Land of Rosie

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„Rosemary Rackham! Du wirst jetzt deinen verdammten Hintern in dieses dämliche Gebäude bewegen und endlich die Schnauze halten!"

Liam hob schmunzelnd den Kopf und sah in die entsetzten Gesichter von Niall, Louis und Zayn. Harry grunzte bei dem Versuch, sein Lachen zu unterdrücken, während seine Freunde auf den Eingang starrten.

„Hört sich ganz so an, als hätte unsere liebe Juniper die Nase voll von ihrer Schwester", amüsierte der Jüngste sich. Liam nickte zustimmend und sagte: „Ihre Nerven lagen gestern schon blank."

Die Jungs warteten auf Stylistin Lou und den Rest ihrer Security, denn am frühen Nachmittag hatten sie einen Auftritt bei einem Benefizkonzert für Obdachlose am Picadilly Circus.

Bereits in der vergangene Nacht hatte Juniper Liam noch etliche Textnachrichten mit Beschwerden über ihre Schwester geschickt, und das, obwohl er und Harry erst gegen kurz nach Eins gegangen waren. Er konnte sich also nur zu gut vorstellen, wie ihr Morgen ausgesehen hatte.

Louis hatte gerade den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, da flog die automatische Tür zur Eingangshalle auf und Juniper stürzte herein, ihre nörgelnde Schwester am Kragen deren mit Nieten gespickten Tarnmusterjacke gepackt. Sie selbst trug zwar eine gelb-geblümte Hose, ansonsten jedoch eine weiße Bluse, schwarze Pumps und einen schwarzen Blazer, woraus Liam schloss, dass sie ein Meeting haben musste. Ihr Kopf war hochrot und sie schubste die, dank der Absätze, einen Kopf kleinere Frau umher, während Rosie versuchte, ihr mit ihren Springerstiefeln auf die Füße zu treten.

„Styles!", brüllte Juniper, sobald sie die Jungs entdeckt hatte. „Antanzen, sofort!"

Jetzt war es Liam, der lachte, nämlich über Harrys bleiches Gesicht, bevor der aufsprang und sich eilig durch die unordentlichen Haare fuhr, bevor er zu den Mädchen eilte.

Niall und Louis saßen wie versteinert auf ihren Plätzen und beobachteten das Geschehen, während Zayn, mittlerweile sichtlich unbeeindruckt, auf seinem Handy herumtippte.

„Hier!", fauchte Juniper und drückte Harry ihre Schwester unsanft in die Arme. „Tu mir den Gefallen und nimm die Göre mit. Ich hab' heute ein wichtiges Geschäftsessen und ich kann's mir nicht leisten, sie an der Backe zu haben."

„Keine Sau hat gesagt, dass ich meinen Tag mit dir verbringen will!", motzte Rosie zurück und rümpfte arrogant die Nase, bevor sie sich an Harry wandte.„Gehen wir kurz raus? Dank meiner supertollen Schwester hatte ich noch nicht mal Zeit für meine morgendliche Kippe."

Harry bot ihr charmant seinen Arm an. Rosie drehte sich noch einmal um und streckte Juniper die Zunge raus, während sie neben Harry aus der Eingangshalle stolzierte und sich im Gehen eine Zigarette anzündete.

Dann kehrte Stille ein und nur das Klackern von Graces Absätzen war zu hören, die hinter dem Infoschalter hervor kam, um diskret auf die Toilette zu verschwinden.

Mitleidig dreinschauend beobachtete Liam, wie Juniper zu den Verbliebenen hinüber kam und sich mit müden Augen neben ihn auf den Stuhl fallen ließ. Er nahm sie tröstend in den Arm und sofort bettete sie ihren Kopf auf seine Schulter.

„Guten Morgen, Jungs", hauchte sie mit letzter Kraft, bevor sie die Augen schloss und erst einmal tief durchatmete.

„Rosie hat sich kein Stück verändert", stellte Zayn fest und steckte nun auch wieder sein Smartphone weg. „Ist immer noch genauso kratzbürstig, wie ich sie in Erinnerung habe."

„Nein", entgegnete Juniper und ihre Augenlider zuckten. „Sie ist noch schlimmer als damals. Aber jetzt ist sie Harrys Problem und nicht mehr meins."

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