Kapitel 16, Tijan

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Auch wenn sie mit Lichtgeschwindigkeit folgen, als Tijan aus dem großen Fenster sah, sah er nur langsam verschiedenste Planeten vorbeiziehen. Einige Planeten kannte er. Über die hatte er in der NN gelernt. Doch umso länger sie flogen, umso weniger schienen ihm bekannt zu sein. Es war wundervoll. Alles um sie herum war so still, sie waren schwerelos und die ganze Crew schien nun entspannter den je zu sein. Cosmo drehte seinen Cockpitstuhl um und wendete sich an die Crew: "Nach meinen Berechnungen zufolge werden wir in circa einer Stunde in das Paralleluniversum eintauchen, das wird eins der schwierigsten Dinge auf unserem Hinflug." Kyrill, der nun große, ängstliche Augen machte, war Cosmo aufgefallen. Die Helme hatten sie schon längst wieder hochgeklappt. "Louis und ich haben einen Kurs mal zu dieser Angelegenheit belegt. Deswegen hat uns-" Er schaute zu Boden. "...Grace auch als Piloten eingeteilt." Tijan war sich nicht sicher was zwischen Cosmo und Grace war, denn sie war immerhin seine Vorgesetzte...

Als Tijan sich einem Buch über die Erde widmete, suchte Kyrill das Wort mit Crystal. "Professor Halon ist also dein Vater?" Überrascht, dass sie jemand über ihren Vater fragte antwortete Crystal: "Ja, ich wohne schon mein ganzes Leben mit ihm in der Nuvu Navy." "Und was ist mit deiner Mutter?" Und auf einmal sah man den Schmerz in Crystals Gesicht. Den Schmerz den sie immer verstecken versuchte. Sie wollte niemanden an ihre Gefühle lassen. Und das machte Kyrill ein schlechtes Gewissen, dass er so direkt gefragt hatte. Doch Crystal antwortete: "Meine Mutter ist gestorben als ich noch ein kleines Kind war. Ich kann mich gar nicht mehr genau an sie erinnern. Mein Vater redet nicht oft über sie. Ich sehe wie es ihm weh tut. Und ich möchte ihn nicht mit meiner ganzen Fragerei noch trauriger machen. Er erzählt mir sowieso sehr wenig über sie." "Das tut mir leid." Crystal drückte ihre Lippen aufeinander und zuckte traurig mit den Schultern. Dann wendete sie sich zum Fenster. Das Gespräch war somit beendet. Sie starrte den vorbeifliegenden Sternen nach und wünschte sich, niemals jemanden so nah an ihre Gefühle rangelassen zu haben. Sie wollte in ihrer Hülle leben, da wo ihr niemand was antun konnte. Doch bei Kyrill konnte sie einfach nicht zumachen.

The boy from spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt