"So, Leute. Kommt mal zusammen.", bat Hicks seine Freunde. Alle stellten sich in einen Kreis. "Also, da Hanna ja vom Festland kommt, habe ich beschlossen, dass wir heute mal gegen ihre Kampftechniken kämpfen. Wer möchte zuerst?" Sofort riss einer der Zwillinge die Hand in die Luft.
"Taffnuss? Gut, schnappt euch ein Waffe und stellte euch in der Mitte gegenüber." Wir taten wie uns geheißen. Er nahm einen Morgenstern und ich holte mein gläsernes Schwert. Dann standen wir in der Mitte, während die anderen sich am Rand platzierten. "Hanna? Willst du angreifen?", fragte der Sohn des Häuptlings mich. Ich schüttelte den Kopf. "Ich greife nie an. Ist so einer meiner moralischen Grundsätze.", erklärte ich. "Taffn..." Doch bevor Hicks seinen Satz beenden konnte, rannte der Junge schon direkt auf mich zu. Ich glaube, er dachte, es sei ein Überraschungsangriff. Hat er sich überhaupt etwas gedacht? Ich wich der Waffe aus, packte seinen Griff, stellte mich mit dem Rücken zu ihm und schmiss ihn über meinen Rücken. Nach diesen zwei Sekunden hatte er eine Klinge am Hals.
"Sie hat geschummelt!", schrie er noch am Boden, doch ich berührte mit meinem Schwert seine Kehle. Er schluckte schwer und ich half ihm anschließend hoch. Dann stütze ich mich auf meine Waffe, wie auf einen Gehstock. "So, wer ist der nächste?", fragte ich herausfordernd. Fischbein traute sich gar nicht erst und Raffnuss war damit beschäftigt ihren Bruder zu ärgern. "Ich mach's.", stellte Astrid sich der Herausforderung.
Schnell schnappte sie sich eine Axt. Wir liefen im Kreis ohne uns aus den Augen zu lassen. Astrid hatte eine ziemlich ernste Miene drauf, während ich nur vor mich hin lächelte. Plötzlich griff sie an, doch ich wich einfach aus. Das wiederholten wir um die zwanzig Mal, bis sie anfing mich zu sticheln, da es ihr gehörig auf die Nerven ging, dass ich nichts machte. "Nimmst es aber mit deinen moralischen Vorsätzen ganz schön ernst, was Nonne?" "Jup.", antwortete ich locker. "Du musst deine linke Seite mehr verteidigen.", machte ich sie auf ihren Fehler aufmerksam. "Sag mir nicht, was ich zu tun habe!" Sie rannte drei Schritte auf mich zu, doch ich duckte mich unter der Waffe durch und stellte ihr ein Bein, sodass sie den Boden küsste.
"Du darfst dich nicht so auf deine Angriffe konzentrieren und schon gar nicht von deinen Gefühlen leiten lassen. Denk lieber, was dein Gegner als nächstes tun könnte und überlege, was seine Fehler sind. Denn seine Fehler sind deine Vorteile." Sie nickte und ergriff meine ausgestreckte Hand, um sich hoch ziehen zu lassen.