Elyas M'Barek FF

Elyas M'Barek FF 5♥

„Nicht dein Ernst?!“ Überrascht und ungläubig schaute Rosa sie an. Sie schüttelte verständnislos den Kopf. „Wieso bist du abgehauen?“
Amelie blickte betreten zu Boden. Sie wusste es ja selbst nicht! … Obwohl, in ihrem Inneren wusste sie genau, warum sie aus der Eisdiele geflohen war. Die ganze Situation hatte sie einfach zu sehr an ihre Vergangenheit erinnert. Sie hatte Angst, dass diesmal genau das gleiche mit Elyas passieren würde, wie mit Justin. Er hatte zwar nur nach einem 'Kinodate' gefragt, aber sie war sich sicher, da steckte mehr dahinter. Kein Mann fragte einfach so nach einer Verabredung, ohne dabei einen Hintergedanken zu haben. Ohne dabei zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen zu können.

„Rosa. Ich habe einfach Panik bekommen. Ich weiß, du kannst das nicht verstehen. Aber ich bin nun mal so. Denkst du, ich habe das mit Absicht gemacht? Ich wäre am liebsten im Boden versunken! Und im Nachhinein kam es mir total lächerlich vor, dass ich einfach vor ihm weggerannt bin.“ Sie schaute Rosa flehend an. Sie wollte, dass ihre Freundin es so akzeptierte, wie es war. Nicht, dass sie es verstand, aber dass sie es akzeptierte.

„Amy, ich versteh dich echt nicht. Deine panische Angst vor neuen Dates ist ja fast schon krank!“ Sie stand auf und nahm ihre Sachen. „Weißt du was? Ich geh jetzt. Ruf mich an, wenn du deine Angst beseitigt hast. So kann ich mit dir nirgends hingehen, du würdest sterben, wenn uns ein Junge anspricht!“ Rosa ging zur Tür und öffnete sie. Amelie kam hinterher und schaute sie beleidigt an. Als Rosa sich noch einmal umdrehte, fragte Amelie: „Ist noch was?“. Sie hatte keinen Bock auf einen Streit mit Rosa, deswegen wollte sie sie schnell wieder loswerden. „Amelie, nicht dass du mich falsch verstehst. Ich will nicht, dass du unglücklich bist, aber du musst wirklich etwas dagegen tun. Ich kann dir helfen, wenn du willst. Aber fang endlich an, verstanden?“ Amelie überlegte kurz, was sie antworten sollte. Doch dann beschloss sie, dass sie auch ihren Stolz hatte. Und außerdem sah es so aus, als ob Rosa nichts mehr von ihr erwartete. Sie schaute zu, wie ihre Freundin die Stufen zum Treppenhaus runterging. Als sie endlich aus ihrem Blick verschwunden war, schloss sie erleichtert die Tür. Rosa. Die hatte doch keine Ahnung. Und von ihr Hilfe annehmen? Das kam ja überhaupt nicht in Frage!

Nach 2 Wochen hatte Amelie Elyas schon fast vergessen. Er hatte oft versucht sie anzurufen, doch jedes Mal hatte sie ihn entschieden weggedrückt. Langsam war sie sich nicht mehr sicher, ob ihre Entscheidung die richtige gewesen war. Er hatte ihr ja nichts getan. Und sie konnte ja gar nicht wissen, weshalb er sie zu einem Kinodate eingeladen hatte. Vielleicht mochte er sie ja einfach? Egal. Das war Geschichte.

Sie dachte nicht mehr an ihn, vergaß, wie er aussah, wenn er sie anlächelte. Vergaß, wie sein so süßes Lachen klang. Und sie vergaß den warmen, ruhigen Ausdruck in seinen braunen Rehaugen.