Wütend stampfte Hermine zum Quidditchstadion, dabei musste sie sich stark zurückhalten, sich nicht umzudrehen und der Schlange einen Fluch auf den Hals zu hexen. Natürlich hatte er es nicht lassen können, und musste ihr wieder und wieder unter die Nase reiben, dass sie bloß von Muggeln abstammte. Er hielt sich für etwas Besseres, nur, weil er aus einer alten Zaubererfamilie kam, doch das war noch lange kein Grund überheblich zu werden. Ron beispielshalber machte sich nichts aus der Tatsache, dass er ein Reinblut war – wie der Malfoy-Erbe es so gerne formulierte! Es schien, als wäre er regelrecht besessen davon ihr bei jeder Gelegenheit bewusst zu machen, dass sie bloß ein wertloses Schlammblut war. Wenn er doch nur wüsste, wie sehr er sie jedes Mal damit verletzte – doch so wie sie ihn kannte, würde das nichts im Geringsten ändern.
Abrupt blieb sie stehen, als ein schrecklicher Gedanke durch ihren Kopf schoss. Was wenn Pansy und Draco dies alles geplant hatten, nur um sie vor der gesamten Schule bloßzustellen? Nein! Das war unsinnig! Pansys Tränen waren echt gewesen und der junge Malfoy hatte sie wie immer nur aufziehen wollen mit seinem lächerlichen Verhalten. Das war einfach kindisch und eigentlich sollte sie nicht darauf eingehen, doch sie konnte nicht anders. Es war ein wunder Punkt in ihrer Vergangenheit, den sie allmählich vergessen wollte, aber mit seinen ständigen Sticheleien machte er es unmöglich.
Mittlerweile war sie am Spielfeld angelangt, sodass sie stehen blieb und ein paar Mal tief ein- und ausatmete. Allerdings half diese Entspannungsübung nicht sonderlich viel, daher hoffte sie, dass das gemeinsame Treffen mit ihren besten Freunden mehr erreichen würde.
Während sie also bei den Umkleidekabinen auf die Jungs wartete, wanderten ihre Gedanken erneut zu Pansy. Wohl oder Übel musste sie sich erneut einem Gespräch mit dem Slytherin aussetzen, wenn der Plan nicht ins Wasser fallen sollte. Jedoch würde sie es auf eine andere Weise versuchen müssen, da eine direkte Konfrontation ihrerseits kläglich gescheitert war. Mit neuem Mut begrüßte sie die beiden Gryffindors und ging zufrieden neben ihnen her nach Hogsmeade.
»Und, Hermine? Ron hat mir erzählt, dass der Aufsatz für Snape doch recht schwer ist«, eröffnete Harry nach einigen Minuten ein Gespräch. »Bist du denn bereits etwas vorangekommen?«
»Naja, nicht wirklich«, entgegnete sie wahrheitsgemäß. »Allerdings habe ich ein Buch in der Bibliothek gefunden, wo einige nützliche Informationen drinstehen.«
»Das ist ja großartig, Mine«, meinte Ron freudig und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, was sie verlegen erwiderte.
»Und wie war das Training, Jungs?«, fragte sie mit ehrlicher Interesse.
»Es war sehr anstrengend«, gestand Harry, ehe er sich an den Rothaarigen wandte und ihm anerkennend auf die Schulter klopfte, »doch Ron hat heute wirklich eine hohe Leistung erzielt.«
»Ach, wirklich?«, erwiderte sie freudestrahlend.
»Ja, das war wirklich hervorragend«, bekräftigte der junge Potter seine Worte.
»Du übertreibst doch nur, Harry«, behauptete Ron kleinlaut, »so gut war ich nun wirklich nicht.«
»Doch das warst du«, beschwichtigte der Angesprochene und erklärte ausführlich die Flugmanöver des rothaarigen Weasleys.
Hermine hörte aufmerksam zu, auch wenn sie wie immer nicht viel davon verstand und eigentlich nicht begreifen konnte, was so interessant an diesem Sport war. Jedoch gönnte sie Ron dieses Lob. Er konnte es durchaus gut gebrauchen, wenn sie daran dachte, wie oft die Schlangen sich bereits lustig über ihn gemacht hatten, weil er immer so nervös beim Fliegen war und dadurch unsicher wurde.
Schließlich kamen sie im Dorf an und begaben sich nach einer stummen Absprache zum Drei Besen. Wie gewohnt setzten sie sich an einen Tisch etwas abseits des Geschehens, während Harry sich bereit erklärte ihre Bestellung an der Theke aufzugeben und sie sogleich zu bezahlen. Somit schien Ron diese kleine Gelegenheit der Zweisamkeit zu nutzen, um Hermine nach ihrem Wohlbefinden zu fragen.
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Geständnisse ✔
Fanfic[Dramione Fan-Fiction] Ursprünglich hatte Hermine Pansy bloß helfen und ihr ein offenes Ohr zur Verfügung stellen wollen, doch das Schicksal hatte scheinbar andere Pläne mit ihr ... Sie begibt sich auf eine Reise, die mehr als nur ihren Verstand ben...