Land of 007

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Juniper saß mit Perrie in ihrer Küche, das Handy lag vor den Frauen auf dem Tisch wie ein Gegenstand, den Außerirdische hinterlassen hatten.

„Tu es. Jetzt!", schärfte Perrie ihrer besten Freundin ein und hielt dabei deren zitternde Hand.

„Ich kann nicht", erwiderte Juniper ängstlich. „Was, wenn es schief geht? Das könnte ich mir nie verzeihen."

„Es geht aber nicht schief. Du vergisst, dass mein Mann das geplant hat", widersprach Perrie energisch. „Nichts, was Zayn wirklich plant, geht schief. Und jetzt tu es endlich!"

Juniper zögerte so lange, bis Perrie das Telefon nahm und es ihr in die Hand drückte. Der Bildschirm war bereits entsperrt und die Nummer, die Juniper anrufen sollte, blinkte auf dem Display auf.

„Okay", sie holte tief Luft, „ich tue es. Jetzt." Dann drückte sie auf den Anruf-Button und lauschte mit klopfendem Herzen dem Tuten.

Es dauerte einige Sekunden, bis am anderen Ende der Leitung jemand dran ging und sich mit einem recht unfreundlichen Hallo meldete. Juniper schluckte. Diese Stimme.

„Jordan?", fragte sie ins Telefon hinein und ihre Stimme piepste dabei. „Bist du dran?"

„Ach, Juniper. Mit dir hätte ich jetzt nicht gerade gerechnet", antwortete er wirklich leicht erstaunt. „Wieso rufst du an? Ist dir dein Prinz Charming zu langweilig geworden?"

„Danny, es war ein Fehler. Es tut mir so leid, es war ein unglaublicher Fehler, mit ihm ins Bett zu gehen", stotterte Juniper die Lüge, die sie sich mit Perrie überlegt hatte. „Er hat mich betrogen."

Schweigen am Ende der Leitung, schließlich wollte er wissen: „Und wieso rufst du jetzt mich an, Süße?"

„Ich will dich warnen", entgegnete Juniper sofort und Perrie reckte zufrieden die Daumen in die Luft. „Er hat die Tüte mit dem Kokain gefunden. Ich habe sie aufgehoben, weil ich dachte ... naja, ich hatte gehofft, du kommst zurück und wir reden noch mal und so ... jedenfalls hat er sie heimlich mitgenommen und will dich jetzt bei den Bullen anschwärzen."

„Scheiße!", entfuhr es Jordan heiser. „Verdammt! Junie, du bist mein Engel! Wenn die mich erwischen ... oh scheiße. Wo bist du gerade?"

„Zuhause." Sie gab sich alle Mühe, ihrer Stimme einen hoffnungsvollen Touch zu verleihen, ohne dass es künstlich wirkte. „Kommst du vorbei?"

„Ja." Im Hintergrund hörte sie es rascheln. „Ja, ich bin gleich bei dir. Gib mir eine halbe Stunde Zeit, ich frag einen Kumpel, ob er mich vorbei fährt."

„In Ordnung. Und ... Danny? Ich freue mich, dich zu sehen", flunkerte Juniper weiter, die Finger unter dem Tisch verkreuzt. Fast hätte sie gelacht, als sie Perries Grimasse dazu sah.

„Ich mich auch, Süße. Es war auch ein Fehler, dich zu betrügen", antwortete Jordan und Juniper hörte sofort an seiner Stimme, dass er ebenfalls log. Sie verdrängte den Gedanken daran und verabschiedete sich mit den Worten: „Bis gleich."

Sie checkte drei Mal, ob sie auch wirklich aufgelegt hatte, bevor sie entnervt in Perries Arme sank.

„Das war hervorragend!", lobte die Blondine sie. „Vielleicht hättest du dich auch bei der RADA bewerben sollen. Wenn sie Rosie nehmen, hätten sie sicher auch dich genommen."

„Ich sterbe. Pezz, du musst verschwinden. Wenn er dich hier sieht ..." Juniper machte eine Geste, die darstellte, wie jemand ihr die Kehle durchschnitt.

„Keine Sorge, ich haue gleich ab", versprach Perrie ihr und zog nun eine Tube Creme aus der Tasche. „Aber vorher muss ich dir noch die unter die Augen schmieren. Da ist Zwiebelextrakt drin, damit siehst du aus, als hättest du stundenlang geheult. Und so sollst du ja auch aussehen, sonst glaubt der Kerl dir nicht, dass Liam dich betrogen hat."

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