„Hallo schöne Frau, wie kann ich dir denn heute den Tag versüßen?" Lächelnd drückte die Rothaarige dem kleinen Mann vor sich einen Kuss auf die Wange. „Es ist schön dich wieder zu sehen. Ich suche ein Sommerkleid. Ich glaube ich werde och noch etwas länger bleiben, aber in der Kleidung kann ich beim besten Willen nicht hier rumlaufen." Ziva und Abby tauchten neben ihr auf. „Ach, die Damen suchen auch etwas Besonderes." Die Männer beobachten die sonst so harten Damen, wie sie sich etwas suchen lassen. Gibbs blickte jeden Mann, der zu dem Zeitpunkt näher an Jenny ist, als er, etwas misstrauisch an. Jenny hatte hier wirklich viele Bewunderer. Zu Hause war die Situation zwischen beiden ziemlich angespannt, da Gibbs auf einmal so viel über seine ehemalige Romanze wusste und Jenny sich mit seiner Anwesenheit in ihrem Haus nicht gerade wohl fühlte. Sie hatte Angst, er würde bei ihr wieder einen schwachen Punkt treffen und sie würde wieder verletzt werden. Allein, dass Jack da war, beunruhigte sie, weil sie genau wusste, dass es Gibbs irgendwann auffallen würde. Gibbs fiel deutlich auf, dass seine Rothaarige Vorgesetzte sehr unruhig war und sich mit allem nicht sehr wohl fühlte. Wahrscheinlich würde es ihr ohne seine Anwesenheit ehr viel bessergehen.
Nach einer halben Stunde hatte alle Frauen etwas gefunden. Sie hatten bezahlt und waren auf dem Rückweg zu Jennys Haus, das eher einer Villa ähnelte. Im Haus wartete eine Überraschung auf die Hausherrin. Kaum hatte sie alle das Haus betreten, machte sich Jenny auf dem Weg zu einem Arbeitszimmer, um sich ein Getränk zu gönnen. Auf dem Tisch stand, wie schon bei ihrer letzten Ankunft in DC, eine Flasche und ein Glas. Schockiert starrte die darauf. Ohne dass sie es bemerkt hatte, schlangen sich Arme um ihren Körper. Nur nach Bruchteilen einer Sekunde hatte Jenny diese Arme zugeteilt. Die Tränen bannten sich ihren Weg über ihre Wange. „Dad!" Sie schloss ebenfalls die Arme um ihn. Nach dieser langen Umarmung begann der unangenehme Teil des Wiedersehens. „Wo warst du? Warum musste ich glauben du seiest tot?" „Schatz, glaub mir es war besser für dich. Ich war immer in deiner Nähe." „Warum hast du mir nicht wenigstens sagen können, dass du noch lebst?" „Hab ich doch mit dem Glas im Arbeitszimmer." „Nach 12 Jahren bringt es mir auch nichts mehr. Mum hat sich das Leben genommen und du bist nicht gekommen?" „Das war alle sehr kompliziert. Es war besser." „Es war nicht besser für mich. Das mit dem kompliziert glaube ich dir nicht, dazu habe ich es zu oft gehört. Du hast mir zugeschaut, wie ich mir die Seele aus dem Leib geweint habe und bist nicht gekommen, wie ich zum NCIS kam, wie ich in Paris nur am kotzen war, um deinen Enkel zu bekommen, wie ich unter größten Schmerzen meinen Sohn bekam, wie ich Direktorin wurde, wie ich kurz vor dem Abgrund stand und bei all dem bist du nicht gekommen? Du hast deine eigene Tochter verstoßen! Geh ich will dich nicht sehen." „Das ist mein Haus." „Nein, offiziell bist du tot und ich habe es geerbt. Aber ist okay." Mit Strömen im Gesicht knallte die Direktorin die Tür zu und verließ das Haus. Durch den Knall wurden alle aufmerksam und machten sich auf den Weg zum Arbeitszimmer, wo der total überforderte Jasper stand. Er starrte die Personen an, die im Türrahmen standen. Langsam setzte er sich nieder auf den Stuhl vor dem Tisch. „Sie hat mich angeschrien.", flüsterte er vor sich hin. Ziva und Gibbs zeigten den anderen, dass sie gehen sollten, während sie auf den fremden Mann zugingen. „Sie sind dann wohl Jasper Shepard?" Mit einem Nicken schaute der alte Mann auf. „sie hat mich angeschrien. Das hat sie noch nie gemacht. Sie sagte mir immer, ich sei ihr Held. Meine kleine Jenny. Sie meinte ich hätte sie verstoßen. Ich bin der schreckliche Vater den es gibt." „Jasper, Jenny sprach zwar nie über sie, aber ich weiß, wie sehr sie Ihren Namen in Ehre gehalten hat." „Ich wollte sie überraschen, ihr sagen, wie stolz ich bin und mein altes Leben mit meiner Tochter zurückhaben. Geht es ihr wirklich so schlecht? Sehe ich wirklich nicht den Schmerz meiner Tochter? Wo ist sie den jetzt hin?" „Gibbs, du musst sie suchen. Du kennst die Stadt besser als ich. Du kennst Jenny. Und nimm Jack mit." Ziva kniete sich vor den Vater von Jenny.
Gibbs verließ zusammen mit seinem Sohn das Haus und machte sich auf den Weg zu Jennys Lieblingsorten in der Stadt. Während der Suche stellte der Kleine immer wieder Fragen zu der Beziehung, die Jenny und er mal hatten. Durch leises Schluchzen fanden die Beiden die Frau relativ schnell am Ufer der Seine auf einer Brücke. „Jack, ruf einen Krankenwagen und Ziva." Der Junge, der seine Mutter noch nicht erblickt hatte, erkannte sie in diesem Monet und begann zu weinen. „Sie will doch nicht springen, oder?" Hilfesuchend blickte er Gibbs in die Augen. „Deine Mutter so viel geschafft, das schafft sie auch. Du kannst ihr am besten Helfen, wenn du Ziva und einen Krankenwagen rufst. Ich werde zu ihr gehen." Gibbs machte kleine Schritte auf den Rand der Bücke zu. Jetzt erst erkannte er, wie stark die Schluchzte. Ihr Blick war auf den Fluss unter sich gerichtet. „Jenny?", flüsterte er vorsichtig in die Stille der Nacht. Die Frau reagierte nicht sofort. Doch schließlich kam ein einziges kurzes Wort aus ihrem Mund. „GEH!"
Fortsetzung folgt...