Elyas M'Barek FF 4

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  • Gewidmet Elyas M'Barek x3 ♥
                                    

Als es stürmisch an der Tür klingelte, sprang Amelie auf und rannte zur Tür. Sie schaute misstrauisch durch den Türspion, doch als sie Rosa erkannte, riss sie freudig die Tür auf.

„Hi, Süße!" Rosa grinste sie frech an. „Naa? Schon aufgeregt, wegen deinem Date mit Elyas?" Amelie verdrehte genervt die Augen. „Das ist kein Date. Das ist ein geschäftlicher Termin, kapiert?" Rosa feixte los. „Jaja, schon klar Amelie. Mir kannst du nichts vormachen." Sie drängte sich an Amelie vorbei in die Wohnung. „Also. Bleibst du so? Oder ziehst du dich noch um?" Sie musterte sie kritisch und beschloss dann: „Okay. Du kannst eigentlich so mitkommen." Amelie nickte, griff sich dann ihre Tasche mit dem Handy und sagte: „Gut. Wir können losgehen. Hoffentlich ist er auch da..." Ihre beste Freundin machte ein verkniffenes Gesicht. „Wie süß. Natürlich ist er da. Jetzt komm schon!"

„Oh mein Gott, da sitzt er." Amelie knabberte vor Aufregung an ihren Fingernägeln, als sie Elyas in der Eisdiele entdeckte. „Versprich mir, dass du mit reinkommst!" Sie klammerte sich krampfhaft an den linken Arm von Rosa. „Du MUSST einfach mitkommen, ohne dich bin ich aufgeschmissen!" Sie schüttelte Rosa und schaute ihr mit ängstlichem Welpenblick tief in die Augen. Dann merkte sie, dass sie ihr wehtat. „Das heißt natürlich nicht, dass mir dieses Treffen etwas bedeutet." Sie ließ Rosa los und überspielte ihre Aufregung und versuchte sich zu beruhigen. „Man, du bist ja völlig von der Rolle!" Rosa zupfte empört an ihrem Ärmel. „Jetzt komm, meine Güte." Sie griff Amelies Hand und zerrte sie Richtung Eingang. Dann öffnete sie die große, schwere Tür und schob sie vor sich her.

Als Elyas Amelie entdeckte, tauchte ein niedliches Grinsen auf seinem Gesicht auf. Doch als er Rosa sah, machte das Grinsen der Enttäuschung Platz.

„Hey." Er versuchte seine kleine Verstimmtheit zu verbergen. „Und wer ist das?"

Er lächelte Rosa freundlich an. „Das ist..." Rosa unterbrach sie. „Ich bin Rosa, Amy's beste Freundin." Elyas nickte und schaute Amelie dann erwartungsvoll an. „Wollt ihr euch nicht setzen?" Amelie lief rot an. „Oh, ja." Sie nahm neben Elyas Platz und zog Rosa dann energisch neben sich. Sie schaute hilfesuchend zu Rosa. 'Was jetzt?!' Sie versuchte es mit Gedankenübertragung. Doch als sie den verständnislosen Blick ihrer Freundin bemerkte, wusste sie, dass das Projekt gescheitert war. Sie schielte vorsichtig rüber zu Elyas. Was machte er? Als sie sah, dass er sie verträumt anstarrte, bekam sie einen hochroten Kopf uns blickte schnell zur Seite.

Rosa versuchte das Eis etwas zu brechen. „Also. Was wolltet ihr noch mal besprechen? Amelie wollte ja unbedingt, dass ich mitkomme. Was gibt's denn so schlimmes?"

Amelie war fassungslos. Wie konnte Rosa das tun? Sie hatte Elyas gerade verraten, dass sie ohne sie eigentlich gar nicht gekommen wäre. Sie warf ihrer Freundin einen wütenden Blick zu. Rosa's Blick schien sagen zu wollen, dass sie sich nicht so aufregen sollte.

„Aha?" Elyas schaute etwas irritiert. Hoffentlich hatte er denn Sinn der Botschaft nicht mitbekommen...

„So. Ich muss jetzt zu meinem Freund. Wir hatten schon vor 20 Minuten eine Verabredung, sorry Schatz." Rosa stand entschieden auf und nahm ihre Jacke. Amelie glaubte, sie hätte sich verhört. Was sollte das? Davon hatte ihr Rosa nichts erzählt!

„Seit wann das denn?" Sie war misstrauisch und hatte Zweifel, ob das mit der Verabredung nicht nur eine Ausrede war, um sich aus dem Staub zu machen.

„Hatte ich dir das nicht erzählt? Tja, jedenfalls muss ich jetzt los." Sie nahm schnell ihre Tasche, gab Amelie hastig einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Amelie fiel die Kinnlade runter. Was machte Rosa da? Sie hatte ihr versprochen, da zu bleiben! Wie sollte sie das ohne sie schaffen?

Doch da war Rosa schon aus der Tür. Verzweifelt blickte Amelie rüber zu Elyas. Dieser grinste sie schon wieder an! Was hatte er nur? Sah sie so lustig aus? Etwas beleidigt fragte sie: „So. Was ist jetzt mit dem Geld?" Sie schaute fachmännisch auf die Tischplatte und trommelte mit den Fingerkuppen auf den Bierdeckeln rum. „Ähm, ach ja. Wie viel hat das tolle Top denn gekostet?" Amelie überlegte kurz und antwortete dann einfach: „Ich glaub so 25 Euro. Es war jetzt kein Lieblingstop von mir, aber ich hatte es mir gerade neu gekauft." Etwas versöhnter wartete sie auf seinen Kommentar, der, wie sie wettete, gleich kommen würde. „Okay. Also 25 Euro plus noch mal 25 Euro macht dann 50 Euro." Er kramte in seiner Hosentasche herum und zog sein Portemonnaie heraus. „W-was? Wieso denn fünfzig? Ich hab doch nur 25 gesagt?" Sie wart verwirrt. Konnte Elyas etwa nicht rechnen? Sie schaute ihn fragend an und bemerkte einen Hauch von Belustigung. Anscheinend amüsierte er sich prächtig. „Was ist denn so lustig? Mal im Ernst, sehe ich so schlimm aus, dass du die die ganze Zeit über das Lachen nicht verkneifen kannst?!" Sie war langsam stinksauer. Was bildete sich dieser 'Elyas' eigentlich ein? Dass er Gott war? Jede Frau ins Bett bekam? Und entscheiden konnte, wer gut und wer schlecht aussah?

Sie wartete gespannt auf eine Erklärung. Stadessen kam: „Sorry, du siehst einfach nur so putzig aus, wenn du dich aufregst." Er blickte ihr tief in die Augen, dann bemerkte er, dass er noch nicht auf alle ihrer Fragen geantwortet hatte. „Und es sind fünfzig Euro, weil wir ja noch Geld für unser Kinodate brauchen." Er zwinkerte ihr einladend zu. Sie war zu verblüfft, um etwas sagen zu können. Sie merkte, wie etwas in ihr aufstieg. Sie kannte dieses Gefühl, diese Panik. Die Panik, die jetzt allmählich immer größer wurde und sie völlig paralysierte. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte und sein fragender und zugleich so warmer Blick half da nicht gerade. Amelie stockte der Atem, sie fing an zu zittern. Dann sprang sie plötzlich von Stuhl hoch, riss ihre Jacke und ihre Tasche mit sich und floh stürmisch aus der Eisdiele. Sie konnte Elyas Stimme hinter sich hören. „Amelie! ... ist los? ... hier! ... Komm ... zurück?!" Doch sie achtete nicht darauf, rannte einfach weiter. Einfach weiter und weiter und weiter, bis seine Stimme verstummt war.

Elyas M'Barek FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt