Kapitel 2.

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" Heute werdet ihr wie besprochen, in den Teams eingeteilt. Dafür müsst ihr noch eine letzte Prüfung schaffen. Wir gehen heute in den Wald und ihr werdet dort die Holztitanen töten müssen. Wie ihr es gelernt habt. Und am Ende teilen wir euch die Entscheidung mit.", gab Hanji die Informationen an. Wir salutierten alle und ich prüfte noch, ob meine 3DMG auch stabil war. " Viel Glück, Nora.", sagte ich zu ihr und wir umarmten uns. " Dir auch. Denkst du, du schaffst das mit deinem Fuß?", fragte sie besorgt. " Ja. Es ist alles gut und tut gar nicht mehr weh. Ich hab noch Schmerzmittel genommen und ein neues Verband drüber gelegt. Mach dir keine Sorgen.", versicherte ich ihr und drückte sie noch mal.
" Gut. Bis nachher!"
Ich wollte gerade zum Trainingsplatz, als mich jemand am Handgelenk packte und mich zurückzog. Als ich mich nach hinten drehte, blickte ich in Kyouyas Gesicht. Sofort stockte mir der Atem und ich lächelte ihn schief an. Um ihn ins Gesicht zu sehen, musste ich meinen Nacken so hoch nach oben recken, da er höchstens 1,85 m war und ich Zwerg nur 1,59 m.
" Warte kurz.", meinte er und zog mich an der Taille zu sich.
Was sollte das werden?!
Er zog hinten an meinem Gurt und es wurde nun fester. Auch meine Beine fühlten sich nun mehr standhafter an.
" D-danke. Schon wieder.", meinte ich und schmunzelte. " Gerne doch.", sagte er und lächelte mich an.
" Ehm... Hättest du vielleicht nach dem Essen Zeit. Ich will mit dir über etwas reden...", murmelte er und wurde rot in den Wangen. Mir entfuhr ein Kichern, brach jedoch abrupt damit ab, da ich es unhöflich fand. " Nu- nur wenn du willst!", fügte er schnell hinzu. " Klar doch!", sagte ich und zwinkerte ihm zu.
Gott! Danke für die 5 sekündige Selbstbewusstsein!
" Wirklich?! Okay! Ich hol dich dann! Viel Glück noch!", sagte er und ging dann an mir vorbei. " Viel Glück...", flüsterte ich. Ah! Er wollte mich sehen! Oh mein Gott! Er wollte mit mir reden!!!

Ich war einer der letzten, die dran war und als ich schließlich an der Reihe kam, sprang ich erstmal auf ein Ast. Dann lauschte ich zunächst und beobachtete den Holztitan, dass sich langsam hin und her bewegte.
Ich wusste, dass die Corperals sich irgendwo versteckten und versuchen werden, mich aufzuhalten.
Lange konnte ich hier nicht mehr stehen, also sprang ich endlich vom Baum und befestigte mein Haken an einem anderen Baum. Und wie erwartet, schoss wie aus dem Nichts Hanji mir mit einem Lachen entegegen und verfehlte knapp mein Arm mit ihrer Faust, da ich mich noch wenden konnte. Ich schoss noch ein Haken an einem anderen Baum und der andere löste sich. Noch 10 m, dann hatte ich den Titan erreicht. Ich zuckte mit meinen Schwertern und flog schneller. Plötzlich kam mir Levi entgegen, der auf mich völlig fixiert war und packte mich an der Schulter und drückte mich runter. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel. Jedoch konnte ich mich noch an einem Baum heranziehen und schon sprang ich weiter. Hanji war dicht hinter mir und holte mich ein. Sie war zu schnell, also hielt ich in der Luft an und ließ sie nur einen Meter vor mir fliegen, packte sie am hinteren Gurt und zog dies nach unten. Sie wirbelte herum und fiel ebenso. Und ebenso konnte sie sich an einem Baum ranziehen. Ich flog weiter und schon wieder kam mir Levi entegegen. Dieser schoss den Haken knapp an meinem Kopf vorbei, wobei ich erschrak, dann zog er sich heran und ich kam seinem Fuß entegegen. Dieser blockte ich ab, doch er hatte wohl alles geplant, denn er hakte sich mit seinem Fuß an meine Arme, zog diese hoch und griff sich meine beiden Handgelenke. Dann rammte er mir leicht den Ellenbogen an die Seite und ich stöhnte schmerzvoll auf. Ich riss mich zusammen und nutzte die Zeit um einen Salto zu machen. Perfekt! Ich war genau über dem Titan. Ich schoss ein Haken auf dem Boden und zog mich mit rasender Geschwindigkeit heran, dann drehte ich mich wie eine Spirale und fertig! Ich schnitt in dem Polster ein und landete gekonnt auf dem Boden.
Ich schnaufte und beide Corperals kamen auf mich zu. " Gut gemacht, Rekrut! Saubere Arbeit geleistet!", gratulierte mich Hanji und lächelte mich an. " Tch.", kam nur von Levi.
Ich unterdrückte mir die Augen zu verdrehen, da er vielleicht mein neuer Anführer sein wird, und jeder wusste, wie Levi drauf war, vor allem, wenn man ihn reizte.

" Nora Wächter, Louis Brandl, Walter Sturm, Helen Vogner, Sesilia Aumeier, Daniel Hofer zu Corperal Hanji.", teilte uns Erwin auf. Ich konnte an Nora sehen, wie sehr sie sich freute und sie hielt sich davon ab, aufzuspringen und rumzukreischen. Ich musste leicht grinsen, denn ich freute mich für sie.
" Kyouya Kaiserheer, Simon Licht, Raven Zimmerer, Georg Yaeger, Pia Sturm, Malou Königsegg zu Corperal Levi!", als ich hörte, wer noch in meinem Team war, wurde ich rot.
Kyouya! Er war im selben Team! Du meine Güte! Er war mit mir in einem Team! Das hieß, dass ich ihn nun öfters sehen werde, als nur im Training!
" Wir treffen uns eine Stunde nach dem Essen wieder auf dem Trainingsplatz. Ich werde euch nun das richtige Kämpfen beibringen.", sagte er monoton und trat dann weg. Wir salutierten förmlichst und begaben uns dann schließlich in den Speisesaal. " Malou!", hörte ich Kyouyas Stimme und ein Schauder entfuhr mir. Ich drehte mich um und sah zu ihm hoch, da ich saß. " Ich wollte fragen, ob du jetzt Zeit hättest...", fragte er etwas nervös.
" Ja- ja klar!", sagte ich und warf Nora noch einen grinsenden Blick zu.
Sie grinste breit und zwinkerte mich an.

Kyouya führte mich zum Hinterhof und blieb dann vor mir stehen. Es ging schon seit Monaten so mit uns beiden. Immer und immer wieder hatten wir diese Momente, in dem es nur uns gab und ich ihn am liebsten gepackt und geküsst hätte. Doch reden, allein, unter vier Augen, hatten wir noch nie getan.
Er stammelte mit den Worten und ich lehnte mich gelassen an der Wand an. Ich wollte lässig und selbstbewusst aussehen, doch es war schwer.
" Nun ja... Ich... Du... Wir...", stotterte er und wurde mehr und mehr rot. Ich griff nach einer meiner schwarzen Haarsträhnen und spielte damit nervös herum. " Ja?"
Anstatt weiter zu reden, kam er mir gefährlich nach, sodass ich sein süsser mit Staub vermischter Duft riechen konnte. Er legte beide Handflächen an die Wand neben mir an, sodass ich gefangen war. Mein Herz pulsierte und meine Wangen glühten. Er nahm mein Kinn und hob es hoch, sodass ich in seine himmelblauen Augen sehen konnte. Mein Hals wurde trocken und ich konnte kaum atmen. " Ich - mag - dich... Malou. Sehr sogar... Und ich kann diese Gefühle nicht mehr lange unterdrücken. Ich habe versucht es zu ignorieren, aber jedes Mal, wenn ich dich sehe. Wenn du in meine Nähe bist, dann treibt es mich in den Wahnsinn. Dein Charakter, dein Körper, deine Haare und diese wunderschönen lilalen Augen. Ich liebe alles an dir. Du bist so stark, inpulsiv und zugleich nett und einfühlsam. Ich kenn niemand, die so ist wie du. Und ich möchte, dass du mir gehörst. Ich mit dir zusammen sein... Königsegg... Ich liebe dich...", flüsterte er.
Seine Worte! Das passierte nicht wirklich?! Das konnte nicht sein. Er liebte mich?! Er mochte alles an mir?! Bei allen Titanen! Er liebte mich! Ich! Ich konnte es nicht fassen!
Ich wollte was sagen, doch was rauskam war nur ein heisernes: " Eh...".
Toll! Er gestand dir aus ganzem Herzen, dass er dich liebt, verdammt und du! Alles was du dazu sagen konntest war: eh?!?!? Was zum Teufel war los mit dir?!
Ich konnte nicht atmen! Mein Hirn hatte sich komplett ausgeschalten.
" Eh?", fragte er belustigt.
" Eh...", sprach ich dumm nach.
Reiss dich mal zusammen, verflucht!
Du mochtest ihn doch! Du vergöttertest ihn! Na, los!
Ich konnte nichts in Worten zurück geben, also trank ich mir ordentlich Mut zu.
Ich nahm sein Gesicht in den Händen, zog ihn zu mir runter, ging auf Zehenspitzen und drückte meine Lippen auf seine.
Doch plötzlich... Nun... Nichts... Ich spürte kein Kribbeln. Kein Feuerwerk. Ich spürte nur seine Lippen und sonst nichts... Ich öffnete meine Augen und seine waren geschlossen. Warum spürte ich nichts?! Gott verdammt!
Ich ließ von ihm ab und wurde rot.
" Soll das heißen...", murmelte er lächelnd. Nein! Bitte! Ich liebte ihn auch! Ja! Es hatte bloß alles wegen der Aufregung zu tun... Das war es. Deswegen konnte ich nichts in dem Kuss spüren. Genau! So war es!
" Ja... Ich liebe dich auch. Und ich will auch mit dir zusammen sein...".
Ich wusste nach diesem Satz, hatt ich einen großen Fehler begangen.

Fallen Angels (Levi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt