Am.Nachmittag hatten wir Zaubertränke bei Professor Snape. Er schaute so drein wie immer: grimmig, lustlos und ein wenig gereizt. Seine Augen hatten den Glanz verloren. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mann. Selbstverständlich hatte jeder mal einen oder mehrere Tage, an denen man am liebsten im Bett bleiben würde, weil man schon eine Vorahnung hat, dass vieles schief gehen würde. Aber Professor Snape hatte keinen anderen Gesichtsausdruck.
Er ging durch die Reihen und kontrollierte, ob wir unsere Hausaufgaben erledigt hatten. Auf meinem Tisch war ein Haufen mit verschiedenen Zutaten für den Trank der Gestalten, die wir sammeln sollten.
Als Snape bei Dracos und meinem Tisch ankam (er schien es langsam akzeptiert zu haben, dass eine Gryffindor neben ihm saß), schenkte er mir einen bösen Blick, dennoch lobte er mich für meine korrekt erledigte Aufgabe.Auch Draco bekam ein Lob und zusätzliche zehn Hauspunkte (ja, Snape war unfair was die Verteilung der Hauspunkte anging, aber wir hatten uns allmählich daran gewöhnt).
Unsere Aufgabe für den Rest der Stunde bestand darin, den Trank zu brauen. Ich hielt mich strikt an die Anleitung in meinem Buch. Gelegentlich betrachtete och den Lehrer. Er sah aus wie ein mächtiger Zauberer, sicher war er das auch. Kurz überkam mich ein Gedanke, den ich sofort wieder verdrängte. Dieser Mann konnte auf keinen Fall mein Vater sein. Das wäre doch verrückt! Nein!
Als der Trank fertig war, stieg zuerst ein weißer, dann ein schwarzer Rauch aus dem Kessel empor. Snape fiel das auf und er raste zu mir. «Das ist doch nicht möglich!», staunte er.
«Professor, was ist nicht möglich?», entgegnete ich irritiert.
«Dieser Trank ist perfekt. Bisher habe ich nie erlebt, dass ein Schüler der vierten Klasse solch einen komplexen Trank beim ersten Mal so perfekt hinbekommt», kopfschüttelnd starrte er in den Kessel.
«Danke, Sir»
«Fünf Hauspunkte für Gryffindor!», er ging mit wehendem Umhang davon.Wow, ich hätte niemals erwartet, dass er mich mit Hauspunkten belohnt. Anscheinend konnte er es immer noch nicht fassen, denn er kam aus seinem leichten Kopfschütteln gar nicht mehr raus.
«Passen Sie auf, dass Sie keine Kopfschmerzen bekommen», wollte ich sagen, doch ich verkniff es mir noch in letzter Sekunde. Ich hatte das Gefühl, dass ich dafür mehr Hauspunkte abgezogen bekommen hätte, als ich jemals bekommen würde.Die nächste Stunde hatte ich Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Harry, Ron und Hermine liefen bereits vor, während ich ein wenig trödelte.
«Na, Miss Wichtig hat es nötig sich einzuschleimen», es war Draco, der plötzlich neben mir auftauchte.
«Ich weiß nicht wovon du redest!», wenn er unhöflich zu mir ist, kann ich das erst recht.
«Dass ich nicht lache! Du hast es doch genossen, gelobt zu werden», er schenkte mir einen bösen Blick.
«Du bist doch nur eifersüchtig, dass du es nicht geschafft hast, den Trank richtig zu brauen.», ich kam einen Schritt näher auf ihn zu und sah im direkt in die Augen. «Du hast versagt, Malfoy. Und du kommst nicht damit klar!», ich spuckte diese Worte förmlich aus.
Er trat einen Schritt zurück, um mehr Abstand zwischen uns zu gewinnen. «Du denkst doch tatsächlich, dass du die Schlauste und Beste seist. Wir werden ja sehen wer am Ende des Jahres nicht damit klar kommt, versagt zu haben. Du hast eine Aufgabe hinbekommen und bist jetzt der Meinung, dass du alles schaffen kannst. Pass auf, wer sich auf den hohen Thron setzt, fällt tief!»
«Das sehe ich genauso! Aber bedenke Malfoy, wenn du fällst, wer fängt dich dann auf?»Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen.
Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte ich zum nächsten Klassenenraum.
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Amélia (Abgeschlossen)
FanficIch bin Amélia und bin auf Beauxbatons aufgewachsen, da man mich auf der Schwelle der Schule gefunden hatte und niemand wusste, zu wem ich wirklich gehörte. Doch nach Jahren bekam ich die Information, dass mein leiblicher Vater Lehrer an der Hogwar...