Kapitel 5, Harmony

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Währenddessen auf der Erde, half Harmony gerade ihrer Mutter beim Abwasch. Dabei schaute sie gedankenverloren aus dem Fenster, auf die Einfahrt, ihres großen Hauses.
„Harmony, du bist heute schon den ganzen Tag so verträumt, was ist los? Wenn es wegen diesem Jeremy ist...“
„Mom.“ Harmony unterbrach ihre Mutter noch mitten im Satz und biss sich auf ihre Unterlippe.
„Über Jeremy bin ich längst hinweg, er wollte nur das eine und ihm war mein Charakter gar nicht so wichtig…“
„Ach, Harmony“ Ihre Mutter nahm sie in den Arm. „Weißt du, dass bestimmt bald ein Junge kommt, der dich noch glücklicher machen kann, als alle Männer auf der ganzen Welt zusammen?
Warte einfach ab und laufe aber niemanden hinterher.“ Ihre Mutter hatte wieder einmal so recht. Sie liebte sie so sehr. „Aber wahrscheinlich finde ich ja doch keinen auf dieser Erde.“
Ihre Mutter schmunzelte. „Dann halt nicht. Dann ist er halt ein Außerirdischer. Wer weiß, vielleicht kann er dich ja dann mit seiner fliegenden Untertasse mal pünktlich nach Hause bringen.“ Jetzt musste Harmony lachen. Ihre Mutter war einfach fabelhaft, aber wenn man es genau nahm auch etwas komisch.

Harmonys lebte mit ihrem großen Bruder Valentin und ihren Eltern in einem Haus, auf Mercer Island, bei Seattle. Sie liebte es hier. Von ihrem Dachzimmer konnte sie immer auf den großen See schauen, wo die Häuser drumherum standen. Wenn sie nicht einschlafen konnte, schaute sie immer aus dem Fenster und sah den Flugzeugen am Himmelszelt zu, wie sie blinkten und durch die dunkle Nacht glitten.

Nachdem sie mit dem Abwasch fertig war, entschied sich Harmony noch zu ihrer besten Freundin zu gehen. Da Layla nur eine Straße weiter wohnte und es sowieso Freitag war, hatten ihre Eltern auch nichts dagegen. Wahrscheinlich würde es spät werden.
Harmony zog sich noch schnell ihre Jacke an und machte ihren Zopf auf, sodass ihre langen braunen Haare auf ihre Schultern fielen.
Auf der Straße vor ihrem Haus fuhren nur wenige Autos. Der Wind blies ihr ins Gesicht, es fühlte sich gut an. Jedoch änderte sich dieses wohltuende Gefühl schlagartig in Angst um, als sie sich ein bisschen von ihrem Haus entfernt hatte. Sie drehte sich um. Wurde sie beobachtet? Nein, da war niemand. Nur eine Straße, paar Häuser und viele Bäume. Jetzt wurde sie also verrückt. Harmony drehte sich wieder um und lief einfach weiter. Nach ein paar Schritten hatte sie aber wieder diesen Drang sich umzudrehen. Aber anstatt dies zu tun, lief sie einfach schneller weiter. Vor Laylas Haus wagte sie nochmal einen Blick hinter sich.
Dabei erschrak sie.

The boy from spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt