Chapter 34

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 Harry

Als mein Handy klingelte spürte ich wie mein Körper anfing zu kribbeln. Ich hoffte darauf, dass Louis anrufen würde. Ich hoffte so sehr er würde sich um mich kümmern. 

Meine Haare hingen leicht verschwitzt in mein Gesicht und ich starrte auf das beschriebene Blatt vor mir. 

Sein Song war fast fertig. 

Ich saß schon seit Stunden davor. 

Ich hörte mir immer wieder seine Aufnahme an, spielte mir den Song selber vor und korrigierte kleine Fehler meinerseits. 

Geschwächt stand ich auf und lief langsam zum Handy. 

Ich sollte eigentlich glücklich sein, dass mich überhaupt jemand anrief, ich sollte glücklich sein, dass jemand an mich dachte.

Aber es war nicht Louis. 

"Hey." Sagte ich leise in den Hörer. 

"Harry. Bist du dran, hier ist Niall?" 

Ich runzelte die Stirn. 

"Ja." Antwortete ich und hörte dann wie Niall sich kurz entschuldigte. "Du hörst dich total verändert an..." sagte er verunsichert und ich lief zum Fenster. Ich stützte mich auf die Fensterbank und beobachtete die kleinen Kinder auf der Straße spielen.

"Warum rufst du an?" Fragte ich nun als kurze Stille herrschte. 

"Ich will unbedingt mit dir sprechen, Harry, es ist wichtig. Sehr wichtig..." 

Ich spürte mein Ohr pochen, als Niall 'sehr wichtig' betonte. Ich hielt mich zurück und wartete darauf, dass er anfing zu sprechen. 

"Glaubst du nicht auch das irgendwas in all dem was im Moment passiert falsch läuft?" 

Ich stockte und in meinem Kopf schrie ´alles´, alles pochte, alles drückte, meine Gedanken wollten heraus. Sie schrien 'Ja. Irgendwas stimmt nicht. Alles ist falsch'. Doch ich blieb äußerlich ruhig, presste meine Gefühle und Gedanken unter eine Decke und erstickte sie. 

"Naja, nein, ich denke es war alles meine Schuld was hier passiert. Louis braucht mich nicht mehr, ich verletze ihn nur, er hat jetzt diese...." ich wagte es nicht ihren Namen auszusprechen. "Er hat jetzt eine Freundin. Wenn sie ihn glücklich macht, macht es mich glücklich..." 

Tränen schossen in meine Augen. 

"Du hörst dich aber nicht glücklich an, Harry." Niall klang so sauer und doch total zurückgezogen. 

"Ich bin..." 

Ich schniefte kurz, starrte auf meinen Unterarm, welcher von Narben geprägt war, an und redete weiter.

"...glücklich." 

Ich hatte nicht aufhören können mir wehzutun. 

Mir ging es gut, wirklich, ich fühlte ja nun jeden Tag die Schmerzen die mir zustanden.

Mir ging es gut. 

"Das glaube ich dir nicht, Harry. Aber ich will dir eigentlich ja noch etwas ganz anderes erzählen." 

Ich wischte die Tränen aus meinen Augen und ließ ein unterdrücktes "Mhm." ab. 

"Simon hat das alles so geplant. Er hat Eleanor extra für dich ersetzt. Er will, dass Louis eine Freundin hat, keinen Freund. Simon glaubt, es würde der Band am Ruf schaden, ein Schwules Paar zu haben. Verstehst du was ich meine?" 

Mein Atem ging schneller. 

"Weiß Louis davon?" 

"Nein. Harry. Davon wissen nur Zayn, Liam und ich. Aber wir werden von Simon und dem Management so unter Druck gesetzt, dass wir es uns nicht trauen euch etwas zu erzählen, sie drohen uns mit der Kündigung, sie überwachen unsere Handys. Sie überwachen alles." 

TORN (Larry Stylinson FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt