10. „Auf nach Hogsmeade!"

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Am nächsten Morgen lag Hermine entgegen ihrer Gewohnheiten noch um zehn Uhr morgens im Bett. Zum Glück war heute Samstag, denn so konnte sie sich dies ausnahmsweise einmal erlauben. Allerdings war der Grund, weshalb sie noch nicht aufgestanden war nicht so erfreulich. Nachdem sie gestern Abend mit dem blonden Slytherin ihre Partnerarbeit in Zaubertränke beendet hatte, war ihr eine alarmierende Erkenntnis gekommen. Sie hatte mithilfe des Amortentias herausfinden wollten, welchen Duft er für den jungen Malfoy ausstrahlte, doch stattdessen hatte sie ihren eigenen gerochen. Somit war sie vollkommen aus der Bahn geworfen worden und hatte sich nicht auf ihr Vorhaben konzentrieren können. Immer wieder fragte sie sich, wie das möglich sein konnte, dass der stärkste Liebestrank diesen Duft für sie versprühte. So war es gekommen, dass sie fast zwei Stunden lang wach gelegen und versucht hatte, eine logische Erklärung dazu zu finden, jedoch war sie dabei kläglich gescheitert. Schließlich war sie dann doch nach längeren Versuchen eingeschlafen.

Immer noch erschöpft von dieser anstrengenden Nacht drehte sie sich zur Seite und blickte verschlafen auf ihren roten Vorhang, den ihr den Blick ins Schlafzimmer verwehrte. Mit einem Schlag war sie jedoch hell wach, als plötzlich eine Tür laut geöffnet und wieder geschlossen wurde. Daraufhin ertönte ein freudiges Quietschen.

»Sei besser leise, Lavender«, hörte sie die ermahnende Stimme von Parvati Patil, »Hermine schläft noch.«

»Sie schläft noch?«, erwiderte die Angesprochene spöttisch. »Sie ist doch diejenige, die uns immer sagt, dass wir früher aufstehen sollen, weil wir ja sonst fast den ganzen Tag verschlafen.«

Am Ende hin hatte sie Hermines Stimme versucht nachzuahmen, woraufhin Parvati in ein leises Kichern verfiel.

»Sag mal, wie kommt es, dass du so gute Laune hast?«, fragte sie schließlich an ihre Freundin gewandt.

»Stimmt, das muss ich dir unbedingt erzählen«, quietschte Lavender schon wieder drauflos, woraufhin ein Geräusch zu hören war, als hätten sich die beiden auf einem der Betten niedergelassen.

Da die junge Granger sowieso nichts Besseres zu tun hatte, legte sie sich wieder auf den Rücken und lauschte neugierig den folgenden Worten.

»Also ... heute Morgen war ich früh aufgestanden, weil meine Mutter mir einen Brief aus Amerika schicken wollte -«

»Warum ist sie denn in Amerika?«

»Meine Großmutter hat sich den Knöchel verletzt, daher will Mum sie nicht alleine lassen, bis sie wieder genesen ist ...«, erklärte sie kurz angebunden. »Jedenfalls als ich wieder hierher zurückkommen wollte, um mich noch etwas hinzulegen, musste ich ja an der Großen Halle vorbeigehen.«

»Stimmt.«

»Genau in dem Moment habe ich gesehen, wie Ron sie betreten hat ...«

Hermine spitzte augenblicklich die Ohren, denn es war ungewöhnlich, dass der junge Weasley so früh aufstand, auch wenn er dafür bekannt war, immer hungrig zu sein.

»Also hatte ich mich kurzer Hand entschieden einen kurzen Abstecher in der Halle zu machen. Er sah ein wenig deprimiert aus, daher habe ich mich zu ihm gesetzt und ihn gefragt, was los sei?«

»Und was hat er gesagt?«

»Er meinte ...«, begann sie aufgeregt, »er meinte, dass er nun offensichtlich keine Begleitung mehr für den Ball kommende Woche hat. Da habe ich ihn natürlich sofort gefragt, wie das möglich sein konnte und ...«

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