Liyana Tauriell - Die Tochter des Waldes

NEUNTES KAPITEL: Arwen Abendstern

Liyana folgte Glorfindel der sie zu dem Zimmer geleitete, das Elrond ihr zu gewiesen hatte. Fasziniert blickte sich Liyana um. Bruchtal war wunderschön und sie hatte das Gefühl nie mehr hier weg zu wollen. Es strahlte eine Friedlichkeit und Ruhe aus, die sie in ihrem Leben nie gefühlt hatte. Leise seufzte sie, sie kannte ihre Prophezeiung, auch hier würde es sie wahrscheinlich nicht lang halten.

»Da drüben sind die Ställe, Elrond stellt dir, für die Zeit die du hier verbringst ein Pferd zu Verfügung, damit du wann immer du willst ausreiten kannst. Unser Herr hält dies als gut Möglichkeit um Gedanken zu ordnen, auch er selbst tut dies oft sowie die Herrin Arwen«,  Glorfindel holte Liyana mit diesen Worten aus ihren Gedanken und ihr Kopf schnell bei den Worten des Elben hoch. Ihr war plötzlich Delu wieder eingefallen.  Sie hatte ihren treuen Hengst ja hier her entsannt. Wie hatte sie ihn nur vergessen können.

Leise Pfiff sie ihren Rufe nach ihm durch ihre Zähne.

Sofort schwangen die Türen des Stalls schwangen auf und da stand Delu. Sofort stürzte Liyana auf ihn zu, »Delu« flüsterte sie leise und leget dann sanft ihre Arme um den Hals des Pferdes, welches nun zufrieden schnaufte. »Ich hab die so vermisst Delu«, lächelte sie in sein Fell. Gerade als sie sich wieder löste huschte Ninim auf den Rücken des schwarzen Hengstes »Ich hab dich auch vermisst mein Freund«, piepste sie und kuschelte sich dann in die Kule in der sie immer auf Delu gelegen hatte. Wieder schnaufte Delu zufrieden.

Glorfindel betrachtete das Spektakel vor sich verwirrt und kam nun langsam dazu. »Ihr seid also seine Besitzerin, wir haben uns schon gewundert wann diese auftauchen würde.« Liyana nickte dem Elben zu. »Nun dann gehören dir auch die Sachen die bei ihm waren, ich werde anordnen das sie auf dein Zimmer gebracht werden. Aber sagt mir seid ihr wirklich nur eine einfache Elbe, denn solch Schmuck, den der Hengst bei sich trug, tragen nur Elben von hohem stand« in Glorfindel Stimme schwang nun Ehrfurcht mit.

Traurig senkte Liyana ihren Kopf, »Ich kenne meine Herkunft nicht Glorfindel, deshalb kann ich deine Frage auch nicht beantworten.« flüsterte sie dann und Glorfindel merkte rasch das er wohl das falsche Thema angesprochen hatte. »Nun denn wollt ihr nicht euer Zimmer sehen?« fragte er um sie auf andere Gedanken zu bringen und Liyana nickte. Sie wollte gerade Delu wieder in den Stall zurück führen, als ein Reiter auf den Hof geprescht kam, oder besser gesagt eine Reiterin.
Sie ritt einen weisen Hengst.
Liyana musterte die Reiterin. Sie schien jung, aber auch wieder nicht. Die Flechten ihres dunklen Haars waren noch nicht versilbert, ihr reines Gesicht war makellos und glatt und der Sternenschein leuchtete aus ihren Augen, die Grau waren wie eine wolkenlose Nacht. Sie sah aus wie eine Königin, die schon viel erlebt hatte und aus ihrem Gesicht sprachen Wissen und Verstand. Liyana erkannte sofort wer die Elbin war und warum Aragorn diese Elbe liebt.

»Meine Herrin Arwen«, grüsste Glorfindel die hohe Elbe und auch Liyana neigte den Kopf. Neugierig blickte nun auch Arwen Liyana an. »Oh wir haben Besuch«, lächelte sie freundlich und sprang von ihrem Pferd, dann kam sie auf sie zu. »Willkommen im Hause meines Vaters, Fremde«, begrüsste sie Liyana, dann viel ihr blick auf Delu, »Er gehört dir?« Liyana nickte. »Er ist ein wunderschönes und kluges Tier. Lange hat er auf dich gewartet« sagte Arwen und fuhr leicht über die Nüstern Delu's. Nun lächelte auch Liyana »Ich hab ihn vermisst und immer auf diesen Tag gehofft. Er hat mir schon oft das Leben gerettet.« sagte sie. Nun wandte sich Arwen wieder an Glorfindel »Glorfindel, bring doch die beiden Pferde in den Stall und ich bringe, oh ich weiss ja noch nicht einmal dein Name...«, merkte Arwen und Liyana kicherte »Liyana«, antwortete sie dann und auch Arwen musste schmunzeln. »Nun denn Liyana, ich geleite dich auf dein Zimmer« schloss sie dann. Sie übergaben beide die Zügel Glorfindel und dann folgte Liyana Arwen.