T H I R T Y N I N E

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T H I R T Y N I N E

Meine Atemzüge gingen so rasch und ruckartig, dass ich beinah Angst bekam, dass sie sich nicht mehr normalisieren würden. Mein Herz pochte wie verrückt und war gefüllt mit Aufregung und Angst, die meinen gesamten Körper beben ließ. Meine kühlen Fingerkuppen, die sich auf allerlei Tasten befanden, zitterten wild und kalter Schweiß lief meiner feuchten Haut hinunter. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich befand mich in der gesuchten Pilotenkanzel, wo ich nur vor wenigen Sekunden einen weiteren Arbeiter ausgeschalten hatte, indem ich ihn alles, was vor Minuten noch geschehen war, vergessen ließ. Und nun? Nun hatte ich es irgendwie hingekriegt - es war ja fast von einem Wunder zu reden - dieses Schiff auch minimal zu bewegen, was hoffentlich dazu reichen würde, dass Heimdall mich sah. Um mir bei dieser Tatsache ein wenig sicherer zu sein, hatte ich noch vor kurzem aus der Kuppel direkt vor mir irgendeinen Punkt fixiert und wie wild gewunken, in der Hoffnung, dass Heimdall dies als Zeichen verstand. Und zwar, dass ich lebte. Sicherlich würde diese ganze Aktion nicht unbemerkt bleiben - wenn Ronan auch nur einen Zentimeter gespürt hatte, der sich von der normalen Lokation unterschied, dann war ihm mit Sicherheit auch klar, dass ich etwas mit dieser ganzen Sache zu tun haben musste. Immerhin war ihm bestimmt bewusst, dass, selbst wenn wir uns nur wenige Stücke bewegt hätten, Heimdall mich sofort sehen könnte.

Und in exakt diesem Moment fing plötzlich ein markerschütternder Laut an zu ertönen, der sich in meinen Ohren wie eine Art Sirene anhörte. Vor Schreck zuckte ich zusammen und nahm meine Hände in Windeseile von den Tasten, um mich in die Richtung zu drehen, wo dieses merkwürdige Geräusch auch herkam. Ich entdeckte ein grell leuchtendes, feuerrotes Blinken einer Lampe, die sich inmitten der Pilotenkanzel befand. Ich brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass dies eine Art Alarmanlage war und sie ohne  Zweifel wegen mir einberufen wurde. Und zu meinem Glück musste der Alarm nicht nur in meiner Nähe angehen, sondern in dem gesamten Schiff. "Wenn mal vom Teufel spricht...", wisperte ich unmerklich und schloss im Unglauben kurz meine Augen, nur um sie gleich wieder zu öffnen. Na, großartig. Da hatte ich einmal kurz Ruhe von Fanatikern des Volkes der Kree und musste mich für wenige Minuten mal nicht mit irgendeiner Seele prügeln, so kam sofort das nächste Problem auf mich zu. Und in den nächsten Sekunden wurde es nur noch schlimmer. "Allierte und Freunde der Kree - Ich habe eine Botschaft mitzuteilen. Unsere angebliche neue Hilfe, das Mädchen mit den Eis - sowie Feuerkräften, hat sich als Verräterin entpuppt und unsere Gastfreundschaft ausgenutzt, um ihren eigenen Plan zu verwirklichen und sich von ihren Freunden zurück nach Asgard bringen zu lassen. Sie hat nicht nur Arbeiter und euren Angeheuerigen geschadet - Sie hat auch Nebula, Tochter des Thanos, in einen tödlichen Zustand versetzt. Momentan läuft sie frei in diesem Schiff herum und ist in der Lage, allem und jedem zu schaden. Sie befindet sich höchstwahrscheinlich in der Nähe der Kommandobrücke. Wir müssen nun alles tun um diese Verräterin aufzuhalten. Derjenige, der sie gefunden hat, wird reichlich belohnt. Bringt sie mir. So schnell wie möglich. Tod oder lebendig." Tod oder lebendig ... Das war die gefühlt hunderste Todesdrohung, die ich in diesem Schiff zu hören bekam. Und bis zu diesem Moment an, wurde sie Gott sei Dank noch nicht umgesetzt. Und ich versuchte auch alles, damit dies dabei blieb. Auch wenn mein Körper sich jetzt für hunderte von Jahren ausruhen könnte, war mein Geist noch hellwach. "Das werden wir ja noch sehen...", sprach ich mir selber mutig zu und wünschte mir sogar ein klein bisschen, dass jemand diesen kleinen Spruch von mir hörte. Das wäre ein ziemlich nettes Zitat gewesen.

Doch allzu viel Zeit blieb mir nicht, um mir über solche Nichtigkeiten großartige Gedanken zu machen, denn ich wurde schnell wieder in meine Gegenwart gezogen, als ich außerhalb des Cockpits einige, fremde Stimmen vernahm. Und die redeten relativ deutlich über mich. Diese schienen mir zwar noch etwas entfernt zu sein, doch das hieß nicht, dass mir groß Zeit blieb, um mir ein geniales Versteck zu suchen. Deswegen tat ich das Erstbeste, was mir in dieser kurzen Millisekunde einfiel, und huschte von den Tasten weg, hinüber an die eiserne Wand, gegen die ich mich, so gut wie es auch nur ging, presste. Ich hatte nicht wirklich viel Panik, da ich mir ja in den letzten Sekunden bewiesen hab, dass ich mich ganz gut wehren konnte. Aber selbst mit dieser Tatsache, hatte ich herzlich wenig Lust auf eine weitere Auseinandersetzung. Vorallem mit den ganzen, zirka hundert Mitgliedern des Schaffes. Darauf konnte ich sehr gut verzichten.

F I R E E M P R E S SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt