Kapitel 28

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„Was war das?" fragt Thorsten mich leicht panisch. Ich gucke ihn dumm an und antworte ironisch: „Ein Baummensch." „Was ehrlich." „Nein natürlich nicht! Ich hab dir doch eben schon gesagt, dass das ein Wolf war." „Das meinte ich doch gar nicht!" erwidert er zitternd: „Ich meinte das!" Er zeigt Mitten in die Tiefen des Waldes hinein. Auch mit meinen Augen kann ich nichts besonderes erkennen, aber ich spüre etwas. Die Präsenz eines, nein zweier, nein dreier Wesen. Es werden immer mehr. Ich kann ihren Geruch nicht eindeutig zuordnen und sie scheinen immer näher zu kommen. Vielleicht sind es einfach nur irgendwelche Tiere, aber das Risiko kann ich nicht eingehen. Schnell schnappe ich mir Thorstens Handgelenk und renne mit ihm im Schlepptau weg von den Dingern. Wir rennen an den dicht bei einander gewachsenen Tannen vorbei und springen über die auf dem Boden liegenden Stämme. Doch obwohl wir echt schnell unterwegs sind, kommen sie immer näher. Langsam merke ich auch, wie Thorsten immer langsamer wird, bis er plötzlich ganz stehen bleibt und keuchend auf die Knie fällt: „Ich kann nicht mehr. Tut mir leid. Du musst ohne mich gehen." „Nein" „Was nein? Du musst dein Leben retten!" entgegnet er entsetzt. „Ich bin für deine Sicherheit verantwortlich und die werde ich gewährleisten! Du musst mir jetzt nur vertrauen!" Er nickt schwach und starrt mich dann erwartungsvoll an. Ok, wie mache ich das jetzt am besten. Ich könnte die natürlich einfach bekämpfen... zu hohes Risiko für Thorsten... Teleportation! Dann wüsste er was ich bin... Würde er mich dann anders sehen?... Zu hohes Risiko. Ich habs!

So laut ich kann brülle ich: „Wir wollen euch nichts böses. Ganz im Gegenteil, wir wollen uns euch anschließen." „Was machst du denn da?" schreit mich Thorsten verständnislos an. „Ich rette dein Leben! Vertrau mir!" „Ok." Ich kann spüren, wie die Dinger angehalten haben. Sie sind überall um uns herum verteilt, sodass es jetzt keinen Fluchtweg mehr gibt. Es interessiert mich echt, was das für Wesen sind. Aber dafür ist leider gerade keine Zeit, ich muss jetzt hoffen, dass mein Plan aufgeht. Die nächste Stunde passiert nichts.Thorsten und ich saßen in der Dunkelheit ich habe ihm was zu trinken und eine Decke gegeben. Auf seine Frage, was denn mit mir sei antwortete ich nur, dass ich solche Temperaturen und Umstände von meinen Reisen schon gewohnt sei. In der ganzen Zeit haben sich die Wesen keinen Millimeter bewegt. Nicht wirklich natürlich. In dem Moment spüre ich eine neue Präsenz. Menschlich denke ich: „Da kommt jemand!" Währenddessen zeige ich in die Richtung aus der ich die Person wittern konnte. Es raschelt und kurze Zeit später steht eine große in einen schwarzen Mantel gehüllte Person vor uns. Ich würde schätzen 2 Meter und ein bisschen. Seine Kapuze hängt so tief, dass man sein Gesicht gar nicht richtig erkennen kann. Mit einer rauen Männerstimme fragt die Person mit einem misstrauischen Unterton: „Und ihr wollt euch uns anschließen?" Bevor Thorsten irgendetwas dummes sagen kann antworte ich ihm schnell: „Ja! Die Situation in Munis ist kaum auszuhalten und wir hoffen hier auf Besserung!" „Dein Freund da trägt Sachen der Stadtwache Munis, was will der hier?" Ich werfe Thorsten einen auffordernden Blick zu und hoffe, dass er sich eine gute Lüge einfallen lassen wird. Kurze Zeit ist nur das Rascheln der Blätter im Wind zu hören bis er zum Glück antwortet: „Meine Frau ist letzten Sommer am roten Tod gestorben. Ich hab gehört euer Gott sei mächtig und würde wirklich etwas bewirken. Ich möchte mich nicht mehr so machtlos fühlen und ich glaube ihr könnt mir helfen." Er klang dabei erstaunlich ernst, ich wusste gar nicht, dass er so ein guter Lügner war. Ich meine den roten Tod als Grund zu benutzen ist echt gut.

Der rote Tod! Schon bei dem Gedanken an die Krankheit läuft mir ein Schauer über den Rücken. Ich hatte das auch mal und sagen wir es so, es waren schreckliche 10 Jahre. Solange habe ich gebraucht um ein Gegenmittel herzustellen. Wäre ich ein normaler Mensch hätte mich wahrscheinlich schon die erste Woche umgebracht. Es hat mich alleine schon gewundert, dass ich mich an der Krankheit überhaupt anstecken konnte, normalerweise bin ich immun gegen jegliche Art von Erreger. Bei der Krankheit wird das eigene Blut wortwörtlich ätzend. Der ganze Körper fühlt sich dann an, als würde er brennen. Das ist aber noch nicht das schlimmste. Nach einiger Zeit höllischer Schmerzen beginnen die Adern zu platzen, und zwar so stark, dass das Blut nur so in alle Richtungen spritzt. Ich war mal in einem Dorf, dass von der Krankheit ausgerottet wurde. Alles war rot. Die Wände. Der Boden. Das Wasser. Und wenn man bedenkt, dass man sich an einer einfachen Berührung des Blutes ansteckt kann man gar nicht glauben, dass wir noch nicht alle an ihr gestorben sind...

„Bartholomew? Kommst du?" ruft Thorsten, sodass ich aus meiner Erinnerung zurück ins jetzt geholt werde. Thorsten und der Mann sind schon einige Meter in Richtung Waldrand gegangen. Schnell erhebe ich mich und schließe zu den beiden auf. Die Wesen folgen uns in einem 50 Meter Abstand. Ich kann sie immer noch nicht zuordnen. Zusammen gehen wir schnellen Schrittes durch den Wald. Keiner sagt irgendwas. In weiter ferne kann ich den Schrei eines kleinen Mädchens hören. Dann ist es wieder still. Gut das Thorsten das nicht hören konnte. Jedenfalls denke ich das. Sonst wäre er ihr bestimmt sofort zur Hilfe gekommen und hätte unsere Tarnung auffliegen lassen.

Es beginnt schon langsam wieder hell zu werden, als wir vor dem Eingang zu einer großen Höhle stehen bleiben. „Gebt mir eure Schwerter, die werdet ihr nicht brauchen, wenn ihr euch uns euch anschließen wollt!" merkt der Mann in Schwarz gehässig an. Zögernd gibt ihm Thorsten sein Schwert, nachdem ich es dem Mann ohne zu zögern gegeben habe. Ich meine für mich war es eh nur Deko.
"Gut! Folgt mir!" befiehlt der Mann in Schwarz und tritt in das Schwarze der Höhle ein. Bis er für normale Augen wahrscheinlich nur noch schwer zu erkennen war. Ich will ihm gerade in die dunkle Höhle folgen, doch als ich bemerke, dass Thorsten sich noch nicht vom Fleck bewegt hat, stoppe ich. "Jetzt komm!" flüstere ich ihm zu und stoße ihn mit meinem Ellbogen in die Seite. "Das tat weh!" murmelt er vor sich hin, setzt sich dann aber in Bewegung. Gelassen folge Ich Thorsten in die Höhle, welche bestimmt 4 Meter hoch ist. Von der Decke tropft ab und zu Wasser auf den Boden und die Luft ist kalt und feucht. Schnell erreichen wir das vermeintliche Ende der Höhle. Jedoch kann man bei genauerem Hinsehen eine gut in die Wand eingearbeitete Tür erkennen. In einer sehr monotonen Stimmenlage äußert sich der Mann in Schwarz nun: "Vielleicht sollte ich mich vorstellen. Ich bin Mädrick. Geistiger Führer dieser Gesellschaft. Ähm sie da, Mann mit Bart." Empört werfe ich: "Bartholomew!" ein und werfe Mädrick einen durchdringenden Blick zu. Dafür wird er besonders leiden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Wieso habe ich noch mal zu gelassen, dass Thorsten mitkommt? Ich könnte ihn jetzt einfach töten und meinen Spaß haben. Naja wäre dann wahrscheinlich ein bisschen zu langweilig. Vielleicht habe ich etwas übertrieben. Er hat ja nur meinen Namen vergessen, lache ich innerlich. "Ok dann halt Bartholomew", fährt er fort: "Du musst hier warten. Es wird in kürze jemand hier treffen. Thorsten, wenn du mir bitte folgen würdest!" Thorsten wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich nicke um ihn zu vermitteln, dass das für den Plan nötig sei. Ich bin zwar nicht so der Fan davon Thorsten alleine mit dem Psycho Anführer irgendeiner Sekte zu lassen. Aber der regelt das schon, ermutige ich mich selbst. Ich beobachte, wie Mädrick mit einem kraftvollen Ruck die Tür aufreißt. Und kommt ein Strom warmer Luft entgegen. Thorsten mustert mich noch ein letztes mal mit einem nervösen Blick. Dann fällt die schwere Tür hinter ihm ins Schloss. Dann bin ich jetzt wohl erstmal wieder alleine hier...

Ich muss mich für die wenigen Updates und wenige Konsistenz entschuldigen, aber es ergibt sich momentan einfach zu selten.

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ähm schönen Tag noch oder so xD

A Monster's TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt