Von Silberblatt

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Kurzgeschichte für Drachenherz

Langsam schlich ich vorwärts, darauf bedacht, keinen Laut von mir zu geben. Ich schlich um ihn herum, und zu meinem Glück war er mit einem meiner Clankameraden beschäftigt. Er würde mich nicht bemerken, das würde das Ende seines Kriegerdaseins sein. Wenn mein Plan funktionierte, würde er sich danach wohl oder übel in den Ältestenbau begeben müssen. Die Laute des Kampfes drangen nicht in meinen Kopf hinein. Ich wollte mich nicht ablenken lassen, ich wollte meinen Plan durchziehen! Diese Schlacht würde der MorgenClan nicht so schnell vergessen. Mein Herzschlag verschnellerte sich. Ich machte mich bereit, dann wird er gleich um Gnade flehen. Wütend sprang ich in die Höhe und warf mich mit einem wütenden Schrei auf meinen Gegenüber. Erschrocken drehte sich Himbeerschweif, meine Clangefährtin um, dann schienen ihre Augen "Danke! Ich habe ihn gar nicht gesehen!", zu sagen. Mit einem überraschten Laut, brach der Haufen Fuchsdung unter mir zusammen. Ich biss ihm schnell ins Ohr, während ich mit meinen Krallen seinen Rücken zerkratzte. Doch er schüttelte mich ab und sah nach, wer ihn da bei seinem Versuch Himbeerstreif zu verletzen, gestört hatte. "Drachenherz..", sagte er langsam und bedrohlich und blickte mich aus schmalen Augen an. "Ja, Silberlicht", knurrte ich als Antwort leise, "Lange nicht gesehen, was?" Silberlicht, der 2. Anführer des MorgenClans, schaute mich höhnisch an. "Ach. Bist du denn auch stärker geworden, Drachenjunges?" "Pah! Willst du dich nicht selbst einmal davon überzeugen?" Ich fauchte und stürzte mich auf ihn. Zornig trommelte ich mit meinen Hinterpfoten auf ihn ein, dabei fuhr er mir mit einer Pfote über die Flanke. Ich sog vor Schmerz zischend die Luft ein. Etwas warmes tropfte an meiner Seite hinab, mein Fell wurde nass und die Wunde fing an zu brennen. Ich hasste ihn! Die eiskalte Wut packte mich, während ich versuchte ihm eigenen Schmerz zu bereiten. Sein Gesicht war mir sehr nah, als mir mein Plan wieder in den Sinn kam. Los! Ich kratzte ihm einmal quer über die Augen. Er zuckte zurück.. Es funktionierte! Der 2. Anführer taumelte und knurrte. Blut lief ihm über die Augen, er konnte nichts mehr sehen. "Dieses Mal hast du gewonnen aber nächstes Mal.. wirst du bereuen, jemals geboren worden zu sein!", zischte er voller Hass. Er versuchte zu fliehen. Sollte er nur, seine Lektion hatte er gelernt. "Rückzug MorgenClan", jaulte der Anführer des feindlichen Clans. So schnell wie sie gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch. "Sie versuchen es immer und immer wieder, dabei wissen sie doch selbst, dass sie nie gewinnen können! Warum versuchen sie es überhaupt?" Erschrocken sprang ich zur Seite. "Tauschweif! Hast du mich erschreckt!", miaute ich vorwurfsvoll. Aber er war mein bester Freund, weswegen ich ihm rasch wieder verzieh. Er schnurrte belustigt. "Warum, denkst du, greifen sie uns überhaupt an? Sie wissen doch, dass sie es nie schaffen werden!" Ich schaute zurück in die Richtung, wohin der MorgenClan verschwunden war. Um uns beide herum huschten unsere zwei Heilerkatzen herum, um alle Verletzten zu behandeln. Wortlos kam Nebelteich auf mich zu und drückte mir einige Spinnweben auf meine pochende Flanke. "Ich weiß es nicht..", flüsterte ich zu Tauschweif ohne meinen Blick abzuwenden, "Ich habe keinen blassen Schimmer.."

Warrior Cats „Im Bann des Schattens"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt