Chapter Ten

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"Du bist WAS?", rastete Cass aus.

Scheisse.
Ich war mir so sicher gewesen, dass sie es wusste. Eine Gänsehauzt überzog meine Haut.

Diese spiegelte alle meine Gefühle da: Angst, verletzt, Verleugnung und Wut auf mich selber.

Warum konnte ich  meinen Mund nicht halten?

Wieso?

"Ähh.......Ja." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn sobald es eine wusste, lief es sofort aus dem Ruder.

"Ich kann es nicht fassen, dass du es mir nicht erzählt hast. Wir teilen uns ein Zimmer, ich war deine Freundin, ich BIN deine Freundin, doch ich kann nicht glauben, dass du mir das verheimlicht hast!" Man sah die Verzweiflung in ihren Augen und ich hatte aufeinmal Schuldgefühle. Schuldgefühle, die mich fast umbrachten. Nun stürmte sie aus der Mädchentoilette.

"Cass!  Bitte! Bitte warte!" Ich hielt sie an ihrem Arm fest und schaute mich mit einem Ausdruck in den Augen an, der mir Angst machte. Dieser war eine Mischung aus Hass und Enttäuschung. 

"Ich erkläre es dir, doch nicht hier. Es könnten zu viele Menschen mitbekommen. Heute nach dem Ball in unserem Zmmer erzähle ich dir alles was du wissen musst, doch hier geht es wirklich nicht. Bitte vertrau mir."

"Das kann ich nicht mehr."

Damit ging sie aus der Toilette und ließ mich dort verzweifelt zurück.

Eine erste Träne lief mir über die Wange, dieser folgte eine weitere und noch eine und dann konnte man sie nicht mehr zählen.
Sie schienen nie zu enden und ich wusste nicht was ich tun sollte. 2 Jungs. 2 tolle Jungs. Den einen hatte ich angeschrien, den anderen hatte ich allein stehen gelassen. Warum war ich immer so schnell. Wieso machte ich immer alles falsch?
Jetzt noch Cass, der ich das einzige, was ich niemandem erzählen darf, erzählte. Dabei denkt sie, dass ich uhr nicht erzählen wollte, doch ich wollte nichts sehnlicher. 

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, doch ich wurde von den Schmerzen übermannt, die meine Fingernägel in meiner feinen Haut verursachten.  Doch ich erinnerte mich an meine Mutter, welche mir immer riet, dass ich tief Ein- und Ausatmen sollte und währenddessen bis 10 zählen sollte, wenn ich mich früher nicht im Griff behalten konnte. Während ich dies tat, merkte ich wie mein Körper sich langsam entspannte und immer weniger verzweifelte Tränen aus meinen Augen schossen. Nach und Nach versiegten auch die glänzenden Perlen, die aus meinen Augen flossen und hinterließen leicht rote Augen, die jedoch viel besser als gedacht aussahen. Mein Make-up war nicht so schlimm wie ich es erwartet hatte. Ein bisschen Mascara auf der Wange, ein paar Concealerstreifen, doch nichts was ich mit 2 Handgriffen nicht beheben konnte. Damit man es mindestens meinem Äußeren nicht ansah, besserte ich meinen Lippenstift nach, sodass die dunkelrote Farbe wieder gleichmäßig auf meinen Lippen verteilt war. Innerlich kämpfte ich jedoch weiter mit den Tränen und war beinahe, danke meines großen Gefühlschaoses,  am Boden zerstört.

Der große Saal war wunderschön ausgeschmückt und es sah nicht nach einem einfachen Ball aus. Der ganze Saal war in einem Bordeaux gehalten, wie auch die viel Zahl der Kleider waren. Selbst die Kerzen, die überall standen, passten ins Farbschema. Überall Girlanden, die so wunderschön fielen und da ich Bordaux liebte, konnte ich nicht widerstehen mir alles genauer anzuschauen, wobei ich merkte, dass manche Jungen auch passende Kravatten oder Fliegen hatten. Mein Kleid stach einfach heraus.

Ich erkannte Scott unter den ganzen Girlanden sofort, denn er saß alleine in einer Ecke auf mich wartend. Während ich langsam in seine Richtung lief, sah ich zwei tuschelnde Mädchen, die anscheinend den gleichen Weg einschlugen wie ich. Neugierig, was als nächstes passieren würde, versteckte ich mich mich am Buffet und nahm mir ein kleines Küchlein, während ich die beiden Mädchen beobachte. Meine Vermutung bestätige sich, als sie vor meinem Date stehen blieben. Als sie ihn um einen Tanz baten, konnte ich nicht widerstehen und ging ein bisschen näher heran, um seine Antwort unter der lauten Musik verstehen zu können. "Tut mir leid Mädels, ich warte​ auf mein Date", sagte er und suchte mit seinen Augen etwas, wobei er mich entdeckte. Ich fühlte mich ertappt und lief an wie eine rote Tomate.

Steile Abfahrt ins neue LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt