Kapitel 12

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In den nächsten Jahren studierte ich die Gimsis und schrieb meine Ergebnisse nieder:

Tag 1
Der Gimsis beginnt nicht durch einfache Berührungen zu leuchten, er musste schon richtig zu beißen, was aber nicht wirklich weh tat. Ich habe auch nach 100 Wiederholungen das gleiche Ergebnis erhalten.

Tag 2
Heute habe einen Menschen aus einem naheliegenden Dorf entführt und habe ihn von den Gimsis beißen lassen. Nichts ist passiert egal wie oft ich es wiederholt habe. Jedoch hat er begonnen zu leuchten, als er mich gebissen hat und ich den Menschen in der Hand hielt.

Tag 3
Heute Morgen habe ich den Menschen getötet und den Test an seiner Leiche wiederholt. Ich hab das gleiche Ergebnis erhalten.

Von da an wurde mir klar ich müsse den Gimsis klar machen, dass ich keine Gefahr für sie bin. Ich wusste nur nicht wie.

Tag 5
Ich habe heute den ganzen Tag versucht mit den Gimsis zu kommunizieren, aber er hat keine Anzeichen gemacht, dass er mich auch nur Ansatzweise verstehen kann. Der Test heute Abend hat dies bewiesen, er hat wieder in einem grellen rot geleuchtet.

Nach einigen weiteren Tagen wurde mir klar, dass ich so nicht weiter käme. Also studierte ich erneut das Grimoire meiner Mutter und am 11. kam ich auf eine Idee: Warum sollte ich nicht einfach selbst einen Zauber entwickeln, der mich für Gimsis wie ein Mensch aussehen lässt.

Tag 27
Ich habe es heute endlich geschafft, mein Zauber ist gelungen. Jetzt habe ich eine Markierung am rechten Oberarm, welche den Spruch aufrecht erhält. Die Markierung ist schwarz und bildet ein umgedrehtes L. Ich habe es meiner Mutter gewidmet.

Tag 28
Egal wie oft ich es wiederholt habe der Gimsis hat nicht angefangen zu leuchten. Die Teste haben also erwiesen, dass mein Spruch funktioniert hat.

Ich hatte nun einen knappen Monat draußen in der Wildnis verbracht und mich hauptsächlich von rohem Fleisch, für welches ich jagen war und dem meines Test Menschen, ernährt. Aber die ganze Prozedur hatte mir echt Spaß gemacht, ich hatte die Ruhe genossen und es gab keine Ablenkungen. Deshalb entschloss ich mich hier in der Nähe niederzulassen fernab von allem anderen um selbst Forschungen anzustellen, die unbekannten Wesen dieser Welt zu untersuchen und auch mein eigenes Grimoire. Ich machte mich auf die Suche nach einem schönen Plätzchen zum Bauen, welchen ich auch nach einigen Stunden fand. Es war eine Lichtung an einem echt schönen See. Das Holz für mein Haus fällte ich selber, aber die Werkzeuge und anderen Baumaterialien musste ich in einem Dorf kaufen, was jetzt ja kein Problem mehr war, da ihr Test nicht mehr bei mir funktionierte. Das Geld dafür besorgte ich mir indem ich einige Menschen überfiel und deren Geld nahm. Anschließend aß ich diese dann um meinen Hunger zu stillen. Nach mehreren Wochen harter Arbeit war meine Hütte dann endlich fertig und ich konnte dort wohnen und arbeiten, endlich hatte ich mal wieder ein Dach über dem Kopf und ein gemütliches Bett in dem ich schlafen konnte. Die nächsten Jahrzehnte entwickelte ich neue Sprüche und Flüche, außerdem schrieb ich ein Buch über die Übernatürlichen Wesen dieses Landes. Im Laufe der Jahre merkte ich, dass ich nicht mehr alterte. Nach 20 Jahren konnte ich nur noch vermummt in die Dörfer gehen in denen ich schon war, da es sehr auffällig wäre, wenn ich innerhalb von 20 Jahren nicht altern würde. Ich blieb 25 und das erinnerte mich daran, warum ich wirklich meine Reise begonnen hatte...

Ich wollte wissen wer mein Vater war, was ich war. Also machte ich mich mit 67 erneut auf die Reise. Die Welt hatte sich im Lauf der Jahre immer weiter verändert: Die Städte wurden größer, die Gefahren die von den bösen Wesen ausgingen wurde jedoch ebenso größer, weshalb sich riesige Armeen erhoben und sich blutige Schlachten mit diesen lieferten und ich erhielt öfters Nachrichten von Hinrichtungen von Werwölfen und anderen Wesen. Das war auch der Grund warum ich weiterhin Menschen entführte, tötete und anschließend aß, aber ich tötete sie schnell, da sie meist nichts für die Hinrichtungen konnten. Anderseits gab es das Problem, dass ganze Dörfer voller unschuldiger Personen von Drachen vernichtet wurden, was ich auch nicht ganz mit meinem Gewissen vereinbaren konnte.

A Monster's TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt