Erwachen

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Ich blinzelte verwirrt, als ich in einem mir unbekannten Raum aufwachte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich an das Vergangene erinnerte. Mit meiner Zunge befühlte ich vorsichtig meine Zähne. Tatsächlich. Reißzähne. Ich war nun tatsächlich ein Vampir. Eine Draculina. Ich hob die Bettdecke an und stellte fest, dass meine Wunden verschwunden waren. Ebenso wie der Rest meiner Kleidung. Ich zuckte zusammen, als eine wohlklingende Stimme neben meinem Bett ertönte: „Wie geht es dir?" Ich wurde rot und versuchte hastig meinen Oberkörper mit der Bettdecke zu bedecken. „G... gut.", stotterte ich unsicher und wandte langsam den Kopf, um ihn anzusehen.

Ein Grinsen zierte seine Lippen, während sein Blick auf mir ruhte. Es würde mich nicht wundern, wenn ein Vampir wie er durch dieses dünne Laken sehen könnte, fuhr mir ein Gedanke durch den Kopf. Ich ignorierte diese fixe Idee und sah mich in dem Raum um. Der ganze Raum, Decke, Boden Wände, alles bestand aus Stein. Es gab keine Fenster und nur eine Tür. Bis auf das Bett befand sich kaum etwas darin. Ich musste nur eins und eins zusammen zählen, um zu erkennen, dass ich mich in dem Hauptquartier der Hellsing-Organisation befinden musste. Gerade als mir die Stille unangenehm wurde und ich erwog etwas zu sagen, öffnete sich die Tür und zwei Männer betraten den Raum. Als der jüngere der Beiden mich erkannte, stürmte er auf mich zu und umarmte mich. „Kasumi!", rief er aus und mir kam es vor, als sei er kurz davor in Tränen auszubrechen. Ich achtete darauf, dass die Bettdecke dort blieb, wo ich sie haben wollte und sah zu dem mir wohl bekannten Mann auf. Ich spürte die fragenden Blicke von Alucard und dem anderen Mann.

„Onkel...", begann ich und zog in Betracht ihn zu bitten, dass er mich loslassen sollte, denn zugegebenermaßen war mir die Umarmung peinlich, obwohl ich sie unter anderen Umständen hätte genießen können. Aber da lies er bereits von mir ab und wandte sich Alucard zu: „Ich wusste ja nicht, dass sie diejenige ist, die du zum Vampir gemacht hast, Alucard." Dann sah er wieder mich an: „Was ist mit deinen Eltern und deiner Schwester?" Ich blickte zu Boden und Alucard antwortete anstatt meiner: „Außer ihr lebte niemand mehr." Wenn man einen Vampir als lebendig bezeichnen konnte. Alucard schaute abwechselnd meinen Onkel und mich an und fragte: „Sie ist also deine Nichte, Walter?" Dieser nickte stolz und Alucard fügte hinzu: „Nun sie hat deine Ausstrahlung, Todesengel." Ich zog eine Augenbraue hoch, als ich den Spitznamen meines Onkels vernahm. Todesengel? Bevor ich daran denken konnte, zu fragen was es mit diesem Spitznamen auf sich hatte, räusperte sich der Mann, der am Ende meines Bettes stand. Walter schien zu bemerkten, dass er sich für einen Augenblick selbst vergessen hatte, trat einen Schritt von meinem Bett zurück und verbeugte sich höflich: „Verzeihen Sie mir, Sir Hellsing."

Dies war also der Oberhaupt der Hellsing Familie, Sir Arthur Hellsing, rief ich mir ins Gedächtnis. „Schon gut, Walter." Locker winkte er ab und lächelte mich freundlich an. „Ich bin Arthur Hellsing.", stellte er sich vor, „Und du bist Kasumi Dornez?", fragte er mich und ich nickte. Sein Lächeln wurde breiter: „Nur nicht so schüchtern." Dann wandte er sich an meinen Onkel: „Walter!" „Ja, Sir?" „Geben Sie ihrer Nichte eine unserer Uniformen." Walter nickte und verbeugte sich höflich, als er den Raum verlies um das Gewünschte zu holen. Arthur betrachtete mich eine Weile, ehe er fragte: „Dein Vater hat dich sicherlich über unsere Organisation aufgeklärt." Ich nickte abermals und Sir Hellsings Blick wurde um eine Spur trauriger. „Ein guter Mann, dein Vater und deine Mutter war eine hübsche Frau gewesen. Mein Beileid." Ich nahm seine Anteilnahme schweigend hin und horchte auf, als Walter zurückkehrte. In seinen Händen trug er eine zusammen gefaltete Uniform welche er vor mich auf das Bett legte. „Du bist ab heute ein Mitglied unserer Organisation.", erklärte Arthur munter, „Und hilfst uns im Kampf gegen Vampire und Ghouls. Ich nehme an du bist dem Umgang von Waffen vertraut?" Wieder nickte ich nur. Der blonde Mann lachte etwas und sagte: „Ich hoffe, dass wir bald deine süße Stimme vernehmen können. Aber du brauchst sicher etwas Zeit um dich einzugewöhnen. Das Ganze ist ja noch ziemlich neu für dich."

Hellsing ~A Deathangel Midian~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt