Chapter Five

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Am Ende war ich jetzt doch froh, dass ich nicht die unbequemen Skischuhe angezogen hatte, denn der Weg war weiter als gedacht. "Cass, wie weit ist es noch?", nörgelte ich nun. Man merkte wie sogar sie langsam genervt von mir war. "Cat, wir sind gleich da. Das bisschen schaffst du noch!" Ich holte mein iPhone 7 heraus und versuchte, trotz der Skier in meinen Armen, den Musikordner zu öffnen. Eine ganze Weile später hatte ich das Lied gefunden, was ich gesucht hatte und machte es dementsprechend an.

"Anytime, I'm alone, I can help thinking about you", sang ich lautstark den Songtext von Ariana Grande mit.

"Seit wann kannst du so gut singen Cat?", fragte mich Cass. "Keine Ahnung seit wann. Ich singe manchmal zuhause", sagte ich und fügte einen Zwinker hinzu. Aufeinmal kamen wir um die Ecke und wir sahen das riesige Skigebiet und die perfekten Pisten. Ich war davon begeistert, denn in Schottland gab es fast nie soviel Schnee. Wir kamen an einer kleinen Bergkuppe an, wo schon mehrere andere Schüler warteten. Ich stellte meine Skier, Stöcke und Skischuhe an einer kleinen Bank ab und bekam genau in diesem Moment einen Anruf. "Cass? Ich bin gleich wieder da!", rief ich ihr zu, denn ich sah den Namen meiner ehemaligen besten Freundin aufblinken. Wir hatten uns nie gestritten, lediglich nur auseinandergelebt. Ich nahm ab uns sagte: "Hey Vollidiot!" Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: "Hey Arschloch!" Ich lachte. Wir hatten uns früher aus Spaß immer gegenseitig beleidigt, natürlich nur aus Spaß. "Wieso hast du mich angerufen Hope?" "Auch schön mal wieder von dir zu hören, Cat." Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie sie die Zunge raus streckte. "Ne jetzt mal ehrlich, warum hast du mich angerufen? Wir haben schon so lange kein Kontakt mehr gehabt." "Unsere Klassenstufe kommt in 2 Tagen zu euch, damit wir gegeneinander antreten können." "Cool dann bis in 2 Tagen. Küsschen." Ich warf meinem Handy eine Kusshand zu, die sie sowieso nicht sehen konnte, legte auf und ging zurück zu der Gruppe. Aufeinmal bemerkte ich einen sehr unangenehmen Blick von Josh. Was war los? Was hatte ich ihm getan? Cass kam auf mich zugerannt:"Mit wem hast du telefoniert?" "Nur mit meiner ehemaligen Freundin." "Leute, ich will anfangen...", kam aufeinmal die Stimme von Frau Millins. Alle hörten ihr neugierig zu, denn es waren die ersten Rennen, welche diese Saison stattfinden sollten. "Also gleich könnt ihr bei mir eure Trikot Nummer abholen. Ihr werdet bei beiden Rennen mit derselben Nummer starten. Ach und in 2 Tagen kommen Schüler aus den Highlands zu uns, die mit uns trainieren und gegen uns antreten. Es wird auch einen Ball geben und wehe ein Junge kommt ohne Begleitung.." Sie richtete drohend ihren Zeigefinger in Richtung der Jungs. Plötzlich kam eine Frau aus der kleinen Holzhütte, welche direkt hinter Frau Millins stand. Wie auf Kommando begann sie weiter zu reden: "Ach ja genau, meine Assistentin gibt euch jetzt euren Trainingsplan. Jeder bekommt einen Partner mit dem ihr trainiert. Er stehtoben auf dem Blatt drauf. Bitte stellt euch zusammen hin, damit ihr darüber reden könnt." Genau in diesem Moment bekam ich meinen Zetel und las den Namen meines Partners.

Josh

Meine Begeisterung hielt sich sehr in Grenzen. Langsam schleppte ich mich zu ihm und er schaute mich mit einem Blick an, der mir sagen sollte das er mich hasst. Es verletzte mich damit mehr, als es jemand bis jetzt getan hatte. "Warte Josh, meine morgendliche Runde steht nicht auf. Normalerweise gehe ich immer Joggen." Er schaute mich schon wieder mit dieser Abscheu an. Was hatte ich getan? "Warte mal. Wann gehst du morgens bitte joggen, wenn morgens um 7 Frühstück gibt." "Na ja, ich laufe jeden Morgen um 5 auf." Er schaute mich total überrascht an. "Catherine, Ich werde nicht jeden Morgen um 5 aufstehen, nur damit ich mit einer kleinen Tussi, die aus einem Kaff in Schottland kommt, joggen gehen kann und deren Leben nur aus Schminke und Sport besteht", regte er sich auf und machte Anstalten abzuhauen. Nun griff Frau Millins ein, denn sie wahrscheinlich die Angst in meinen Augen. "Josh halt dich zurück..", sagte sie durch zusammengebissenen Zähnen. ".. Du wirst jeden Morgen mit Catherine joggen gehen, egal was ist." Sie redete über mich als wäre ich gar nicht hier, also beschloss ich mich einzumischen. "Außerdem, nur weil ich noch nicht lange hier wohne, kannst du nicht einfach über mich urteilen!" Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen, doch ich wollte nicht, dass es jemand sieht, also ging ich zu meiner Ausrüstung hebte sie auf und rannte sofort zum Lift in den ich sofort einstieg. Ich brauchte die Ruhe um Nachzudenken.

Wenn ich nur wüsste, was mit ihm los ist. Morgens war er noch nett zu mir und auf einmal war er total sauer auf mich.

Nach 10 Minuten Fahrt und zuviel Nachgedenke kam ich oben an und staunte was es hier alles gab. Ein Aufwärmraum, ein Typ der das Material überprüft, ein Raum für Ausrüstung, ein Physiologe und das Starterhaus. Ich beschloss mich in den Aufwärmraum zu begeben und setzte mich dort auf das elektrische Fahrrad.

"The Club isn't the best place to find lover, so the bar is where I go",dröhnte es aus meinen Kopfhörern.

Ich strampelte wie eine Verrückte und versuchte alles zu vergessen, und mich nur auf das Fahrrad zu konzentrieren. Plötzlich fasste mich jemand an meinem Arm und och erschrak völlig.

Als ich das Gesicht erkannte, lief ich vor ihm weg. Mein Kopf, nein vorallem mein Herz, war nicht bereit mit ihm zu reden. "Cat! Bleib stehen! Bitte", rief er nach mir. Ich drehte mich widerwillig um und antwortete: "Was ist? Ich dachte du willst nicht mit der Tussi von Land reden!", schrie ich ihn förmlich an, wandte mich ab und zog meine Skischuhe etwas zu fest an. "Cat, ist alles okay?", kam Cass auf mich zu. "ja klar, solange mich kein Josh belästigt", antwortete ich ihr mit einem sarkastischem Unterton. "Nummer 22. Nummer 22 bitte an den Start. Nummer 22!" Ich schaute auf mein Trikot und dort prangte die ausgerufene Nummer. Ich ging schnell nach draussen, schnallte meine Skier an, setzte meinen Airways-Helm auf, setzte die Brille auf und ging in das Starterhaus und bereitete mir vor. Das Rennen sollte das Rennen meines Lebens werden, damit ich Josh heimzahlen konnte, was er zu mir gesagt hatte. Mein Charakter hatte schon alle möglichen Bezeichnungen bekommen, doch noch nie so. Ich rannte förmlich meine Stöcke in den Boden und eine Stimme neben mir begann zu reden. "Okay Bereit?" Ich nickte nur. "3,2,1 und Go!" Ich sprang aus dem aus dem Starterhäuschen auf die Piste und stieß mich mit meinen Stöcken ab. Slalom lag mir eigentlich nicht so, doch heute schien alles zu funktionieren. Jedes Tor gelang mir so gut wie perfekt.
Als ich über die Messlinie am Ende des Rennens schoss, schaute ich auf die Zeitnahme.

Catherine -0.2 sec

Ich war knapp vorne, doch ich hatte mir sagen lassen, dass Cass und Josh die besten wären und beide würden noch kommen.

Am Ende sah das Tableau so aus:

Cass  0.00
Cat   +0.09
Josh +0.1

Ich freute mich besonders für Cass und ebenfalls versuchte ich so wenig Ausdruck wie möglich zu zeigen, wenn es um Joshs 3. Platz ging. Doch viel Zeit blieb nicht, denn der Riesenslalom wartete auf mich. Sofort rannte ich zum Lift, stieg ein, fuhr hoch, stieg aus und ging zum Start. "Cat!" Mein Kopf drehte sich automatisch um und ich sah Cass. "Hey. Herzlich Glückwunsch zum ersten Platz!", sagte ich und umarmte sie. Man merkte wie sie immernoch vor Aufregung zitterte. "Hey komm runter. Alles ist okay. Das nächste Rennen wirst du genauso rocken", sprach ich ihr Mut zu. Ich sah förmlich, wie ihr der Druck von den Schultern fiel, denn das war genau das was sie gebraucht hatte. Jetzt hielt sie meine Schultern und sagte ebenfalls etwas. "Cass, du wirst dieses Mal gewinnen. Ich sehe den Ehrgeiz in deinen Augen blitzen, wie du begierst zu gewinnen und du schaffst das." Eine weitere Umarmung von mir von mir folgte und ich war aufeinmal fest dazu entschlossen zu gewinnen, egal was passierte.

Am Ende wurde ich vierte, doch es reichte mir vollkommen. Gleich am ersten Tag hatte ich bewiesen das ich etwas kann und wenn ich möchte ich alle hinter mir lassen kann. "Gutes Rennen!", riefen mir mehrere zu. Ich war überrascht, dass ich soviel Zuspruch erhielt, denn meine Person war eher Eifersucht gewohnt.

Nach dem Abendbrot ging ich sofort in unser Appartement, um mit niemandem mehr reden zu müssen. Ich hatte schlechte Laune, obwohl ich heute zwei gute Rennen gelaufen  hatte.

Nach dem Abschminken und dem Umziehen legte ich mich in mein neues Himmelbett. Diese Schule war mein neues Zuhause, diese Schule war mein neues Leben, diese war mein Leben. Mein Leben war ab jetzt diese Schule und dieses Chaos. Nach ein paar Stunden schlief ich ein, doch es war eine sehr unruhige Nacht.
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Sorry fürs kurze Kapitel.
Ich Tollpatsch hab ausersehen das Kapitel gelöscht und dadurch das ich eigentlich immer vorschreibe hatte ich voll das Problem das Kapitel zu schreiben.

Danke für schon krasse 300 Reads!! Das ist mehr als ich je gedacht habe. Danke danke danke danke❤❤❤❤
Sorry
Cupcake

Steile Abfahrt ins neue LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt