass er nicht mit mir reden würde. Also ließ ich es bleiben. Außerdem brauchte ich das Training nicht mehr, denn ich war schon wieder in Form und konnte mit meinem Team weitertrainieren. Schweißperlen liefen mir die Stirn runter und ich zog mich bis zu den Unterwäschen hin aus. Es war Sommer und verdammt warm. Draußen in der Sonne hatte es höchstwahrscheinlich mehr als 100 Grad!
Ich hatte jedoch ein schlechtes Gewissen, da Levi wahrscheinlich auf mich warten würde. Ich sollte hin... Nein! Oder...? Genau dann klopfte es an meine Tür und ich öffnete es einen Spalt, versteckte mich aber hinter dem Holz da ich halbnackt war. Erschrocken riss ich die Augen auf, da der Corperal mit angepisstem Gesicht vor der Tür stand. Er schob die Tür beiseite und trat ein. Ich wurde knallrot und als er sah, dass ich nur Unterwäsche dran hatte, riss er sich sein Cape runter und warf es mir hin. Ich nahm es und verdeckte mein Körper. " Wo zum Teufel stecken sie, Königsegg?!", fragte er zischend.
" Das Training hatte vor 12 min angefangen und sie sind noch nicht mal angezogen!", knurrte er.
" Ich habe das Training nicht mehr nötig.", entgegnete ich und sah ihm fest in die Augen. Diese sturmgrauen Augen... So traumhaft schön und doch so gefährlich. " Sie wollen mich komplett verarschen, dumme Göre!", brüllte er fast. " Nein! Du bist hier derjenige, der...", weiter kam ich nicht, da er mich mit gewaltiger Geschwindigkeit an beiden Schultern packte und mich gegen die Wand drückte. " Ich sag dir eins, Malou: ich lasse mir viel von dir durchgehen. Und du solltest froh sein, dass ich mich um dich scherre! Aber so, lasse ich mich nicht von dir behandeln. Ich bin dein verdammter Vorgesetzter. Und wenn du denkst, du brauchst kein Respekt gegenüber mir zu zeigen , dann bist du hier ganz falsch.", knurrte er und kam mit dem Gesicht so nah, dass unser Atem sich vermischte. Heilige Scheiße, machte er mich an! Seine bedrohliche Art und Weise... Ich liebte das an ihm... Doch es war wirklich angsteinflössend. Ich bekam kein Wort heraus, da ich nicht wusste, ob ich mit meine Antwort noch überleben würde. Ich krallte meine Finger in das Tuch und schluckte schwer, da ich seine Lippen betrachtete. Er konnte wohl Gedankenlesen, denn er fing an arrogant zu lachen. " Das war eine einmalige Sache, also bild dir nichts ein. Du bist nicht mehr Wert, als nur ein Soldat.", sagte er eiskalt. Innerlich zerissen mich diese Worte und am liebsten hätte ich ihn erwürgt. Doch ich war seine abschätzigen Wörter gewohnt. Mein Herz hatte sich an die Schmerzen gewohnt. Du kleines Arschloch... Drehen wir doch mal den Spieß um!Ich ließ sein Cape los und es gleitete von meinem Körper ab hin zum Boden. Sein Mundwinkel zuckte und ich sah in seinen Augen dieses Verlangen. Vor vielen konnte er sich zwar hinter diese gelangweilte Maske verstecken, doch vor mir war das fast unmöglich. Er sah an mir runter und seine Finger krallten sich nun fest in meine Haut. " Was soll das werden?", fragte er angespannt. Ich drückte mein Oberkörper an ihm, sodass meine Brüste seine Brust berührten. Seine Wangen färbten sich rot und er versuchte nicht runterzuschauen.
" Ich lass mir gar nichts von dir sagen. ", murmelte ich und drückte meine Lippen auf seine. Meiner Überraschung nach, erwiderte er den Kuss und er legte seine Hände auf meinem Nacken. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und er drückte mich fester gegen die Wand. Seine Hände wanderten meinem Körper runter und ein Kribbeln löste sich in mir aus. Doch nicht so kaltgelassen, du Mistkerl! Ich genoss jede einzelne Berührung und er wurde stürmischer. Ich biss ihm auf die Lippe und dies schien im zu gefallen, denn er kniff mich leicht am Hintern. Wir küssten uns eine Weile, bis wir uns voneinander trennen mussten, da ich kaum noch Luft bekam. Er sah zu meiner Hand und nahm es. Dann runzelte er die Stirn und fuhr mit einem Finger sachte über die Wunden. " Du hast ganz schön übertrieben.", flüsterte er und küsste meine Hand behutsam. Ein Knistern enstand von dort und der Schmerz wurde in Befriedigung umgewandelt.
" Ich hatte nur Angst, dass dir etwas zustößt. Ein kleiner Fehler und es hätte vorbei sein können. Ich hatte keine andere Wahl.", murmelte er und musterte immer noch meine Hand. " Wieso musstest du mich schlagen. Levi... Ich bin kein Kind. Ich bin ein Soldat! Ich bin ausgebildet worden, um zu kämpfen und nicht um mich zu verstecken.", erwiderte ich bitter. " Es war falsch von mir dich so zu behandeln. Ich wollte nur nicht, dass dir etwas geschieht. Und jetzt lass es. Ich bin dir keine Erklärung mehr schuldig.", meinte er.
" Du machst dir wirklich sorgen um mich...", sagte ich eher zu mir selber. Er blickte mir in die Augen und es leuchtete auf. " Ich weiß nicht wie ich dieses Gefühl nennen soll. Aber ich weiß nur, dass ich es immer wieder in Wut verwandle, weil ich nicht damit zu handeln weiß.", erklärte er.
Ich lächelte leicht. " Ich weiß, was du meinst.", erwiderte ich. " Liebe...", flüsterte ich. " Liebe...?", sagte er verächtlich nach. Ich kicherte und ich merkte, dass seine Wangen wieder rot wurden. " Die anderen werden gleich am Trainingsplatz sein. Zieh dich an.", sagte er wieder im gelangweiltem Ton. " Ja, Sir!", sagte ich lachend. Er schüttelte mit dem Kopf und sein Mundwinkel zuckte wieder. Es erfüllte mein Herz mit Wärme, wenn er so mit mir redete. So offen und so wie er wirklich war. Was war passiert, dass er so eiskalt wurde?
Er verließ mein Zimmer und ließ sein Cape jedoch zurück. Mit einem Lächeln im Gesicht ließ er mich zurück." Heute trainieren wir wieder mit Nahkampftechnicken! Aber zuerst: 50 Liegestützen. 50 Klimmzüge. 40 Sit-Ups und 30 Runden.", befahl er uns. Ich seufzte leicht, da ich überhaupt nicht die Motivation hatte. Wir salutierten und fingen an. Ich spürte Kyouyas Blick auf mich und ich sah ihn an. Er sah sofort weg und ich seufzte. Wie sollte das nur weitergehen? Schon nach den 50 Klimmzügen waren wir alle schweißgebadet und völlig durchlaucht, doch keiner gab auf, denn niemand wollte es sich mit dem Corperal verscherzen. Immer wieder warf mir Levi verstohlene Blicke zu und ich musste innerlich grinsen.
Endlich waren wir mit allem fertig und wir bekamen dafür 10 min Pause, wo wir alle trinken und uns ausrasten durften. Ich setzte mich mit Pia unter einem Baum und redete mit ihr über Simon. Anscheinend hatten die beiden was am Laufen, doch sie traute sich nicht, ihm seine Gefühke zu gestehen. " Warte erst mal ab, ja? Ich meine, wenn er dir schon gesagt hat, dass er für dich was empfindet ist es doch klar. Aber wenn du dir unsicher bist, dann zwing dich zu nichts... Glaub mir. Das weiß ich nur allzu gut.", murmelte ich. Sie sah mich fragend an. " Oh... Lange Geschichte!", sagte ich verlegen und sah Kyouya an. Und dann zu Levi, der zwischen mir und Kyouya blickte. Ich schüttelte den Kopf und er zog eine Augenbraue hoch. Ich unterdrückte mir ein Schnauben, da er wohl wieder was falsches dachte. " Die Pause ist vorbei. Der erste Kampf: Kyouya und Malou.", gab Levi an. Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und er mich mit diesem desinteressiertem Gesicht. Kyouya kam zu mir und wir stellten uns gegenüber. Er schaute unsicher, doch stellte sich in Kampfposition. Ich tat es gleich.
Erst sein Herz brechen und jetzt ihn niederschlagen! Bei allen Titanen, wie oft sollte ich ihn noch verletzen?!" Los!", rief Levi. Ich setzte mich in Bewegung und er ebenso. Doch keiner hatte noch einen Angriff geplant. Dann machte ich den ersten Schritt. Ich rannte auf ihn los und er machte sich auf die Defensive bereit. Ich täuschte mit der Faust an, dies in sein Gesicht zu schlagen und er reagierte darauf indem er seine Hände hochbewegte. Doch ich gretschte mich durch seine Beine durch, stand auf, drehte mich zu seinem Rücken und rammte ihm mein Ellenbogen in die Seite. Er knackste um und schrie auf. Dann machte ich eine Drehung mit dem Fuß und schlug diese auf die gleiche Stelle. Er schnappte nach Luft und ich ließ es fürs erste. Ich machte einige Schritte nach hinten und wartete bis er sich wieder aufgerappelt hatte.
Dann rannte er auf mich zu, doch er hatte nicht vor mich anzugreifen. Er rannte einfach auf mich zu! Was sollte das?! Kurz bevor er mich erreichte, streckte ich mein Fuß gerade nach oben und traf sein Kinn. Sein Kopf wurde zurück geschleudert und er fiel um.
Ich schüttelte fragend den Kopf und er spuckte Blut auf dem Boden und rieb sich am Kinn. Wieso griff er mich nicht an?! Wie man es sollte!!!
Ich machte einen Rad auf ihn zu und kurz vor der Landung rammte ich mein Knie in sein Bauch und schlug ihm ins Gesicht. Nun lag er leicht bewustlos auf dem Boden und rührte sich nicht. " Kyouya...", murmelte ich.
" Königsegg gewinnt!", rief Levi.
Ich stand auf und Simon und Georg kamen auf uns zugerannt und trugen den verletzten Kyouya in die Krankenstation. Ich wischte mir die Schweißperlen von der Stirn und keuchte etwas. " Nächster Kampf! Pia und Raven!".Nachdem Training beschloss ich Kyouya zu besuchen und duschte mich davor.
Angekommen in der Krankenstation lag er dort und las ein Buch. Ich räusperte mich und er blickte vom Buch hoch. " Malou! Was machst du hier?", fragte er überrascht. Ich ging auf ihn zu und setzte mich auf sein Bett. Er hatte ein Verband um seinen Oberkörper und ein blauer Fleck an der Wange. Außerdem ein Pflaster am Kinn. " Ich wollte nachsehen, wie es dir geht. Ich hab dich heute wirklich erwischt. Tut mir leid.", sagte ich verlegen. " Ist schon gut. Es war nur ein Training.", erwiderte er. Ich wusste nicht worüber ich noch mit ihm reden sollte, also wurde es eine peinliche Stille. " Und? Bist du jetzt mit ihm...", er konnte den Satz nicht fertig sagen, denn ich warf ihm ein vorwurfsvollen Blick zu. " Tut mir leid...", meinte er. " Nein... Ich... Will nur nicht, dass es jemand hört. Und da läuft nichts zwischen mir und du weißt schon. Nichts.", sagte ich mit rotem Kopf. " Dein ernst?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
" Ja...", versicherte ich ihn.
Er nahm meine Hand und ich hielt die Luft an. Plötzlich zog er mich zu sich und umarmte mich innig. Ich war zu überrascht von seiner Aktion, dass ich nicht wusste, ob ich ihn erwidern sollte. Es sah sicher falsch aus. Doch am Ende legte ich meine Arme um ihn und erwiderte die Umarmung. " Ich vermisse dich, Malou.", flüsterte er mir ans Ohr. Ich drückte ihn weg und sah ihm in die Augen. " Ich weiß...", sagte ich.
" Ich will dich wieder.", sagte er fast flehend. " Es tut mir leid...", murmelte ich und stand auf. " Stör ich etwa?", kam es von einer Stimme, dass ich unter tausenden erkennnen würde. Sofort drehte ich mich um und sah in Levis Augen. Sein Blick war wie immer kalt und gelangweilt, doch ich merkte, wie grimmig seine Augen blickten. " Nein, Sir.", antwortete ich.
" Wirklich? Es sah nämlich ganz harmoniebedürftig aus.", fügte er monoton hinzu. " So war es nicht... Ehm... Ich habe Kyouya nur besucht.", stotterte ich. " Arbeite mehr an deinem Ausdruck, Königsegg. In 10 Minuten sehe ich dich in meinem Büro.", mit diesen Worten machte er Kehrt.

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Fallen Angels (Levi)
Любовные романыEr kam mir näher und näher. Hinter gelangweilten Maske sah ich pure Aufregung und Gier. Er packte meine Handgelenke und drückte diese nach oben. Ich war ihm wehrlos ausgeliefert. Doch ein Teil von mir wollte seine Nähe so sehr, dass es mich wahnsin...