Elyas M'Barek FF 7♥

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  • Gewidmet Elyas M'Barek x3 ♥
                                    

Sie traf der Schlag. Entsetzt weiteten sich ihre Augen, ihre Beine fingen instinktiv an zu rennen. Weg, nur weg. Sie konnte es einfach nicht fassen, achtete nicht auf die Tür, die hinter ihr aufgerissen wurde, noch auf die Schritte, die hektisch begannen, sie zu verfolgen. Amelie wagte es nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen, sie wollte sein Gesicht nicht sehen, wollte sich nicht daran erinnern. Schneller, immer schneller. Nur wohin? Sie konnte ja schlecht im Bikini aus dem Bad rennen! Sie überlegte fieberhaft, wohin er ihr nicht folgen würde. „Amelie! Hey, bleib doch stehen!“ Seine Stimme klang so vertraut, so unschuldig. „Warte doch mal, ich muss mit dir reden!“ Egal, ihre Befürchtungen waren einfach zu groß. Sie entschloss sich dazu, einfach in die Frauenumkleide zu rennen. Da hineinzugehen würde er sich wohl nicht wagen! Sie steuerte auf die Eingangstür zu, das Handtuch fest in ihren Händen. Tür auf, Tür zu. Verschließen. Warten.

Sie hielt vor Aufregung die Luft an. Ihr Herz pochte, es kam ihr fast so vor, als könnte sie es schreien hören.

Die Eingangstür der Umkleide flog auf, Amelie sprang hilflos auf die Bank. Sie hoffte, er würde sie so nicht finden. Tja. Falsch gedacht.

Es klopfte leise an ihrer Tür. „Amelie? Ich weiß, dass du da drin bist. Mach mal auf, ich muss mit dir reden. Bitte.“ Sie wollte antworten, doch ihr Gewissen siegte. Stumm verharrte sie in ihrer Position und atmete so leise, wie möglich. „Ich warte so lange, bis du rauskommst. Ich meine es ernst, Amy!“

Ihr Puls ging immer schneller, obwohl sie sich von dem Sprint schon erholt hatte. Was er gerade gesagt hatte, wie er es gesagt hatte. Er hatte es mit tiefster Überzeugung gesagt. Ihr fiel auf, dass er sie zum ersten Mal bei ihrem Spitznamen genannt hatte. 'Wie süß er doch ist, er folgt mir sogar bis in die Frauenumkleide! Vielleicht sollte ich wirklich zu ihm rausgehen...' Ihre Gedanken schwirrten durcheinander. 'Aber wieso?' Es schien, als säßen Gut und Böse auf ihren Schultern, wie in diesen Trickfilmen. 'Wieso solltest du rausgehen, was passiert dann?' Das kleine, böse Teufelchen klang sehr überzeugend. 'Dann schaut er dich mit diesem unglaublich sanften Blick an, dann wird dir warm ums Herz und du lässt alle Barrikaden fallen.' seufzte das Engelchen. Gut, das klang auch ziemlich verlockend. Aber wollte sie das wirklich? Wollte sie sich ihm ausliefern und das Unmögliche einfach zulassen? Dass sie sich in ihn verliebte? Oder, war das nicht schon geschehen? 'Komm schon, du bleibst einfach hier, bis er weg ist.

Der Dummkopf kann doch nicht ewig da draußen stehen bleiben!' Teufelchen kicherte bösartig. Da Engelchen noch immer benommen in Ekstase verfiel, drang die Stimme von Teufelchen weiter zu ihr durch.

Ergriff sie. Übermannte sie. Drang in ihren Kopf ein und steuerte sie.

„Amelie?“ Seine Stimme holte sie in die Realität zurück. Teufelchen und Engelchen verpufften.

Elyas klang verunsichert. Wahrscheinlich war er sich nicht mehr so sicher, ob sie auch wirklich in der Kabine war.

'Wenn ich jetzt nicht zu ihm rausgehe, wird er vermutlich aufgeben.' Amelie war hin und hergerissen. Sie überlegte noch einen Moment, beschloss dann jedoch, nachzugeben.

Sie stieg von der Bank, griff unsicher nach dem Türknauf und schloss die Kabine auf. Sie hörte, wie Elyas erleichtert ausatmete. Sie stand vor der Tür, traute sich nicht, sie aufzuschieben. Sie riss sich zusammen und wagte, die Tür einen Spalt weit zu öffnen. Nichts passierte. Anscheinend wartete er darauf, dass sie ganz heraustrat.

Als sie vor ihm stand, war die Angst plötzlich verschwunden. Sie wollte ihn angucken, doch sie befürchtete, dass er sie mit seinem puren Aussehen schon verlegen machen würde. Sekundenlang stand sie einfach nur da, genau vor Elyas. Sie konnte sein Parfüm riechen, es war unglaublich anziehend und machte sie ganz benommen. Verärgert schüttelte sie den Kopf. 'Reiß dich zusammen!'. Worauf wartete er? Er hatte doch gesagt, er wolle mit ihr reden! Ungeduldig fing sie an, mit dem Fuß zu tappen.

Als sie seine Hand spürte, setzte ihr Herz aus. Zart und vorsichtig umfasste er ihre mit seiner, zog sie sanft zu sich heran. Sie ließ es völlig wehrlos geschehen. Dann wanderte ihr Blick zu seinem Körper. Sie lief rot an, als sie bemerkte, dass er immer noch nur in der Badehose vor ihr stand. Wie konnte ein ganz normaler Sixpack sie so fesseln?! Schnell blickte sie hoch in sein Gesicht. Als sich ihre Augen trafen, wurde ihr bewusst, dass Elyas sie die ganze Zeit über verträumt angestarrt hatte. Verflixt. Sie konnte sich nicht mehr von ihm losreißen...

„Hallo.“ Er musste grinsen. Bähm. Da war er. Der Moment, vor dem sie Angst gehabt hatte. Selbst sein bloßes Grinsen war so attraktiv, sie verlor fast den Verstand.

Sie versuchte, sich zusammenzureißen. 'Bloß nicht beirren lassen.' „Hi.“ Ihre Stimme war kratzig vor Verlegenheit. Sie ließ sich von seinem Grinsen anstecken. 

Elyas M'Barek FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt