KAPITEL 7.2

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Da! Er hatte sich bewegt! Langsam öffnete er seine Augen. Seine grauen Augen wurden vom Licht geblendet. Er blinzelte ein paar mal und versuchte dann sich aufzusetzen. Es bereitete ihm Schwierigkeiten, weshalb ich keine Sekunde zögerte und ihm half. Auch als er schon saß, nahm ich meine Hände weder von seiner Schulter, noch seinem Schulterblatt. Ich befürchtete, dass er zu schwach war sich selbst aufrecht zu halten.

«A...Amélia? Was machst du denn hier?», seine Stimme war unfassbar schwach und leise.
«Ähm, ich wollte nach dir sehen, mich erkundigen wie es dir geht.»
«Das hättest du nicht machen müssen!», seiner Stimme wurde lauter.
«Aber es interessiert mich. Ich mache mir Sorgen.», ich gab mir Mühe ruhig zu bleiben.
«Es hat dich gestern doch auch nicht interessiert!», jetzt sah er mir in die Augen. Sein Blick bereitete mir eine Gänsehaut. «Wie bitte?! Ich bin den ganzen Weg von Hogsmeade zu dir gerannt! Und du sagst es hätte mich nicht interessiert?!», seine Worte taten so unbeschreiblich weh.

Meine Stimme wurde leiser aus Verzweiflung, weil ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. Meine Hände stützten ihm immer noch. Er starrte mich weiter böse an, aber machte keine Anstalten, meine Unterstützung abzulehnen.

Er wandte seinen Blick ab und schaute auf seine Hände. «Ich habe dich gebeten bei mir zu bleiben. Aber du musstest dich losreißen.», er sah mich wieder an. «Du hast mich allein gelassen!»

Er hatte ernst gemeint! Er wollte mich bei sich haben, die ganze Zeit! Ich wusste keine Antwort, deshalb nahm ich ihn in die Arme. Zuerst wehrte er sich, doch dann erwiderte er die Umarmung. Durch sein Schluchzen erkannte ich, dass er wieder weinte. Ohne die Umarmung zu lösen, fragte ich ihn, was ihn drückte. «Ich habe Angst, dass du bald wieder gehst»
Ich konnte nicht anders. Ich unterbrach das schöne Gefühl, um ihn fragend anzuschauen. «Draco, was ist los mit dir?»

Jetzt sah er mich verwirrt an.: «Was soll denn sein?»
«Ich dachte du hasst mich...»
«Ich? Dich hassen? Wenn ich das tun würde hätte ich dich schon längst verflucht!», er lachte leise.
«Aber du warst immer gemein zu mir.»
«Ich weiß. Ich wollte nicht, dass ich... ach egal...», er legte sich wieder hin. Erst als er sicher lag, löste ich meine Hände von ihm. Er nahm meine rechte Hand und betrachtete das Gelenk. «Das ist ja ganz blau? Ist das von mir?»

«Nicht direkt. Du hast mich festgehalten, sehr fest sogar. Und ich wollte mich aus dem Griff befreien. Aber es sieht schlimmer aus als es ist.», ich lächelte, denn ich wollte nicht noch einmal mit ihm streiten. Mein Kopf war voller Gedanken: Er hasste mich nicht, aber warum gab er mir dann jeden Tag das Gefühl? Was empfand er sonst für mich? Dasselbe wie ich? Wohl kaum! Oder sagte er das nur, weil er immer noch unter Schock stand?

Bevor ich weiter fragen konnte, kam Madame Pomfrey zu uns und gab mir zu verstehen, dass Draco nun wieder Ruhe benötigte und dass ich morgen wieder nach ihm sehen dürfte.

Draco sah mich fragend an und ich gab ihm mein Versprechen, dass ich ihn am nächsten Tag wieder besuchen kommen würde. Das Lächeln, das er mir daraufhin schenkte, brachte tausende Schmetterlinge in mir zum fliegen.

 


Amélia (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt