Grace

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Sie kümmerten sich alle um mich, außer Jonas.
Er war einfach gegangen.

Deshalb lag ich alleine in meinem Bett und heulte mir die Seele aus dem Leib.
Er war bestimmt bei Jessica und glücklich ohne ein Mädchen mit Problemen wie mich.

Allein wegen diesem Gedanken musste ich noch mehr weinen.

Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete saß Jonas an meinem Bett.
Er schaute mich an und ich starrte in seine braunen Augen zurück.

"Es tut mir so leid, dass ich gegangen bin, aber ich konnte das noch länger sehen." Fing er an.
"Wieso Jessica?" Fragte ich nur.
"Du warst weg. Ich musste mich irgendwie davon  ablenken dass du nicht mehr hier warst. Es War ein Fehler. Ich empfinde  nichts für sie uns das mit dem Kuss hättest du nicht sehen dürfen."
"Ich habe es aber. Und es hat mein Vertrauen in dich gebrochen." Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen.
Er strich sie mir zärtlich weg und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich" sagte er.
Ich starrte ihn an.
Ich liebte ihn auch, doch das Vertrauen fehlte.
"Du würdest immer wieder zu Jessica gehen, wenn ich weg wäre." Das wollte ich nicht sagen. Es kam einfach so raus.
Er senkte den Blick. "Vielleicht. Aber sie lässt mich dich vergessen. Sie gibt mir das, was du nicht kannst."

Er hatte mit ihr geschlafen.
Und er würde es jederzeit wieder tun. "Du willst mich vergessen. Sag halt gleich, dass es ist, weil ich nicht mit dir schlafe, weil ich einfach schlechtes erlebt habe. Du hast es praktisch miterlebt und es gesehen." Ich brach endgültig in Tränen aus, während ich ihn anschrie.

Ich rannte ins Bad und knallte die Tür zu. Wie konnte er nur. Er kannte mich, er wusste, wie es mit geht und trotzdem verletzte er mich wieder.

Ich sank heulend an der Wand herunter und griff nach der Klinge.

Wieder tat ich es.
Wieder brauchte ich es.
Wegen ihm.
Weil er mich immer wieder verletzte.
Weil ich ihn liebte.

Meine Sicht War verschwommen wegen den Tränen.
Doch ich setzte die Klinge an.

Ein Schnitt. Und noch einer.
Es tat nicht weh, doch ich heulte bei jedem heftiger.
Mein Arm war blutüberströmt und das Blut tropfte bereits auf den Boden. Auch meine Kleidung war mit Blut voll.

Ich konnte nicht mehr.

Die Klinge fiel aus meiner Hand und weinend sank ich endgültig auf den Boden.

Scars and HurtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt