KAPITEL 9.2

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«Hm, und was nun?», ich kam mir dämlich vor wie wir hier im leeren Korridor standen. Nicht, dass ich etwas dagegen hatte mit ihm allein zu sein, im Gegenteil, dies war in diesem Moment mein größter Wunsch! Ich war von der streng riechenden Medizin abgelenkt, die die Krankenschwester zubereitete.

«Wie wäre es mit einem Spaziergang? Zum Schwarzen See vielleicht?», er hielt seinen Kopf leicht schief während er mir die Frage stellte. Hilfe! Er sah dabei süß und gleichzeitig verführerisch aus. Beherrsche dich, Amélia. Bleib ganz ruhig!

Ich nickte und schon gingen wir zum See. Dort zauberte Draco uns eine gemütliche Decke auf der wir es uns bequem machten. Ich bot ihm eines der Süßigkeiten an, die ich mitgenommen hatte. Harry hatte sie mir aus dem Honigtopfmitgebracht. Wir aßen gemeinsam Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen. Ich nahm eine rote Bohne. Lecker, Kirsche. Zu früh gefreut! Es war nicht einmal annähernd die süße Frucht, es schmeckte wie... Chili! Das brannte auf der Zunge. Ohne zu überlegen rannte ich zum See und nahm einen Schluck, zum Glück wurde die Schärfe gelindert. Peinlich berührt trottete ich zurück zu Draco, der lachend dalag.

«Hey! Was ist daran witzig?», ich stemmte die Arme in die Hüfte, musste aber selbst lachen.

Draco beruhigte sich wieder uns stand auf, sodass er direkt vor mir stand. Wieder nahm er meine Hände. Okay, Amélia, nicht in Ohnmacht fallen!

«Weißt du eigentlich, dass du die einzige bist, zu der ich nett bin?»
«Wow, danke für das...Kompliment...», was hatte er da gerade gesagt?
«Ich meine das ernst! Denkst du ich habe Crabbe und Goyle umsonst zu dir geschickt? Denkst du, ich sage das zu jeder Person, dass sie bei mir bleiben soll?»
«Ich...ich weiß es nicht.»
«Normalerweise bin ich am liebsten allein, aber seit du auf die Schule gekommen bist, möchte ich nur noch bei dir sein...», er sah mir tief in die Augen, wie er es immer tat, wenn er die Wahrheit sprach.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und stellte die Frage, die mich schon lange plagte: «Draco, was ist das zwischen uns? Ich meine am Anfang hast du mir vermittelt, dass du mich hasst. Du warst so fies zu mir und hast den größtmöglichen Abstand zu mir gesucht. Und jetzt bekommst du einen Schock und bist auf einmal nett zu mir. Du verwirrst mich...»

Amélia (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt