Gestresst lief die Rothaarige die Treppe hinunter und blieb schließlich vor dem Schreibtisch ihres Lieblingsagenten stehen. Gibbs blickte auf. „Wie kann ich Ihnen heute helfen?" Jenny verzog ihr Gesicht und reichte ihm wortlos einen Zettel. Konzentriert las er ihn durch und sein Grinsen konnte er zum Ende hin nicht mehr unterdrücken. Die Direktorin hatten sich in der Zwischenzeit einen Stuhl geholt, oder besser gesagt holen lassen und setzte sich nun an den Schreibtisch. „Ich darf dich wieder herumkommandieren. Was für ein Spaß. Darf ich dich dann auch endlich wieder duzen?" „Ich wusste, dass das kommt, aber ich glaube das muss wohl sein, aber deinen Kaffee holst du selbst." Verwirrt blickten die restlichen Agenten des Teams auf die Zwei. Ziva versucht verzweifelt ihr Grinsen zu verdecken. „Ziva, was grinst du so?", kam prompt die Antwort von Gibbs. „Jenny, ich habe dir doch gesagt, dass die andere Lösung für dich besser gewesen wäre." „Ziva, du solltest dich nicht zu weit aus dem Fenster beugen, ich wette mit dir ich bekomme euren Teamleiter immer noch in maximal 2 Minuten zu Boden. Mit dem Schießen könnte es knapp werden aber das ist eine reine Sache der Tageszeit." „Jennifer, ich kenne genauso gut deine Schwächen und ich werde dieses Wissen wieder nutzen. Wer wird denn sonst auch immer zuerst schwach?", provozierend blickte er genau in ihre Augen. In diesem Moment klingelte Jennys Handy. „Na endlich, wo bist du? – Jetzt erst – Du weist genau, dass ich heute Abend noch kochen wollte – Nein, du weist genau, dass ich jedes Jahr an diesem Abend dasselbe koche – Er war dein Bruder, also bitte – Na gut, aber du schuldest mir dann ein essen und eine Flasche Bourbon und wenn wir gerade dabei sind, wer hat nochmal alles in Paris bezahlt – Geht doch – Bis morgen und komm nicht zu spät." Fluchend kam sie wieder zur Tischgruppe. Ziva schaute sie nur verwirrt an. „Jethro, die Familie lässt bitten. Alle wollen kommen und bewundern wie toll doch dieses Paar aussieht und wenn ich alle sage meine ich auch ALLE. Ach und wir sollen zum Tatort fahren. Wo sind die Schlüssel?" „Wirklich die komplette Familie, was wird das für eine Freude und wann muss ich dann krank sein?" Jenny kam wieder etwas näher und flüsterte ihm nur etwas ins Ohr. Grinsend entfernte sie sich wieder und ging schon in Richtung Aufzug. „Jethro, wo sind die Autoschlüssel?" Gibbs hatte sich wieder gefangen und gab seinem Team zu verstehen der Direktorin zu folgen. Im Aufzug stand bereits ein anderer Mann, der neben der Direktorin stand und die fest umarmte. Das Rätsel blieb für alle erhalten und das Team bekam den rätselhaften Mann erst zu Gesicht, als sie den Tatort genauer untersuchten. Er stand hinter Jenny und Gibbs. Gibbs hielt sie an der Hüfte fest, damit sie sich weiter nach vornebeugen konnte. Erst als sie wieder stand folgte der Kommentar des Mannes. „Das nenne ich mal sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz." Er grinste. „Ach komm, so schlimm doch auch nicht. Wo hast du mein Schätzchen gelassen?" „Im Auto." Nun wurde die Situation für die Agenten nur noch rätselhafter, bis auf Gibbs, der den Mann nun auch erst erkannte. Jenny hatte sich in der Zwischenzeit in Richtung Auto bewegt und holte einen großen Hund aus dem Kofferraum, der sie auch gleich freudig ansprang. Sie führte ihn an der Leine und lies sie schließlich los, da der Hund den Grauhaarigen erkannte. Auch er wurde freudig begrüßt. Ziva war inzwischen die Einzige, die den Mann als Jennys großen Bruder erkannte. Sie kannte zwar zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht die komplette Geschichte zu diesem Treffen, aber sie kannte einen ganz entscheidenden Teil davon.
Dies blieb der einzige aufregende Moment am Tatort, bis sie wieder im Büro eintrafen. Abby und Ducky hatte in der Zwischenzeit davon Wind bekommen und standen schon im Großraumbüro an den Schreibtischen gelehnt. Abby stürmte zu Gibbs und bombardierte den Agenten sofort mit tausend Fragen. „Wer war das am Tatort?" Jenny trat hinter Gibbs hervor und stellte sich neben Abby. Sie grinste. In diesem Moment geriet er wieder einmal in Erklärungsnot vor Jenny. Der Fahrstuhl kam oben an und öffnete sich mit dem sehr bekannten „Pling". Der Mann trat heraus und zog Jenny und dann Gibbs in seine Arme. Das komplette Team stellte sich vor die Drei und die Blickte verrieten, dass sie dringend eine Erklärung verlangten. „So Direktor, jetzt brauchen definitiv alle eine Erklärung.", schaute Abby sie an. Jenny schaute sie perplex an. Die zwei Männer neben ihr bemerkten dies sofort. Der noch Unbekannte stellte sich hinter Jenny und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Gibbs blickte daraufhin nur mit einem irritierten Blick auf die Hand. Der Unbekannte merkte dies und nahm seine Hand wieder hinunter. Schließlich drehte Jenny sich um und sprach zu Gibbs. „Es ist deine Familie, also kannst du das bitte erklären?" In Ziva begann es zu rattern. Seine Familie, aber ihr Bruder? Also da musste doch etwas nicht stimmen, außer die Beiden sind Geschwister. „Jenny, ist das nicht dein Bruder? Also deine Familie? Was ist hier los?" Einer Antwort konnte die Direktorin nicht länger ausweichen. „Also, gut das sind beides meine Brüder." Gibbs mischte sich in das alles auch noch ein. „Schatz, du musst von vorne anfangen und falls du irgendwie umkippst oder so, hörst du auf." Sie nickte und begann zu sprechen. „Ich war noch klein und der beste Freund meines Vaters war zu Besuch. Meine Mutter hatte gekocht. Ich kam erst sehr spät, da ich sagen wir mal bei Zärtlichkeiten mit meinem Freund etwas die Zeit vergessen hatte. Ich kam also zu Hause an und der beste Freund meines Vaters hing mit einer Axt über dem Hals meiner Mutter. Als ich die Tür ins Schloss fallen ließ, ließ er los und ich sah später nur das Bild. Mein Vater erstochen und mit einer Kugel im Kopf neben meiner Mutter, die eine Axt im Hals hatte und den besten Freund meines Vaters, der mich nur angrinste. Er hielt mich Tagelang in meinem Zimmer fest mit einer Scheibe Brot und 1 Liter Wasser pro Tag. Eines Tages gelang es mir abzuhauen und zur Polizei zu kommen. Ich kam für zwei Wochen in ein Kinderheim außerhalb von DC, bis das Jugendamt eine Pflegefamilie gefunden hatte. Als ich alle Familien, die sie mir gezeigt hatten, abgelehnt hatte, kam ihnen die Idee vielleicht einfach in meinem Freundeskreis zu schauen. Sie fragen Raum, bis sie auf die Familie meines Freundes stießen. Unsere Mütter waren gut befreundet und deshalb wusste ich auch, dass sie gerade nochmal an Nachwuchs dachten, der dann auch 2 Jahre später auf die Welt kam, aber sie haben mich aufgenommen und jetzt dürft ihr raten, wer sich mit mir erstmal gezwungenermaßen das Zimmer teilen musste. Auch wenn die Eltern das natürlich nicht so schön fanden, weil sie dachten, dass ich bloß die Schule nicht schaffen würde, wenn ich schwanger werden würde. Mit 22 bekam ich meinen Heiratsantrag und mit 24 heiraten wir. Das erste Kind kam auf die Welt, in dem Jahr, indem ich Abi gemacht hatte und ja dann noch zwei weitere in Abständen von 4 Jahren. Jetzt wisst ihr, warum ich ein Hass auf den Frosch habe. Ich habe zugesehen, wie er meine Mutter ermordet hatte, nur damit er mich vergewaltigen konnte. Tagelang. Nur hatte ich keine Beweise und ich arbeite daran, ihn wegen des Waffenhandels zu verhaften." Das Team blickte ihre Direktorin nur überrascht an. Abby stellte dann die Frage, die sich wohl alle in diesem Moment gestellt hatten. „Und wer war jetzt dein Freund?" Die beiden Männer hinter Jenny begann zu grinsen. Innerhalb weniger Sekunden folgten zwei Kopfnüsse. „Ich kann euer Grinsen sehen, wenn ich nicht eure Geheimnisse ausplappern soll, würde ich euch raten zu antworten. Markus wie wäre es denn mit einer oder mehreren Ex- Frauen." Gibbs begann zu lachen. „Oder Jethro, wie du richtig besoffen ein paar Lieder gesungen hast. Die Videos habe ich übrigens immer noch." Diesmal lachte der Andere. „Jenny", kam es diesmal gleichzeitig. „Was denn?"