Oneshots

Der Fund

"...nahm ich ein Schluchzen wahr."

Ich schaute zuerst zu Astrid. Sie sah mich an und deutete mit ihrem Kopf auf den Schreibtisch. Ich nickte ihr zu und näherte mich langsam dem Tisch. Als ich nah genug bei ihm stand, lugte ich unter ihn. Dort saß zusammen gekauert ein, so schien es, sehr verängstigtes Mädchen. Sie sah mich mit großen violetten Kulleraugen an. Ich würde sie auf unser Alter schätzen. "Bitte... tut mir nichts.", schluchzte sie, "ich kann euch leider nichts mehr geben, mein Schiff wurde angegriffen. Aber wenn ihr mich freilasst, dann segle ich zu meinem Dorf und gebe euch so viel ihr wollt. Tut mir bloß nichts." Sie schlug ihre Hände zusammen und flehte auf Knien vor mir. "Keine Sorge, wir werden dir nichts tun! Wir wollen auch nichts von deinem Dorf. Wenn du uns lässt, können wir dir helfen!", erklärte ich ihr. Sie sah mich fassungslos an. "Wirk...Wirklich?" "Natürlich! Los komm, wir nehmen dich erst einmal mit auf unsere Insel. Dann kannst du uns alles erklären und dich ausruhen." Auf ihrem Gesicht breitete sich immer weiter ein Lächeln aus. "Oh vielen Dank!", sie fiel mir um den Hals. Als ich zu Astrid blickte, sah sie ziemlich genervt aus. war sie etwa eifersüchtig? Aber das würde ja bedeuten, dass sie mich auch mehr mag als nur einen Freund. Nun konnte auch ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Doch das war ein Fehler, denn offenbar fasste Astrid das falsch auf. Sie schnappte kurz empört nach Luft und meinte, während sie sich umdrehte: "Ich gehe schon mal rauf. Ihr könnt ja nachkommen, wenn ihr fertig seid." und schon war sie weg. "Oh nein! ich muss schnell etwas mit ihr klären. Komm doch in zwei Minuten hoch.", sagte ich an das Mädchen gewandt. "Ist gut"

Als ich an Deck kam stand Astrid bereits bei Sturmpfeil. "Hey, kann ich kurz mit dir reden?", fragte ich sie. "Wenn du unbedingt willst" "Astrid, was ist denn los mit dir? Bist du etwa eifersüchtig?" "Eifersüchtig? Eine Hofferson ist nie eifersüchtig!" "Ach, und was war das gerade? Könnte es vielleicht sein, dass du mehr für mich empfindest?" Was hatte ich getan? Jetzt kam die alles entscheidende Antwort. "Könnte es vielleicht sein, dass DU mehr für MICH empfindest?", forderte sie mich heraus. "Lenk jetzt nicht vom Thema ab! Ich habe zuerst gefragt." "Ach Hicks! Wieso muss immer ich den ersten Schritt machen? Wieso kannst du mir nicht einmal zuerst antworten?" "Du willst eine Antwort? Hier ist sie!", gerade als ich Astrid an der Taille packte, um sie in einen Kuss zu ziehen, ertönte eine Stimme von hinten. 

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