Seit zwei Tagen nun schon war Arwen auf der Suche. Sie war sofort nach dem ihr Vater sie losgeschickt hatte los geritten. Sorge trieb sie, sorge um Liyana. Der Zusammenbruch ihrer Freundin machte der Elbin zu schaffen. Liyana war noch nicht bereit für solche Aufgaben.
Aber Arwens größte Sorge galt dem Ringträger und Aragorn.
Aragorn oh wie sie ihn vermisst hatte, seit seinem Brief war er kein einziges Mal auf Besuch gekommen und auch wenn Arwen das gewusst hatte, verminderte dies nicht ihre Sehnsucht.
Zwei Tagesritte war sie nun schon unterwegs und sie kam der Wetterspitze immer näher. Immer mehr sorge stieg ihn ihr auf.
Kurz vor der Wetterspitze drehte Arwen ihren weissen Hengst wieder. Die Gefährten mussten schon weiter von diesem Berg entfernt sein. Dieses Mal führte Arwen jedoch ihr Pferd vom Pfad ab in die Wälder. Das wäre der Weg den ihr Geliebter wählen würde, wenn er ihn Gefahr war, das wusste sie.
Arwen war nun schon einen weiteren halben Tagesritt unterwegs und schon etwas tiefer im Wald, als sie etwas entdeckte. Langsam stieg sie von ihrem Pferd ab. In dem weichem Waldboden hatte ein leichter Lederschuh seinen Abdruck hinterlassen. Er war noch ganz frisch. Jemand musste gerade erst dort an diesem Ort vorbei gelaufen sein.
Leise folgte sie den nur für geschulte Augen sichtbaren Schuhabdrücken, dann sah sie ihn.An den Boden gekauert, ein Kraut auszupfend. Sofort zog sie schmunzelnd ihr Schwert und hielt es ihm an die Kehle. »Was ist das? Ein Waldläufer der nicht auf der Hut ist?« sagte sie amüsiert, wissend das er sin an ihrer Stimme erkennen würde. »Arwen!« rief er leise aus und sprang auf. Sofort vielen sich die beiden in die Arme. »Wo sind Frodo und die anderen?« fragte sie als sie sich wieder lösten. Sofort berichtete Aragorn was an der Wetterspitze geschehen war. Arwen drängte ihn darauf sie zu dem kranken Hobbit zu bringen.
Sam saß neben Frodo während sie auf Streichers Rückkehr warteten. Der Waldläufer hatte ein Kraut besorgen wollen, das Frodo helfen würde. Merry und Pippin hielten Wache. Plötzlich prescht jedoch ein weisses Pferd auf die Lichtung und eine wunderschöne junge Frau sprang ab. Helles Licht umgab sie und als sie Frodo sah sprach sie elbische Worte.
»Frodo, im Arwen. Tellin le thaed. Lasto beth nin, tolo dan nan galad.«
Während sie sprach kam auch Streicher auf der Lichtung an.
»Wer ist sie?« fragte Merry sofort, doch der Waldläufer und die Elbe ließen sich sofort neben Frodo fallen. »Frodo«, sagte sie noch einmal und Streicher riss von dem Kraut ab das er mitgebracht hatte vermischte es mit Spucke und drückte es auf Frodo's Wund.
»Sie ist eine Elbe«, antwortete Sam Merry
»Er schwindet hinüber«, flüsterte die Elbe, »Er hält nicht mehr lang durch. Wir müssen ihn zu meinem Vater bringen.« sprach sie weiter. Sofort hoben die beiden nun Frodo auf und setzten ihn auf das Pferd.»Seit zwei Tagen suche ich euch.« redet sie weite, wurde jedoch von wieder von Merry unterbrochen »Wohin bringst du ihn?« Aber sie beachtet ihn nicht und sprach weiter, »Fünf Ringgeister folgen euch, wo die anderen vier sind weiss ich nicht.« Streicher hatte während das Pferd bereit gemacht und Frodo befestigt.
»Dartho guin Berian. Rych le ad tolthathon«, sprach Streichern nun auf elbisch.
»Hon mabathon. Rochon ellnit im.«
antwortet ihm die Elbe sofort, Streicher sah darüber nicht glücklich aus und schüttelt leicht den Kopf.
»Andelu i ven« sagte er besorgt.
»Was reden sie da?« fragte Pippin im Hintergrund. Aber die Elbe sprach schon weiter.
»Frodo schwindet. Ae athradon i hír, tûr gwaith nin beriatha hon. Ich fürchte sie nicht«, redet sie weiter auf Streicher ein. Vorsicht nahm dieser die Hand der Elbe. »Be iest lîn« seufzte er und die Elbe nickte ihm zu, dann stieg sie mit seiner Hilfe auf ihr Pferd, Frodo vor sich.»Arwen, reite schnell. Sieh nicht zurück.« sagte Streicher sobald sie oben saß und diese nickte ihm zu, dann rief sie ihrem Pferd zu, »Noro lim Asfaloth, noro lim.
Noro lim!« sofort schoss dieses davon.Asfaloth preschte mit seiner schnellsten Geschwindigkeit über die offen Ebene vor der Furt. Arwen trieb in immer mehr an. Doch bald schon konnte sie die Hufe der schwarzen Reiter hören und zu ihrem Schreck kamen sie immer näher. Zuerst waren es nur zwei doch schon bald wurden es mehr. Sie zählte bald schon acht an der Zahl. Arwen preschte nun durch das kleine Waldstück vor der Furt. Es war die reinste Verfolgungsjagd, immer wieder entwischt sie ihnen im letzten Moment mit eine Hacken. Einer der Reiter war einmal fast so nah, das er Frodo beinahe berühren konnte. Sofort trieb Arwen ihr Pferd noch mehr an und ein Wettlauf mit der Zeit begann. Wie ein Kaninchen lies sie Asfaloth weiterhin Haken schlagen und entkam so immer knapp bis sie endlich das Ufer erreichten. Sofort preschte sie etwas erleichtert durch das seichte Wasser auf die andere Uferseite.
Die Pferde der Neun schreckten zurück vor dem Wasser und bremsten ab. Arwen wendete Asfaloth. Einen Moment blickte sie der Anführer an, dann rief er mit unheimlicher Stimme, »Gib den Halbling auf Elbenweib!«Doch Arwen zeigte keine Angst, sofort zog sie ihre Elbenklinge und rief, »Wenn ihr in haben wollt, kommt und holt ihn euch.«
Einen Moment schienen die Ringgeister tatsächlich zu zögern, doch dann zogen auch sie ihre Klingen und trieben ihre Pferde an. Sie preschten in das seichte Wasser.
In Arwen stieg nun Angst auf. Für einen Moment wusste sie keinen Ausweg, dann viel ihr plötzlich der Fluss wieder ein. Leise begann sie in ihrer Sprache zu sprechen, »Nîn o Chithaeglir lasto beth daer; Rimmo nîn Bruinen dan in Ulaer,
Nîn o Chithaeglir lasto beth daer; Rimmo nîn Bruinen dan in Ulaer«Sofort begann das Wasser des Flusses vor ihr anzusteigen. Ein brausender Lärm brach los, das Getöse einer Flutwelle, mit der viele Steine einherpolterten. Der ganze Fluss schwoll an und eine ganze Kavallerie von Wellen mit wehenden Helmbüschen toste das Flussbett herab. Weiße Flammen schienen auf ihren Kämmen zu zu flackern, und halb konnte man im Wasser weiße Reiter auf weißen Rossen mit schäumenden Mähnen erkennen. Die drei Reiter, die schon in der Furt waren, wurden fortgerissen und versanken in der strudelnden Gischt. Die anderen hinter ihnen schraken zurück.
Die schwarzen Pferde kannten kein Halten mehr und stürzten sich, wahnsinnig vor Angst, mitsamt ihren Reitern in die rasende Flut. Die markerschütternden Schreie der Reiter gingen unter im Tosen des Flusses, der sie davonschwemmte.In diesem Moment klappte auch Frodo in Arwens Armen zusammen »Nein, Nein! Frodo nein. Frodo, gib nicht auf. Nicht jetzt.« rief Arwen entsetzt, dann schloss sie entschlossen die Augen.
»Die Gnade, die mir zuteil, möge auf ihn übergehen. Verschont ihn. Rette ihn« flüsterte sie leise.
Dann trieb sie Asfaloth wieder an und der Hengst preschte Richtung Bruchtal. Sie musst den Halbling zu ihrem Vater bringen, er war jetzt seine einzige Hoffnung!~~~~~
Im Arwen. Tellin le thaed. Lasto beth nin, tolo dan nan galad --> Ich bin Arwen - Ich bin hier um dir zu helfen. Höre meine Stimme... komm zurück ins LichtDartho guin Berian. Rych le ad tolthathon --> Bleib bei den Hobbits - Ich schicke Pferde zu dir
Hon mabathon. Rochon ellnit im --> Ich bin schneller - ich bringe ihn hin
Andelu i ven --> Der Weg ist zu gefährlich
Ae athradon i hír, tûr gwaith nin beriatha hon --> Wenn ich es über den Fluss schaffe, wird mich die Macht meines Volkes beschützen
Be iest lîn —> Nach deinem Wunsch
Noro lim Asfaloth, noro lim.
Noro lim! --> Reite schnell Asfaloth, reite schnell.
Reite schnell!Nîn o Chithaeglir lasto beth daer; Rimmo nîn Bruinen dan in Ulaer --> Wasser des Nebelgebirge, hört die grossen Worte; fliesst Wasser der Lautenwasser gegen die Ringreiter
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Liyana Tauriell - Die Tochter des Waldes
FanfictionSeit sie denken kann lebt die Waldelbe Liyana in jenem Teil Mittelerdes, der Düsterwald genannt wird. Doch sie hält sich vor den anderen Elben fern und der einzige Mensch, der sie kennt ist Radagast der braune. Denn sie hat ein Geheimnis. Im Alter...